Gemeinderatsprotokoll vom 24. Oktober 1931

Zu diesen Notstandsgebieten zählt auch unsere Stadt. Die Sammlungen werden mit Listen von Haus zu Haus durchgeführt und bitte ich von dieser Stelle aus den Hausbesitzerverein um seine Unterstützung. Das Komitee will Rechenblocks an alle Gastwirte, Kaufleute und Fleischhauer ausgeben. Jedes Blatt dieser Blocks soll die Ueberschrift "Notstandsaktion Steyr 1931" tragen und auf 10 g lauten. Ich habe bereits mit dem Gremium der Kaufmannschaft und den in Betracht kommenden Genossenschaften deswegen verhandelt und die Zustimmung dieser Körperschaften bekommen. Endlich will sich das Komitee an alle die noch in erträglichen Verhältnissen leben um Spenden wenden. Soviel um Geldmittel aufzubringen. Die Aktion soll drei Hauptzweige haben: Ausspeisung Sorge für Kleider u. Wäsche Beheizung. Damit war auch der Weg der Vorarbeiten gegeben. Die Sammlung von Lebensmitteln ist folgend gedacht: Aufbringung im Stadtgebiete durch Sammlungen bei Kaufleuten, Fleischhauern und Bäckern, Aufbringung im Landbezirke durch die Aktion des Bauernbundes, der es durch sein Entgegenkommen ermöglichte, dass in den Landgemeinden des Bezirkes Steyr-Land Gemeindekomitees gebildet wurden, die sich mit der Aufbringung von Lebensmittel - Geld ist ja unter der Bauernschaft rar geworden befassen. Diese Gemeindekomitees sind mit uns in Verbindung zu bringen und werden uns regelmässige Mitteilungen über das Aufgebrachte zukommen lassen. Das Stadtkomitee Steyr hat die fallweise Abberufung der Vorräte zu veranlassen. Ich danke von dieser Stelle dem Bezirksbauernbund Steyr für sein Entgegenkommen. Es sind auch bereits Ersuchschreiben an verschiedene Grossunternehmungen um Lebensmittelspanden abgegangen, die auch schon teilweisen Erfolg hatten.

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