Gemeinderatsprotokoll vom 13. März 1931

in diesem Notstandsgebiet grössere Notstandsarbeiten durchzuführen, um wenigstens einen Teil der Not zu beseitigen. Aber nicht nur um Notstandsarbeiten handelt es sich, sondern vor allem um die Realisierung von Projekten, die der Stadt und ihrer Umgebung dauernde Besserung bringen würde. Es handelt sich schliesslich um Probleme, die bereits von allen zuständigen Faktoren als zweckmässig und notwendig anerkannt worden sind und deren Lösung sogar teilweise vor der Erfüllung stand. Es scheint daher der gegenwärtige Zeitpunkt ausserordentlich günstig, den bisherigen Versprechungen endlich einmal eine Tat folgen zu lassen. Der Gemeinderat der Stadt Steyr ist der Ansicht, dass nachstehende Projekte zum grössten Teil noch in diesem Jahre der Lösung zugeführt werden könnten. 1.) Der Neubau des Realgymnasiums, der so gut wie zugesagt war. Der Baugrund hiefür ist bereits gewidmet, es ist der schönste Grund, über den die Gemeinde verfügt. 2.) Der Bau eines Gebäudes für öffentliche Aemter, dessen Notwendigkeit allseits rückhaltslos anerkannt worden ist. Auch für diesen Bau ist der geeignete Grund gewidmet. 3.) Der Bau einer Gendarmeriekaserne, da das seinerzeit errichtete Gebäude Polizeizwecken dient. 4.) In diesem Zusammenhang ist neuerlich der Verkauf der alten Artilleriekaserne zu erwirken, wodurch die Gemeinde in die Lage versetzt werden würde, drückende Schulden abzustatten. 5.) Der Ausbau der Durchzusstrassen sowie der Eisenstrasse und damit im Zusammenhang der Bau der Voralpenstrasse. Speziell der Ausbau der Voralpenstrasse gehört zu den Lebensnotwendigkeiten der Stadt und ihrer Umgebung. In dieser Hinsicht wird auf den einstimmig beschlossenen Dringlichkeitsantrag vom 21. Februar 1931 verwiesen. 86.000 Menschen stehen hinter diesem Projekte.

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