Gemeinderatsprotokoll vom 20. Dezember 1930

ihren 4378 Städten,Närkten und Dörfern zusammen nur 48 Prozent erhalten, wenn die Gemeinde Wien im Jahre 1928 um 12.5 Millionen Schilling mehr Ertragsanteile bekam als alle übrigen Bundesländer, Landeshauptstätte, Stäte, Märkte und Dörfer von ganz Oesterreich zusammen, dann ist der Weg zur tatsächlichen Hilfe auch für Steyr dadurch gegeben, dass Wien endlich einmal aufhört, zum Schaden auch unserer Stadt eine derartige Ueberfülle an Ertragsanteilen einzusacken. Die sozialdemokratischen Abgeordneten von Wien wollen natürlich von einer Aenderung der Abgabenteilung nur dann etwas wissen, wenn Wien noch mehr erhalten sollte. Der Bedeckungsvorschlag in unserem Voranschlag zeigt aber, dass die Sozialdemokraten auf dem Lande heraussen, die als Gemeindevertreter die ungerechte Abgabenteilung so hart zu spüren bekommen, selbst eine durchgreifende Aenderung verlangen, ein Standpunkt, den wir hier im Gemeinderate ebenfalls seit Jahren vertreten. Da eine durchgreifende Aenderung der Abgabenteilung zugunsten der Provinzorte, besonders der Industriegemeinden verlangt wird, so hoffe ich, dass die Wiener sozialdemokratischen Abgeordneten sich bei den gegenwärtigen Beratungen über die Novellierung des Abgabenteilungsgesetzes doch nicht ganz taub gegenüber ihren eigenen Parteigenossen in der Provinz stellen und ich hoffe, dass dieses Gesetz eine auch für Steyr unerlässliche Bessergestaltung erhält. Dadurch ist eine tatsächliche Bedeckung des Abganges gegeben, so dass die christlichsoziale Fraktion in die Lage versetzt wird, für den Voranschlag zu stimmen. Der Herr Bürgermeister hat aber in seinen sehr sachlichen Ausführungen bezüglich des Voranschlages für das Jahr 1931 auch noch auf die Ereignisse des 4. und 5. November 1930 hingewiesen und hat gesagt, dass der Ruf der Stadt Steyr auf das "schwerste geschädigt" wurde. Ich möchte sagen: wenn es Steyr allein paasiert ware, wäre dieser Satz voll und ganz richtig. Wie ich weiss,wurde diese Waffensuche nicht nur in Steyr, sondern in ganz Oesterreich vom Abgeordneten Starhemberg, der damals Innenminister war,

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