Gemeinderatsprotokoll vom 11. Juli 1928

Arbeiter und Angestellte, die, wie die Erfolgsrechnung besagt, insgesamt S 64.557.58 ins Verdienen bringen konnten. Also sind durch den Bestand der Geste 63 Personen weniger arbeitslos, was in einer Stadt der Arbeitslosigkeit wie Steyr nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Dann aber hat die Gemeinde ausser dem einen Vorteil, weniger Arbeitslose unterstützen zu müssen noch einen zweiten: sie bekommt von dem Betrieb Geste Abgaben herein. In der Rechnung sind als Steuern und Abgaben S 11.422.75 enthalten, davon bekommt die Gemeinde allein S 5.099.60 an Lohn-, Auto- und sonstigen Abgaben. Das bedeutet, dass sich das in die Geste investierte Kapital der Gemeinde um diesen Betrag höher verzinst, somit als sehr rentabel angelegt bezeichnet werden kann. Nach Verlesung der Einzelposten des Gewinn- und Verlustausweises bildete der Referent das Resumè aus seinen erschöpfenden Ausführungen und sagte wörtlich: Die städt. Gesamtunternehmung Geste hat die anfänglich in grosser Anzahl aufgetretenen Hemmungen gut überwunden, hat sich in jedem Teilbetriebszweig so gut wie konsolidiert, zeigt mit Ende des Jahres 1927 eine aktive Bilanz und hat sich im gleichen Jahre einen Betriebsgewinn von S 12.000 erarbeiten können. Die Geste vermag grosse Abgabenbeträge an die Gemeinde abzuführen, trägt somit zur Besserung der Gemeindefinanzen bei; sie hilft in bescheidenem Ausmasse auch die allgemeine Wirtschaftslage bessern, indem sie durch Beschäftigung eines Stabes von Angestellten und Arbeitern der Arbeitslosigkeit steuert. In vieler Hinsicht zur Notwendigkeit unserer Stadt geworden, stellt die Geste vermöge ihrer enormen Geldumsätze auch einen nicht zu übersehenden Wirtschaftsfaktor dar. In diesem Sinne scheint die seinerzeitige Gründung gerechtfertigt und der langsam durchzuführende Ausbau der Betriebszweige am Platze. Zum Schlusse sprach Bgm. Stellv. Russmann dem rührigen

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