Gemeinderatsprotokoll vom 15. Juli 1925

Erst für den Fall, dass diese Zuschüsse das Defizit nicht decken, würde der Kreditweg beschritten werden. Im übrigen werden ja in der nächsten Zeit die Verhandlungen wegen des der Hypothekenanstalt gewährten ausländischen Kredites, der indirekt durch die Mitwirkung der Stadtgemeinde Steyr realisiert wurde, beginnen. Was die Schaffung des Ausgleichsfondes anlangt, so hat der Herr Bürgermeister auf diesem Gebiete bereits vorgearbeitet und beim Präsidium des o.ö. Landtages die entsprechenden Anträge gestellt. Zum Schlusse möchte ich noch einen kurzen Überblick über die Materielle Lage der Stadtgemeinde Steyr geben. Die Stadtgemeinde Steyr hatte im Jahre 1914 einen Schuldenstand von 4,894.455 Goldkronen. Das entspricht einem Schuldenstand von ungefähr 75 - 80 Milliarden heutiger österr. Kronen, während sie heute einen Schuldenstand von rund 12 Milliarden aufweist. Der Realbesitz allein ist mit ca. 180 Milliarden bewertet. Aus dieser Ziffer allein ist zu ersehen, dass der Organismus der Gemeinde gesund ist und dass es ihr hauptsächlich an flüssigen Mitteln fehlt, was eben durch die Krise bedingt ist. Aus dieser Ziffer geht aber auch hervor, dass unsere Wirtschaftsführung trotzdem mit den früheren Verhältnissen in keinem Vergleich stehenden Aufgabenkreis auch der schärfsten Kritik standhalten kann. Sodann verliest der Referent aus den einzelnen Rubriken Erfordernis und Bedeckung. Rubriken I-IV passieren, bei Rubrik V wünscht V.B. Dr. Messenböck die Verstaatlichung der Sicherheitswache, worauf G.R. Hafner glaubt, dass, wenn der Staat sich generös zeigen würde, könnte die Sache vielleicht zu machen sein, doch fürchte er vom Bunde das Gegenteil, wie sich dies in der Garnisonsfrage erwiesen habe. V.B. Russmann glaubt auch nicht, dass der Bund bei den heutigen Massnahmen und Ersparungen hiezu bereit sein würde. Bei Rubrik VI wünscht V.B. Dr. Messenböck Vorsorge, dass

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