Gemeinderatsprotokoll vom 11. Mai 1923

Bei einem telephonischen Gespräch das Bürgermeister Wokral nachmittags mit Prof. Brand geführt hat, erklärte Brand, dass auch ihm viele Dinge, die die Steyrer-Zeitung anführt, unbekannt waren und dass der Artikel nur deshalb erschien, um noch Gelegenheit zur Richtigstellung zu geben. Es ist das eine ausgemachte Heuchelei, da es unmöglich sei, innerhalb 24 Stunden alle Beschuldigungen zu widerlegen, er appeliert an den Gemeinderat, diese Anschuldigungen auf das energischeste zurückzuweisen und schliesst mit den Worten, dass die Steyrer Zeitung den Beweis erbracht habe, dass die seinerzeit gebrachte Bezeichnung „Strauchrittertaktik" richtig sei. G.R. Klement wünscht die Eröffnung der Debatte zu dieser Angelegenheit und G.R. Steinbrecher stellt einen diesbezüglichen Antrag, welcher angenommen wird. Bürgermeister Wokral nimmt noch Anlass in Bezug auf eine weitere Notiz der Steyrer-Zeitung zu erklären, dass die Vergebung der Uniformen für die Polizei ausgeschrieben wurde und die Vergebung im Interesse der Finanzen der Gemeinde an die billigst offerierende Firma erfolgte. G.R. Steinbrecher bespricht detailliert die einzelnen Anschuldigungen hinsichtlich des Stadtgutes, widerlegt jeden einzelnen Fall und betont, dass G.R. Prof. Brand nie bei den Sitzungen des Stadtgutkomitees irgend einen Einspruch erhoben hat und dass die G.R. Brand und Dr. Peyrer ausdrücklich beantragten, von einem detaillierten Bericht abzusehen. Er bezeichnet das Vorgehen als bodenlose Infamie und meint, dass V.B. Dedic jüngst viel zu höflich war, wenn er sagte, er glaube nicht recht der Versicherung der Mitarbeit. V.B. Russmann erklärt, dass er sich nie um den Herrn Tumpach angenommen habe, dass er ihn gar nicht gekannt habe und es sei eine Gemeinheit, ihn damit in Zusammenhang zu bringen. Er habe um vier Uhr nachm. von der Steyrer-Zeitung die Nachricht bekommen, dass der gesamte

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