Gemeinderatsprotokoll vom 24. März 1919

Herr Referent G.=R. Kirchberger ersucht, auf den Sektionsantrag einzugehen, da die Rückzahlung für die Gemeinde doch einen großen Vorteil bringt Der Gegenantrag des Herrn G.=R. Witzany wird sodann vom Gemeinderate abgelehnt In zweiter Abstimmung wird sodann der Sektionsantrag vom Gemeinderate angenommen. 22. Ansuchen um Bewilligung eines Beitrages zu den Kosten der elektrischen Beleuchtung in der Vorstadt¬ pfarrkirche Herr Referent G.=R. Kirchberger: „Dieser Punkt edarf noch einer näheren Erhebung, als festzustellen ist, ob nicht für die Einrichtung der 50 prozentige Rabatt anzusprechen ist, als die Gemeinde als Patronatsinhaberin der Vorstadt¬ pfarrkirche in Betracht kommt. Die Beschlußfassung wäre daher ür die nächste Sitzung zurückzustellen. 23. Ansuchen um Verpachtung des Stadttheaters. Herr Referent G.=R. Kirchberger: „Seitens des Theaterdirektors Josef Sergl=Sorelli ist das Ansuchen um Wiederverleihung des Pachtes und zwar für drei Jahre ein¬ gelangt. Nachdem Herr Sergl das Theater tatsächlich wieder auf eine Stufe gebracht hat, derselbe außerdem ein Steyrer ist und dessen Leistungsfähigkeit durch die Pachtverleihung au nehrere Jahre gehoben würde, beantragt die Sektion, diesem Ansuchen Folge zu geben, jedoch daran die Bedingung zu knüpfen, mindestens sechs Klassikervorstellungen für die studierende Jugend in die Spielzeit aufzunehmen. Herr G.=R. Prof. Goldbacher wünscht auch die Auf nahme von schönen Volksstücken in die Spielzeit und Herr G.=R. Chalupka ersucht, dahin zu wirken, daß allmonatlich in Stück für die Arbeiterklasse gegeben wird und zwar je an einem Sonntag nachmittags. Herr Bürgermeister verweist darauf, daß im Theater vertrage ohnehin auch solche passende Stücke, wie sie eben ge¬ wünscht wurden, vorgeschrieben seien, jedoch sei es nicht vorteil¬ aft, hier die Vorschreibungen zu schraff zu spannen und ins¬ esondere keine bestimmten Tage festzusetzen, da sich die Ein altung von bestimmten Terminen nur schwer ermöglichen lasse. Es wolle daher der Antrag des G.=R. Chalupka nicht als solcher, sondern als Wunsch gelten. Herr G.=R. Kirchberger: „Ich ergänze somit den Sektionsantrag mit dem Zusatze: „Des weiteren wird gewünscht, monatlich einmal ein Volksstück für Besucher aus Arbeiterkreisen zu geben. Der Vorsitzende leitet sodann über den Sektionsantrag die Abstimmung ein und wird derselbe samt Zusatz vom Ge¬ meinderate einstimmig angenommen. Zl. 7473. 24. Unterstützungsansuchen. a) Ansuchen des Bundes deutscher Städte um Unterstützung üir Gemeindebeamte deutscher Städte, die nicht mehr in deutscher Verwaltung stehen. Einen einmaligen Beitrag von 100 K Sektionsantrag: zu bewilligen. Zl. 39.996. Angenommen Vereines „Südmark“ in Graz um b) Ansuchen des Unterstützung per 50 K Die bisherige Subvention Sektionsantrag: wieder zu bewilligen Zl. 3009 Angenommen. Ansuchen des Unterstützungsvereines deutscher Hoch¬ c) schüler um Subvention. Sektionsantrag: Wie bisher 20 K zu bewilligen. Zl. 7453. Angenommen 1) Ansuchen der Staatsrealschule Steyr um Unterstützung für die Schülerlade. Sektionsantrag: Eine Jahressubvention von 400 K zu bewill en. Zl 5341 ngenommen. ) Das Ansuchen der freiw. Feuerwehr um Beitrag zur Anschaffung einer Motorspritze wird vorläufig zurückgestellt und ist das Amt zu beauftragen, Erhebungen zu pflegen, wie hoch sich die Beschaffungskosten der Motorspritze zu stehen kommen um für einen Beitrag eine entsprechende Grundlage zu haben. Das Ansuchen bezw. die Forderung der Firma Buch¬ t) druckerei Haas u. Komp um Begleichung der Rechnung für die Aufnahme der Sitzordnung des Gemeinderates im Geschäfts kalender wird aus dem Grunde abgelehnt, als zur Aufnahm des Sitzplanes in den Kalender keinerlei Auftrag ergangen ist. g) Ansuchen der Handels= und Gewerbekasse in Steyr um Gründungsbeitrag und Zeichnung von Anteilscheinen. einen Sektionsantrag: Einen einmaligen Beitrag von 10.000 K u bewilligen und die Zeichnung von Anteilscheinen zu be¬ chließen Nach längerer Wechselrede, in welcher insbesondere Herr G.=R. Bachmayr die Grundzüge, das Wesen und die Vorteile dieser Handels= und Gewerbekasse, die schon vor dem Kriege in beschließt der Gemeinderat Bründung begriffen war, besprach, Zl. 7196. die Annahme des Sektionsantrages h) Ansuchen der deutschen Schulvereinsanstalten in Markt Türnau. 11 Sektionsantrag: Einmaliger Beitrag von 10 K zu be willigen Angenommen Zl. 4207 Der Herr Vorsitzende frägt, ob die Fortsetzung der Sitzung mit Rücksicht auf die lvorgerückte Zeit gewünscht wird Der Gemeinderat beschließt noch die Beratungen der Punkte der IV. Sektion vorzunehmen. IV. Sektion. Referent: Sektionsobmann Herr G.=R Witzany. 30. Verleihung zweier Fachschulstipendien. Sektionsantrag: Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen zwei Fachschulstipendien à 100 K an die Schüler des 1. Jahr¬ ganges, Wilhelm Zehetner und Franz Hehenberger, zu verleihen. Angenommen Zl. 4156. 31. Ansuchen um Unterstützung aus der Gremial¬ krankenkassestiftung. a) Sektionsantrag: Der löbliche Gemeinderat beschließe im Sinne des Vorschlages des Handelsgremiums der kranken Narie Greiner eine einmalige Unterstützung im Betrage von 200 K aus den Zinsen der ehemaligen Gremialkrankenkasse zu ewilligen Ungenommen. Zl. 1484. b) Sektionsantrag: Der löbliche Gemeinderat wolle be¬ chließen, daß der Witwe nach dem bereits verstorbenen Hans Meisl eine einmalige Unterstützung aus den Zinsen der ehe¬ naligen Gremialkrankenkasse im Betrage von 300 K be¬ willigt werde. Angenommen. Zl. 1625. 32. Aeußerung der beiden Stadtärzte betreffend die Zahnpflege in den Schulen Herr Referent: Im Verfolge des Beschlusses des Ge¬ meinderates vom 28. Jänner ist nunmehr — allerdings sehr pät — die Aeußerung der Stadtärzte eingelangt. Die Sektion at über den Bericht eingehend beraten und ist zu folgendem Sektionsantrag gekommen: Der löbliche Gemeinderat beschließe, infolge der furchtbar krassen Gesundheitszustände der Steyrer Schulkinder werden beide Amtsärzte, Stadtphysikus Dr. Holub und Stadtarzt Dr. Klunzinger beauftragt, alle Kinder der Steyrer Schulen bis Ende April auf ihren Gesundheitszustand, insbesondere der Zähne und der Atmungsorgane, eingehend zu untersuchen und bis 10. Mai Bericht zu erstatten. Der Auftrag at sofort an beide Aerzte zu ergehen, damit keine Ver¬ zögerung eintritt. Bezüglich der Zahnpflege (Ziehen, Plombiereu 2c.) wird das Amt beauftragt, unverzüglich sich mit dem im Orte befindlichen Zahnarzt Dr. Adalbert Maier in Verbindung zu setzen, um Kostenvoranschläge in Bezug Errichtung einer Zahnklinik zu er¬ halten; wenn unter den Spitalärzten Zahnheilkundige sind, ist mit diesen zuerst Rücksprache zu pflegen. Der Sektionsantrag wird vom Gemeinderate angenommen 33. Ansuchen enthobener Aushilfslehrkräfte um Fort¬ bezahlung des Quartiergeldes Sektionsantrag: Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen en beiden enthobenen Lehrpersonen Julianna Pfefferl und Josefine Chvatlina wird das Wohnungsgeld auf die Dauer eines Vierteljahres bewilligt. Angenommen Zl. 10.554 34. Verleihung bezw. Wiederverleihung erledigter Johann Haratzmüller=Pfründen Sektionsantrag: Der löbliche Gemeinderat wolle be¬ chließen: Dem Freihammer Anton, Kabelik Stephan, Trular Franziska, Kutzenberger Karl, Schaffarik Franziska, Huber Julie Dansspeckgruber Johanna, Pichler Marie und Huber Josef je eine Haratzmüller=Pfründe im Betrage von je 400 K wieder zu verleihen und die freigewordene 10. Pfründe an Doppler Jo¬ hann, 70 Jahre alt, zu verleihen. Angenommen Zl. 9763 35. Verleihung der Jahresinteressen aus der Kaiser Franz Josef= und Elisabeth=Stiftung. Sektionsantrag: Der löbl. Gemeinderat wolle beschließen us dem Zinsenerträgnis der Kaiser Franz Josef=Stiftung von 22 K wolle ein Teil an Sarauer Leo mit 61 K und ein Teil an Nußbichler Franz mit 61 K verliehen werden Angenommen 36 Verleihung des Interessenüberschusses aus der Amtmann'schen Dienstboten=Stiftung. Sektionsantrag: Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen, en für das Jahr 1919 fälligen Interessenüberschuß der Amt¬ nann'schen Dienstbotenstiftung im Betrage von 40 K wolle der Josefa Schrottmüller verliehen werden. 4 Angenommen. 37. Verleihung der Jahresinteressen aus der Ferdinand Gründler=Stiftung. Sektionsantrag: Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen die Zinsen der Ferdinand Gründler=Stiftung im Betrage von 320 X sind dem Leopold Gründlstraßer zu verleihen Angenommen. Zl. 2216.

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