Ratsprotokoll vom 22. März 1918

Vertraulicher Teil zum RATS-PROTOKOLLE vom 22.März 1918, Beginn 9 1/4 Uhr nachmittags. 1. Personalansuchen. Referent: Sektionsobmannstellvertreter Herr G.R. Prof. Erb. Ansuchen der Kanzleioffiziale Alois Dunger und Alois Winzig um Verleihung des Titels „Oberoffizial”. Herr Referent G.R. Prof. Erb verliest das Ansuchen der bei- den Beamten, sowie den Amtsbericht des Kanzleileiters Bayer und des Stadtamtsrates Dr. Habl, sowie den Sektionsantrag: Aus den Berichten der vorgesetzten Stellen scheint hervor- zugehen, dass den beiden Bewerbern, wenn auch nicht Fleiss und guter Wille, so doch Befähigung und Verwendbarkeit ab- gesprochen werden muss. Da somit die Voraussetzungen des § 49 über die Dienst-Pragmatik nicht gegeben sind, beantragt die Sektion Ablehnung des Ansuchens um Beförderung. Der Teil der vorliegenden Eingabe wegen Beistellung eines ande- ren Registraturlokales wird dem Herrn Bürgermeister zur Berücksichtigung empfohlen. Herr G.R. Ing. Huber erklärt einen Gegenantrag dahin gehend stellen zu wollen, dass dem Ansuchen der beiden Beamten Rech- nung getragen und ihnen die Einreihung in die werde. IX. Rangsklasse mit dem Titel „Oberoffizial” bewilligt Be- gründet werde der Gegenantrag damit, dass diese Beamten schon lange Jahre dienen, einer 27 Jahre und der andere 31 Jahre: ferner sind es Leute die aus repräsentablen Bürgershäusern Steyrs stammen und die schon vor vielen Jahren zur Beamten- schaft der Gemeinde gekommen sind. Sie stammen aus der alten Schule. Was allerdings vielleicht schon seit Jahren als Män- gel empfunden wurde, ist nicht gerade bei diesen Beamten zu suchen, sondern bei anderen Beamten, die aber trotzdem bei ihren Ansuchen Berücksichtigung gefunden haben, und heute eine erste Stelle in diesem Hause einnehmen. Ich bin daher nicht der Meinung, jetzt bei diesen zwei Beamten mit Ausnahmen an- zufangen, umso mehr als durch die Bewilligung des Ansuchens der Gemeinde keinerlei Kosten erwachsen, überhaupt halte

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