Ratsprotokoll vom 8. Juni 1917

Die Zivilbevölkerung betrug in: 1910 917 Zunahme 2019 3023 1004 Steyrdor 2289 683 506 Wieserfeld 3766 1713 479 Aichet 48 316 264 Bei der Steyr 516 883 367 Ort 9300 4638 3.938 Steyr Links der 634 153 2519 Stadt 655 1866 521 Ennsdorf 769 1741 51( Voglsang 375 651 026 teichenschwall 170 396 566 Schönau 7163 7603 14.776 Rechts der Steyr 28.714 12.241 16.473 esamte Zivilbevölkerung Zur Schlachtung gelangten im Mai bei den Fleischhauern in: 26 Kälber mit 1302 kg 3 Rinder mit 19.031 kg Steyrdor 27 466 4 17.941 „ „ Wieserfel * * A „ 27 1371 60 24 426 „ Bei der Steyr „ * 30 „ 1584 42 17.985 Aichet B * * 77 Links der Steyr 186 Rinder mit 79.383 kg 112 Kälber mit 5723 kg 6 Kälber mit 3834 kg 130 Rinder mit 56.638 kg Stadt * 0 45 19.825 „ 1003 Ennsdorf — * * 14 „ „ 152 „ 5680 13 Voglsang Rechts der Steyr 188 Rinder mit 82.323 kg 110 Kälber mit 5591 kg Auf den Kopf entfielen somit an Lebendgewicht: Kälber 0.41 kg Rinder 5.7 kg Links der Steyr 1 5.6 0.38 „ „ Rechts der Steyn „ „ gewiß nicht ge¬ so daß wohl von einer ungerechten Verteilung sprochen werden kann. Typhus=Epidemie. Die Typhusepidemie, die im Spätherbste auftrat, ist im sichtlichen Erlöschen begriffen. Bewegten sich die in den ersten 10 Monaten des Vorjahres mittelst des städtischen Infektions¬ wagens ausgeführten Beförderungen zwischen 3 und 9, so stiegen sie im November auf 60, im Dezember und Jänner gar au 86 und 133. Die Maibeförderungen betrugen nur mehr 10, vobei auch die anderen Infektionskrankheiten inbegriffen sind. Wir sind somit fast auf den gewöhnlichen Stand angelangt und ist mit dem baldigen gänzlichen Aufhören der Seuche mit Bestimmtheit zu rechnen. Die Sterblichkeit war auch in den stärksten Monaten verhältnismäßig sehr gering und ist es daher umso trauriger, daß als Letzter gerade Primarius Storch der Krankheit zum Opfer fallen mußte Bahnangelegenheiten. Benützung der leeren nach St. Valentin zurücklaufenden Garnitur des Arbeiterzuges zu einem Personenzuge. Herr G.=R Haidenthaller hat in der letzten Sitzung angeregt, die leere nach St. Valentin zurücklaufende Garnitur des Arbeiterzuges zu einem Personenzuge zu benützen, der eine günstige Vormittags¬ verbindung mit Linz ermöglichen würde Sofort angestellte Erkundigungen ergaben die Unmöglichkeit der Durchführung, da diese Garnitur ab 1. Juni in Steyr ver¬ bleibt und als Arbeiterzug abends nach St. Valentin abgeht Anhalten des Balkanzuges in der Station St. Valentin. Da die k. k. Statthalterei Linz mitgeteilt hat, das der Paß= und Passierscheinzwang für den Balkanzug wieder auf gehoben wurde, habe ich mich sofort an die k. k. Staatsbahn¬ direktion gewendet mit der Bitte, das Anhalten des Balkanzuges in St. Valentin, wie dies in den ersten Betriebswochen des Balkanzuges der Fall war, wieder bewerkstelligen zu wollen, da durch dieses Anhalten ein außerordentlich günstiger Auschluß von Steyr nach Wien hergestellt wird. Lebensmittel für die Suppenanstalt Die Waffenfabriks=Gesellschaft hat sich mit Zuschrift vom 17. April 1917 bereit erklärt, zur Ermöglichung des Betriebe¬ der Suppenanstalt Lebensmittel in einem Ausmaße, das für 300 Kinder reicht, zur Verfügung zu stellen. Ich gestatte mir hiefür im Namen der Stadt den ergeben¬ sten Dank auszusprechen. Mittellungen. Der Schriftführer bringt folgende Zuschriften zur Ver¬ lesung Das Dankschreiben des Vereines der Oberösterreicher in Wien vom 3. Mai l. J. für den eingesandten Jahresbeitrag per 20 K für 1917. Das Dankschreiben der Direktion der Sparkassa in Steyr für die Anteilnahme anläßlich des Ablebens ihres hochverdienter Direktionsmitgliedes Herrn Josef Hiller Das Dankschreiben des Herrn Ing. Heinz Treml für seine definitive Anstellung Das Dankschreiben des städt. Kanzleileiters Herrn Johann Bayer für die ihm bewilligte Vorrückung in die 3. Gehaltsstufe der X. Rangsklasse err Bürgermeister berichtet zum Einlaufe, daß er wie schon in der letzten Sitzung mitgeteilt, an die Verteilungs¬ 3 stelle für Kriegsgefangene um die Zuweisung von 30 Arbeitern für die hierortigen Bauführungen angesucht habe. Leider sei ihm vom Handelsministerium unterm 30. Mai l. J. ein ab¬ chlägiger Bescheid unter Hinweis auf den Mangel verfügbarer Arbeitskräfte zugekommen. Er bemerkt hiezu, daß wir vor der traurigen Tatsache stehen, keine Leute zu haben; wenn wir nicht unterstützt werden, wird es uns auch nicht möglich sein, den Ausführungen der von uns geforderten sanitären Einrichtungen Rechnung tragen zu können. Die Mitteilungen werden zur Kenntnis genommen. I. Sektion. Referent: Sektionsobmann Herr G.=R Dr. Karl Harant jun. 1. Personalansuchen. Wird in der vertraulichen Sitzung behandelt. 2 Bürgerrechtsverleihung. Wird in der vertraulichen Sitzung behandelt. 3. Ersatzwahl in den Sparkassa=Ausschuß. Herr Bürgermeister ersucht mit Rücksicht auf die Ab¬ vesenheit des Herrn G.=R. Leopold Erb Herrn G.=R. Dunk Bericht zu erstatten Herr G.=R. Dunkl bringt die Zuschrift der Direktion der Sparkassa in Steyr zur Verlesung, nach welcher die Spar¬ assa den Gemeinderat einladet, zufolge Ablebens des Direktions¬ nitgliedes Herrn Handschuhmacher Josef Hiller in Entsprechung des § 40 der Sparkassa=Statuten eine Ersatzwahl in den Spar¬ assa=Ausschuß vorzunehmen und stellt folgenden Sektionsantrag: Der Gemeinderat beschließe, im Sinne der vorstehenden Zuschrift der Sparkassa in Steyr den G.=R. Dr. Karl Harant jun. Advokaten in Steyr, in den Sparkassa=Ausschuß zu entsenden ind hievon die Direktion der Sparkassa in Steyr zu verständigen Beschluß nach Antrag. — Z. 22.253. 4. Antrag der Spitalskommission betreffend Fest¬ setzung von Gebühren für besondere Behandlungen von Patienten im öffentlichen Krankenhause der Stadt Steyr. Der Herr Referent bringt den Antrag der Spitals¬ ommission zur Verlesung, laut welchem infolge der geänderten Betriebsverhältnisse im neuen Krankenhause, insbesondere durck ie Errichtung einer eigenen Röntgenabteilung und die damit im Zusammenhange stehenden besonderen Behandlungsarten, die Einhebung folgender Gebührensätze bis auf weiteres empfohlen vird: 5—20 K Durchleuchtungen Für je nach Dauer) 10—40 K photographische Aufnahmen ür (richtet sich nach der Größe der Platten) 5—10 K für therapeutische Sitzungen und Heilbäder Des Weiteren wolle festgelegt werden, daß die Klassen¬ atienten die Verpflegskosten für 10 Tage im Vorhinein zu er¬ egen und nach Ablauf dieser Zeit wieder zu ergänzen haben Beim Austritte ist von der Verwaltungskanzlei die Ab¬ rechnung vorzunehmen und sind eventuelle Guthaben an die Parteien rückzuerstatten. Diese Gebühren sind im städt. Krankenhause direkte vor¬ zuschreiben und einzuheben und ist dabei nach der im Vereine mit der Stadtbuchhaltung bezw. Stadtkassenamte aufzustellenden orschrift vorzugehen. Der Gemeinderat behält sich vor, diese Bestimmungen je¬ weils nach Bedarf abzuändern. Herr G.=R. Haidenthaller bezeichnet diese Tarifansätze etwas unklar und bemerkt, daß die Gebühren für die therapeuti¬ chen Sitzungen und Heilbäder im Entgegenhalte zu den Tarifen in modernen Kurorten mit 5—10 K etwas teuer sind. Er nüsse darauf hinweisen, daß durch diese neuen Gebührensätze wiederum zum größten Teile der Mittelstand getroffen werde. Die Gewerbetreibenden haben keine Unterstützung und keine Subventionen zu gewärtigen. Für den Arbeiter sei durch die krankenkassen gesorgt; der Gewerbetreibende muß aber alles aus Eigenem bezahlen. Er stelle daher den Gegenantrag, die Ge¬ bühren für therapeutische Sitzungen und Heilbäder mit dem An¬ atze von 3—10 K abzuändern. Herr G.=R. Tribrunner schließt sich diesem Antrage ollinhaltlich an und sehe er nicht ein, mit welchem Rechte die Spitalsverwaltung insbesondere in Bezug auf Krankenkassa¬ mitglieder verlangen könne, sich für spezielle Behandlungen be¬ sonders zahlen zu lassen. Mit Rücksicht auf die Krankenkassen önne er sich daher dem Antrage auf Festsetzung dieser Tarif¬ ätze nicht anschließen. Herr G.=R. Kirchberger klärt auf, daß es sich hier nur um Gebühren für Klassenpatienten handelt, welche vom Arzte die spezielle Verordnung hiezu erhalten. Mitglieder von Krankenkassen erhalten ja die Behandlung und Verabreichung von Heilbädern ohnehin kostenlos. Bezüglich der übrigen Klassen¬ patienten dürfe aber nicht vergessen werden, daß Kurorte speziell für solche Behandlungen eingerichtet sind und in Kurorten durch

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