Ratsprotokoll vom 8. Juni 1917

aus der Emil Gschaider=Stistung im Betrage von je 20 K für das Jahr 1917 bewilligen: III. Jahrgang: Hacker Anton, Klafterböck Franz, Löser Josef, Madizevec Josef, Ofenauer Franz. II. Jahrgang: Für¬ thaler Johann, Hasselgruber Johann, König Josef, Pammer Franz. 1. Jahrgang: Pichler Josef, Schötter Robert, Schopper Franz. Beide Sektionsanträge werden einhellig angenommen. — Z. 20.453 und 21.252. Herr Bürgermeister ersucht sohin mit Rücksicht auf die für eine ungestörte Amtsführung notwendige Einrichtung einer Haustelephon=Zentrale das Nötige veranlassen zu dürfen, was ich mit ganz wenigen Kosten bewerkstelligen ließe. Diesbezüglich sei auch eine diesfällige Anfrage bei der k. k. Post= und Tele¬ graphen=Direktion Linz, die durch den Abgesandten Herrn k. k. Baurat Vogl persönlich zuteil gewordene Nachricht ergangen, daß die Einrichtung ganz leicht möglich sei, und daß sich die Kosten, da der vorhandene alte Polizeischalter hiezu ganz gut verwendet werden könne, auf zirka 150 K bis 200 K stellen werden; allerdings benötige man zur Bedienung der Zentrale, die im Turmzimmer unterzubringen sein wird, eine weibliche Hilfskraft, die nebenbei auch Schreibarbeiten zu verrichten in der Lage ist. Dem Antrage des Herrn Bürgermeisters auf sogleiche Ein¬ ührung dieser so nützlichen Haustelephon=Zentrale wird seitens des Gemeinderates einhellig zugestimmt. Nach Umfrage, ob seitens des löbl. Gemeinderates Anträge oder Anfragen vorliegen, meldet sich Herr G.=R. Schwert¬ felner zum Worte und verweist auf den Mangel an In¬ dustriezucker und bittet zur Versorgung das Nötige rechtzeitig vorkehren zu wollen. Herr Bürgermeister sagt dies zu. Ebenso ersucht Herr G.=R. August Mitter, sich bezüglich der regelmäßigen Zuckerzuweisung umsehen zu wollen und be¬ tont hiebei, daß es den Gastwirten in Hinkunft unmöglich sein werde, die geforderte Verpflegungsvorsorge ohne die entsprechende Zuweisung der unbedingt erforderlichen Artikel zu treffen. Herr Bürgermeister sagt auch diesbezüglich das Ent¬ sprechende zu veranlassen zu. Herr G.=R. Tribrunner nimmt auf die im Berichte des Herrn Bürgermeisters, betreffend Ausnützung der leer zu¬ rückgehenden Arbeiterzugsgarnitur behandelten Abweisung Bezug und beantragt, in der Richtung eine diesfällige Anschlußver¬ besserung anzustreben, als der täglich um ½7 Uhr abends von Kleinreifling heraus als Arbeiterzug bis Großraming fahrende und um ½9 Uhr ganz leer zurückfahrende Arbeiterzug, als Personenzug einen Anschluß nach Steyr finden solle, welcher vielen Geschäftsleuten sehr zustatten käme. Herr Bürgermeister sagt die sofortige Einleitung der diesfällig erforderlichen Schritte zu. Herr G.=R. Mitter interpelliert den Herrn Bürger¬ meister bezüglich gleichmäßiger Fleischanlieferung und entgegnet Herr Bürgermeister, daß von Seite der Stadtgemeinde alles geschehen sei, um eine gleichmäßige Verteilung an die Fleisch¬ hauer festzulegen; wenn seitens der Fleischhauer die Lieferung des Fleisches an die Konsumenten eines anderen Stadtteiles er¬ folgt, könne er dies nicht ändern. Herr G.=R. Kattner bespricht die Schwierigkeit in der Milchanlieferung; im Laufe dieser Woche sei große Gesahr be¬ standen, daß die große Molkerei, welche täglich 1000 Liter liefere, ihre Lieferungen einzustellen gezwungen gewesen wäre, nur dem energischen Einschreiten des Herrn Bürgermeisters bei der k. k. Statthalterei in Linz sei es zu danken, daß nunmehr diese Gefahr beseitigt sei. Namens der ganzen Bevölkerung spricht Herr G.=R. Kattner dem Herrn Bürgermeister den besten Dank für seine erfolgreichen Bemühungen aus. (Beifall.) Herr G.=R. Binderberger bespricht einen im Kranken¬ hause vorgekommenen unliebsamen Vorfall in Bezug auf Auf¬ bahrungen von Leichen und bittet diesbezüglich aus Pietäts¬ rücksichten um entsprechende abhelfende Verfügungen. Herr G.=R. Kirchberger klärt diesen Vorfall, welcher der noch unfertigen Ausführung des Leichenaufbahrungsraumes zuzuschreiben ist, auf und sagt Herr Bürgermeister die ent¬ prechenden Maßnahmen zur Verhütung von solchen Vorkomm¬ nissen zu; diesbezüglich wird die am Montag den 11. d. M. stattfindende Kollaudierung den geeigneten Anlaß geben. Herr G.=R. Tribrunner beschwert sich darüber, daß an Private Kalbfleisch seit langer Zeit nicht verabfolgt werde, während man in Gasthäusern stets genügend mit Kalbfleisch versorgt sei. Herr Bürgermeister entgegnet, daß diesbezüglich eine Ueberwachung der Fleischhauer über deren gleichmäßige Abgabe von Kalbfleisch fast gar nicht möglich sei; er werde aber der Fleischhauer=Genossenschaft neuerdings einschärfen und dieselbe auffordern, daß Kalbfleisch auch den Privaten zur Verfügung gestellt werde. Es sei leider Tatsache, daß durchschnittlich auf den Kopf nur 40 dkg Lebendgewicht im Monat kommen. Auf die Anfrage des Herrn Vorsitzenden, ob noch wer von den Herren das Wort wünscht, meldet sich Niemand, worauf der Herr Vorsitzende um 4 Uhr 5 Min. den öffentlichen Teil der Sitzung schließt.

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