Ratsprotokoll vom 30. Dezember 1913

11. Mautabfindungsausuchen der Firma Franz Werndls Nachfolger in Unterhimmel. Diesem Ansuchen wird über Antrag der Sektion gegen Entrichtung eines Pauschalbetrages per 500 Kronen stattgegeben Z. 33.636/13 ad. 12. Mautabfindungsansuchen der Bürgerl. Aktien¬ brauerei Steyr. Die Sektion beantragt dieses Ansuchen dermalen mit Rücksicht auf die schwierige Kontrolle wegen der Menge ausge¬ führten Bieres und auf des den stets steigenden Konsum abzu¬ — weisen Z. 36.087/13 13. Ansuchen des Wenzel Rehberger um Wieder¬ verpachtung des Gewölbes beim Bürgerspitalgebäude. leber Antrag der Sektion wird die Wiederverpachtung dieses Gewölbes an den Gesuchsteller unter den bisherigen Be¬ dingungen auf drei Jahre bewilligt. — Z. 35.987/13. Vergütungsantrag des k. u. k. 14. Korps¬ 14. kommandos für den Stallzubau in der Jägerkaserne. Der Herr Referent erklärt, daß der Gemeinderat be¬ anntlich seinerzeit beschlossen habe, einen Stallzubau in der Jägerkaserne unter der Bedingung durchzuführen, daß das Militärärar eine 8%ige Verzinsung der Bausumme zusichert Das k. u. k. Kriegsministerium gab jedoch bekannt, daß es nicht in der Lage ist, dies zu zahlen, sondern der Stadt¬ gemeinde eine 6%ige Verzinsung anbiete. Der Herr Referent gibt zur Aufklärung bekannt, daß damals eine 8%ige Verzinsung aus dem Grunde verlangt wurde, weil die Geldverhältnisse sehr schlechte waren. Dies sei jedoch jetzt nicht mehr der Fall, weshalb die Sektion beantragt, der Gemeinderat möge zur angebotenen 6%igen Verzinsung der Bausumme seine Zustimmung geben — Wird angenommen. Z. 34.022/13. 5. Beschlußfassung betreffend Aufnahme des zum Ankaufe der gezeichneten Prioritätsaktien der Bürger¬ lichen Aktienbrauerei Steyr notwendigen Darlehens Da die Sparkasse Steyr über h. à Anfrage vom 17. Ok¬ der Stadtgemeinde Steyr ober 1913 sich bereit erklärt hat, ein Darlehen von K 100.000•— gegen dermalen bestehend Verzinsung von 4¾ %, eventuell 5 %, und gegen 1%ige jähr liche Amortisation zu bewilligen, wird beantragt, dieses Dar lehen dort aufzunehmen, es wolle jedoch getrachtet werden, einen — wenn möglich — niedrigeren Zinsfuß zu erreichen. Herr G.=R. Wokral erklärt, daß er diesem Antrage aus olgendem Grunde nicht zustimmen könne: Die Minorität habe erst vor kurzem eine Reihe von Anträgen eingebracht, die deshalb abgelehnt worden seien, weil in diesen Fällen die Auf nahme eines Darlehens notwendig gewesen wäre. Der Herr Referent erwidert, daß ihn diese Aeußerung des Herrn Vorredners nur befremden könne und zwar deshalb, weil diese Angelegenheit nur eine logische Folgerung des da¬ maligen Beschlusses, Prioritätsaktien für den Neubau der Aktien¬ brauerei Steyr zu zeichnen, sei, zu welchem Beschlusse damals auch Herr G.=R. Wokral seine Zustimmung gegeben habe Nach einer kurzen Debatte wird der Sektionsantrag hierauf mit Majorität angenommen. — Z. 34.328,13 6. Subventionsansuchen. Ueber Antrag der Sektion werden folgende Subven¬ tionen bewilligt: 1. Dem „Verein zur Unterstützung deutscher Hochschüler aus Oberösterreich zu Prag“ die bisherige Subvention von 0 K. — Z. 36.091/13. 2. Dem Verein „Deutsche mensa academiet in Wien“ die bisherige Subvention von 30 K — Z. 35.114/13 3. Dem „Unterstützungsverein deutscher Hochschüler aus Oberösterreich in Wien“ die bisherige Subvention von 20 K Z. 34.091/13 Weiter wird die Einschaltung einer Reklamnotiz über die Stadt Steyr im „Illustrierten Lexikon der Badeorte“ gegen den Preis von 20 K wieder beschlossen Wegen des Mangels an vorhandenen Mitteln wird das Ansuchen des Vereines „Deutsche Heimat“ in Wien um Be¬ willigung einer Unterstützung abgewiesen. — Z. 33.742/13. II. Sektion. Referent: Sektionsobmann Herr G.=R. Josef Huber jun. 7. Antrag auf Ankauf von Markthütten. Therese Kumpfmüller, Schlüsselhofgasse 7, richtet an die Stadtgemeinde eine Eingabe, worin sie die ihr gehörigen Markt¬ hütten zum Ankaufe anbietet, da sie infolge Kränklichkeit nicht mehr in der Lage sei, das Aufstellen der Markthütten zu über¬ wachen und die Hütten zu vergeben. Die Sektion beantragt: Der Gemeinderat beschließe den Ankauf der angebotenen 5 Markthütten um den Preis von K 400•—. Wird einstimmig angenommen — Z. 33.741/13. 18. Kostenvoranschlag für die Anschaffung von lärchenen Enzbäumen, Brückenstreu und Trottoirpfosten, wie weichen Schnittmateriale pro 1914. Laut Bericht betragen die Anschaffungskosten für obiges Holzmateriale K 4.538·50. swird beantragt: Der Gemeinderat beschließe die Ausschreibung des für ahr 1914 erforderlichen Langholz= und Schnittmateriales das I Nit der Durchführung und Vergebung wird die 11I. Sektion etraut. — Wird augenommen. — Z. 37.239/13. 9. Ansuchen um Wiederverpachtung des Haft= und Ländegefälles. Ein solches Ansuchen liegt vor von Herrn Rudolf Huber Holz¬ und Kohlenhändler in Steyr, welcher für diese pachtweise Uleberlassung einen Betrag von 60 K bietet. Der Gesuchsteller erklärt jedoch, daß er diese Pachtung nur dann übernehmen wolle, wenn ihm mit Rücksicht auf die bedeutend gestiegenen Löhne für die Arbeitsleute 2c., das Recht eingeräumt werde, für jedes gelandete Floß, ohne Unterschied der Länge desselben, inen Betrag von 2 K einheben zu dürfen Der Sektionsantrag lautet: Der Gemeinderat beschließe die Verlängerung des Pacht vertrages bezüglich des Haft= und Ländegefälles am Stadtquai mit Herrn Rudolf Huber in Steyr, auf weitere 3 Jahre, das st bis Ende des Jahres 1916. Wegen Erhöhung der Gebühren sind noch Erhebungen zu pflegen. — Wird angenommen. — Z. 35.603/13. Nach Schluß der Tagesordnung stellt Herr G.=R. Kattner die Anfrage, ob bezüglich Anbringung eines Waschflosses in der Nähe der Direktionsstraße schon das Nötige geschehen sei. Der Herr Vorsitzende erwidert, daß die Sache bereits in Ausführung begriffen sei Da sich von den Herren Gemeinderäten niemand mehr um Worte meldet, erklärt Herr Bürgermeister, daß der emeinderat heute zum letztenmale in öffentlicher Sitzung bei¬ sammen sei; es sei heute am Platze, einen kurzen Rückblick auf das vergangene Jahr zu werfen. Er glaube nicht fehlzugehen, venn er das verflossene Jahr als eines der wichtigsten für Steyr ezeichne. Die Herren haben ja das Ganze miterlebt und wissen daher, welcher Aufregung die ganze Bevölkerung im vergangenen Jahre ausgesetzt gewesen sei; wie oft habe man sich gefragt, ob vohl die Stadt aufblühen werde oder ob das Niedergehen der lben zu erwarten sei. Man habe aber eine bedeutsame Ver¬ größerung der Stadt erreicht, und zwar um ein Fünftel. Dieses Fünftel sei auch sofort zum Ausbau benützt worden. Es sei ferner erreicht worden, daß die Waffenfabrik hier geblieben ist und in doppeltem Umfange auferscheint. Ein dringender Wunsch er Bevölkerung werde dadurch erfüllt, daß man mit dem Bau des neuen Krankenhauses begonnen hat. Alles das habe eine Menge Beratungen und eine Unsumme von Arbeit erfordert. Aber schon heute zeigen sich die Früchte dieser vielen Mühe Wer zwischen jetzt und dem Vorjahre einen Vergleich zieht, müsse staunen, in welch sprunghafter Weise sich die Stadt in virtschaftlicher und sonstiger Beziehung gehoben hat. Die Be¬ völkerung habe sich um Bedeutendes vermehrt, Gewerbe und Geschäfte seien im Gange, alles blühe. Er gestatte sich heute den Herren, die so wacker an dieser Hebung und Förderung der Stadt mitgearbeitet hätten, den herzlichsten und innigsten Dan luszudrücken; er schließe daran die Bitte, die Herren mögen auch in Zukunft nicht erlahmen, mitzuhelfen, damit das, was euer angebahnt worden sei, auch glücklich zu Ende geführt verden könne. In diesem Sinne, in der Erwartung, daß das Aufblühen der Stadt ein dauerndes sein werde, wünsche er ämtlichen Herren ein recht fröhliches neues Jahr Der Herr Vorsitzende schließt hierauf den öffentlichen Teil der Sitzung um 3 Uhr 55 Minuten. In der sodann folgenden vertraulichen Sitzung wird der Fran Marie Falk, Kanzleigehilfenswitwe, über ihr Ansuchen eine außerordentliche Unterstützung von 40 K bewilligt — In en Gemeindeverband Steyr werden nach § 2 der Heimatsgesetz¬ ovelle vom 5. Dez. 1896, R.=G.=Bl. Nr. 222, aufgenommen: Edmund Bader samt Frau und 1 Kind, Robert Bednar samt Frau und 5 Kindern, Josef Flach samt Frau und 1 Kind, Johann Gabath samt Frau und 2 Kindern, Moriz Lerch samt Frau und 2 Kindern, Josef Markgraf samt Frau und 2 Kindern, Franziska Mayr, Rudolf Pilat samt Frau und 3 Kindern, Ludwig Ernst Reisinger samt Frau und 2 Kindern. Josef Schaum¬ erger samt Frau und 2 Kindern, Leopold Schindelar samt Frau und 1 Kind, Matthias Springer samt Frau und 3 Kindern, Maria Traxler, Wally Rudolf samt Frau und 8 Kindern. In höhere Rangsklassen werden befördert: Herr Stadtrat Franz Hall in die VI., Herr Stadtkassier Heinrich Damhofer in die VIII. mit dem Titel Kasseoberverwalter, Herr Kassekontrollor 3

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