Gemeinderatsprotokoll vom 31. Oktober 1949

Protokoll über die konstituierende Sitzung des Gemeinderates der Stadt Steyr, am 31. Oktober 1949, im Sitzungssaal. Beginn der Sitzung: 15.00 Uhr. Tagesordnung: 1. Eröffnung durch den Bürgermeister. 2. Feststellung der Beschlußfähigkeit. 3. Angelobung der Gemeinderatsmitglieder. Verlesung der Angelobungsformel durch den Bürgermeister. Alphabetischer Aufruf. 4. Übergabe des Vorsitzes an den Alterspräsidenten. 5. Wahl des Bürgermeisters. 6. Übergabe des Vorsitzes an den Bürgermeister. Beschlußfassung über die Anträge der SPO=Fraktion betr. die Anzahl der Bürgermeister=Stellvertreter und der weiteren Mitglieder des Stadtrates (Präs. Zl. 466/49). Wahl der Bürgermeister=Stellvertreter in getrennten Wahlgängen. 9. Wahl der Mitglieder des Stadtrates. 10. Wahl der Gemeinderatsausschüsse. Offentliche Sitzung. Anwesende: Vorsitzender Ing. Leopold Steinbrecher (siehe Anlage 1). Vom Magistrat: Mag. Dir. Dr. Ferdinand Häuslmayr, Mag. Dir. Stv. Dr. Karl Enzelmüller, Mag. O. Koär R. Götz Schriftführer: R. Postler, L. Stary Zu Protokollprüfern wurden die Gemeinderäte Jo¬ hann Bodingbauer und Hans Ebmer bestellt. Zu Stimmenzählern wurden die Gemeinderäte Fried¬ rich Gast und Franz Hofmann berufen. Bürgermeister L. Steinbrecher: Ich begrüße Sie zur heutigen Gemeinderatssitzung, erkläre dieselbe für eröffnet und stelle deren Beschlußfähig¬ keit fest. Ich nehme hiermit die Angelobung der neuen Gemeinderatsmitglieder vor. Die Angelobungsformel lautet: „Sie geloben, die Gesetze der Republik Österreich und des Landes Oberösterreich gewissenhaft zu beachten und der Stadt Steyr die Treue zu halten.“ Wollen Sie mir nach Aufruf dies durch die Worte „Ich gelobe bekräftigen. Die Angelobung wurde in nachfolgender Reihenfolge vorgenommen: Bodingbauer Johann Enge Franz Ebmer Hans Eygruber Ferdinand Pönisch Johann Dipl. Ing. Fellinger Josef Pöschl Josef Franek Vinzenz Gast Friedrich Raab Johann Hauser Fritz Ribnitzky Vinzenz Riha Karl Huemer Maria Knaller Josef Sieberer Michael Schanovsky Johann Kokesch Karl Schierl Josef Koller Gottfried Krenn Josef Stahlschmidt Friedrich Wabitsch Ludwig Kurz Hans Dr. Lautenbach Georg Wechselberger Georg Maurer Alois Wimmer Maria Neumann Anton Dr. Zöchling Franz Paulmayr Franz Vor Beendigung der Angelobung erschienen verspätet die Fraktionsmitglieder des Linksblocks. Die Angelobung wurde für diese in folgender Reihenfolge gesondert nach¬ geholt: Hofmann Franz Moser Johann Moser August Zehetner Alois Bürgermeister Steinbrecher: Ich bitte den Senior des Gemeinderates den Vorsitz zu übernehmen. Prof. Anton Neumannn übernimmt ohne Widerspruch den Vorsitz: „Als an Jahren Altester habe ich die Ehre, den Vorsitz zu übernehmen und die Wahl des Bürgermeisters durchzuführen. Ich bitte, wird ein Antrag gestellt? Gemeinderat Josef Fellinger: Im Namen der SPO=Fraktion schlage ich Herrn Ing. Leopold Steinbrecher als Bürgermeister vor. Gemeinderat Georg Lautenbach (WdU) gibt folgende Erklärung ab: Namens meiner Fraktion erkläre ich, daß wir als Ausdruck unseres Willens zur friedlichen, gemeinsamen Arbeit für Ing. Leopold Steinbrecher stimmen werden. Die geheime Wahl hatte folgendes Ergebnis: Abgegebene Stimmen: Für Ing. Leopold Steinbrecher: 34 Leere Stimmzettel: Hierauf übernimmt der wiedergewählte Bürgermeister Ing. Leopold Steinbrecher den Vorsitz: Ich danke Ihnen für das Vertrauen und erkläre, die Wahl anzunehmen. Ich komme zum nächsten Punkt der Tagesordnung, „Beschlußfassung über die Anzahl der Bürgermeister=Stellvertreter“.

Es liegt der schriftliche Antrag der SPO=Fraktion, Zl. Präs. 466/49 vor. Wünscht hiezu jemand das Wort? Gemeinderat Josef Fellinger: Ich stelle namens der SPO=Fraktion folgenden Antrag: Der Gemeinderat wolle beschließen: 1. Es werden gemäß § 27 des Gemeindestatutes drei Bürgermeister=Stellvertreter bestellt. 2. Die Anzahl der weiteren Mitglieder des Stadt¬ rates wird gemäß § 31 Gemeindestatut mit acht fest¬ gesetzt. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Bürgermeister Ing. Leopold Steinbrecher: Ich ersuche um Vorschläge zur Wahl der Bürger¬ meisterstellvertreter. Gemeinderat Josef Fellinger Ich stelle den Antrag, den Gemeinderat Gottfried Koller als Vizebürgermeister zu wählen. Gemeinderat Georg Lautenbach gibt folgende Er¬ klärung ab: Dem parlamentarischen Brauche folgend, geben wir unsere Stimme im Gemeinderat dem von der Mehrheits¬ partei als den Mann ihres Vertrauens nominierten Gottfried Koller. Abgegebene Stimmen: Wahlvorgang: für Koller Leer Vizebürgermeister Gottfried Koller: Ich danke für das Vertrauen und nehme die Wahl an Bürgermeister Ing. Leopold Steinbrecher: Ich bitte um Vorschläge für den zweiten Bürger¬ meister=Stellvertreter. Gemeinderat Georg Lautenbach: Namens unserer Fraktion schlage ich Herrn Professor Dr. Anton Neumann als zweiten Vizebürgermeister vor. Wahlvorgang: Abgegebene Stimmen: für Neumann: Leere Stimmzettel: Vizebürgermeister Prof. Dr. Anton Neumann Ich nehme die Wahl an. Bürgermeister Ing. Leopold Steinbrecher: Ich bitte um Vorschläge für den 3. Bürgermeister¬ Stellvertreter. Gemeinderat Karl Kokesch: Ich schlage namens der ÖVP Gemeinderat Franz Paulmayr als Vizebürgermeister vor. Wahlvorgang: Abgegebene Stimmen: 35 Für Paulmayr: Leere Stimmzettel Bürgermeister=Stellvertreter Paulmayr: Ich nehme die Wahl an. Bürgermeister Ing. Leopold Steinbrecher unterbricht die Sitzung um 15.25 Uhr für 5 Minuten, da die Stadt¬ kapelle im Rathaushofe Aufstellung genommen hat und dem neuen Gemeinderat ein Ständchen bringt. Bürgermeister Ing. Leopold Steinbrecher: Meine Herren! Nach dieser überraschenden Ehrung, welche wohl der Wahl des Präsidiums zugute gekommen ist, eröffne ich neuerlich die Sitzung. Ich habe die Wahl angenommen, und werde mein Amt so wie bisher führen, ohne Rücksicht auf die Person und auf die Parteizuge¬ hörigkeit, bereit jedem zu helfen. Sie bitte ich, mich dabei zu unterstützen. In der vergangenen Zeit war die Zu¬ sammenarbeit vorbildlich. Ich erhoffe dies auch vom neuen Gemeinderat. Nützen Sie nicht nur Ihrer Partei, sondern der Stadt und ihren Einwohnern. Wir haben viele Aufgaben begonnen: Den Schulbau in Münichholz, die Kindergärten, die Berufsschule, usw. Die Fertigstellung dieser Vorhaben wird Aufgabe des neuen Gemeinderates sein. Die Kindergärten wurden von zwei auf neun ver¬ mehrt. Diese Anzahl ist jedoch noch zu wenig. Wir werden noch einige errichten müssen. Ein weiteres großes Projekt ist der Wasserleitungsbau in Steyr, nachdem der Typhus in Steyr eine permanente Erscheinung ist. Dem ist unbe¬ dingt abzuhelfen. In dieses Wasserleitungsprojekt sollen auch das äußere Stadtgebiet und die Siedlungen einbezogen werden. Die Kosten werden wohl acht Millionen Schilling betragen. Ich spreche hier nicht von der ferneren Zukunft, sondern von dem, was im Bereiche der Möglichkeit liegt. Von Bund und Land würden eventuell 60% an Zu¬ schüssen gewährt werden. Hinsichtlich der Kanalisation liegt bisher nur ein Teilprojekt vor. Ein Projekt für das ganze Stadtgebiet würde sich auf zehn Millionen Schilling stellen, da hun¬ derte von Jahren auf diesem Gebiete in Steyr nichts gemacht wurde. Diesem Mißstand nach Möglichkeit ab¬ zuhelfen, soll Aufgabe des neuen Gemeinderates sein. Auch auf dem Gebiete des Straßenwesens ist sehr viel zu tun, da Steyr besonders hinsichtlich der Durch¬ zugsstraßen sehr rückschrittlich ist. Die größten Kosten erwachsen jedoch im Münichholz. Dort wurde in der vergangenen Aera die Kanalisation, welche als Probeausführung durchgeführt wurde, total verhaut. Die Kanäle wurden unter den Häusern verlegt. Eine Kommission stellte nach Abschluß der Bauarbeiten fest, daß dieser Versuch ein Fehlschlag war. Die hieraus entstehenden Kosten erwachsen uns. Wir werden auch hier ernst und sachlich an die Arbeit gehen müssen. Eine unangenehme Erscheinung ist es, daß das Gemeindevermögen nicht vollständig sichergestellt ist. Durch diktatorische Maßnahmen, welche sich über Recht und

Gesetz hinwegsetzten, sind wir bezüglich der Bischofsgründe (Gleink) in eine peinliche Lage gekommen. Diese Gründe an der Ennserstraße gegen Gleink im Ausmaße von 105 ha wurden seinerzeit um A 320.000:— gekauft, Das Nutzungsrecht wird vom Bischöflichen Ordinariat angefochten und Rückstellung verlangt. Das anhängige Verfahren wird bis zum Verwaltungsgerichtshof gehen, da die Grundstücke die einzige Ausdehnungsmöglichkeit für die Stadt bedeuten und in ihrer Hand bleiben müssen. Im Auftrage des Reichsluftfahrtministeriums wurden Luftschutzanlagen von verschiedenen Firmen gebaut, die hiefür noch keine volle Bezahlung erhalten haben, Diese Firmen stellen Kostenansprüche von S 400.000:—. Sollte der Prozeß verloren werden, müßten auch diese Beträge bezahlt werden. Die Posthofgründe wurden um 115.000 gekauft. Auch hier wird Ersatz in Form von Rückstellung verlangt. Bei der Rennbahn, welche um S 20.000 vom Bund gekauft wurde, ist ebenfalls Rückstellung notwendig und noch zu leisten. Das vordringlichste Problem, welches über Stey¬ hinausgeht und ganz Europa betrifft, ist die Wohnungse¬ not, sie droht uns über den Kopf zu wachsen. Einzelne Familien erleben Furchtbares. Es ist schrecklich, diese Zu¬ stände zu sehen und nicht helfen zu können. Dieses Pro¬ blem kann nicht im Rahmen einer Gemeinde endgültig gelöst werden. Das Möglichste wird getan, Baugründe werden hergegeben, Aufschließung derselben wird mit größten Opfern durchgeführt. Wirklich gelöst kann es nur durch ein Wohnbaugesetz werden, welches durchgreift, nicht jedoch mit so bescheidenen Mitteln wie bisher. Eine Frage, mit der wir uns ernstlich befassen müssen, ist der Umbau von gemeindeeigenen Häusern zu Wohnungen. Der Posthofumbau wird in wenigen Tagen in Angriff genommen. Es geht nicht an, nur von der Gemeinde Wohnungen zu verlangen. Die Steyr=Werke beabsichtigen zweihundert Wohnungen zu errichten, die Ennskraftwerke haben bereits 8 Häuser gebaut. Alle anderen sind jedoch unzugänglich. Die Polizeiverwaltung mit 150 jungen Menschen, welche Woh¬ nungen benötigen, sowie die Beamten vom Gericht und der Finanz, der Krankenkasse und die neu zugezogenen Arzte sowie Personen, welche in Steyr ihren Beruf aus¬ üben wollen, kommen alle zum Bürgermeister und fordern Wohnungen. Niemand baut jedoch. Auch die anderen Be¬ hörden und Firmen müssen zum Bau herangezogen werden. Die Gemeinde allein kann es nicht machen. Auf dem Gewerbesektor wurde die Monopolstellung der Steyr=Werke zu mildern gesucht, um nicht von der Konjunktur einer so großen Firma abhängig zu sein. Das Gewerbeleben wurde auf breiterer Basis fundiert, zirka 50 neue Firmen mit etwa 1000 Beschäftigten entstanden. Dies ist allerdings als Gegengewicht zu den Steyr¬ Werken zu wenig. Wir haben Vertrauen zu den Steyr¬ Werken, sie haben immer Spitzenerzeugnisse auf den Markt gebracht, aber eine unverfchuldete Krise derselben zieht die Stadt zutiefst in Mitleidenschaft. Die Jugend zwischen 14 und 17 Jahren braucht sportliche Betätigung. Als Ausgleich für Kino, Tanz usw. Wie entziehen wir diese Jugend der Straße? Indem wir sie an Sport binden. Die gemeindeeigenen Sportplätze sind in Betrieb. Der Turnplatz des ehemaligen „Bölki¬ schen Turnvereines“ steht in der Verwaltung, jedoch nicht im Eigentum der Gemeinde. Dieser Platz ist mit Aus¬ nahme der für Schulen und Turnvereine vorgesehenen Stunden für alle zugänglich. Über S 100.000:— wurden bereits für Adaptierungen dieses Platzes aufgewendet. Dieses Geld ist jedoch nicht verloren, wenn die Gemeinde das Eigentumsrecht über diesen Platz nicht bekommt. Der übernehmende müßte hiefür Ablöse bezahlen. Auch die Rennbahn ist verbaut worden. Sie muß daher instandgesetzt werden, um für die Stadt eine Ein¬ nahmequelle wie etwa in Wels, zu eröffnen. Die Steuerpolitik ist im allgemeinen von den Steyr¬ werken abhängig. Wir hoffen, daß von diesen heuer erst¬ malig eine Gewerbesteuer entrichtet werden kann. Die Grundsteuerhöchstsätze von 420% wurden bis jetzt nicht eingehoben, sondern nur ein Satz von 230%. Ob wir das durchhalten, kann nicht gesagt werden, da das Not¬ opfer nach dem höchsten Satz von 420% von uns ge¬ leistet werden muß. In der Verwaltung selbst muß gespart werden. Kriegs= und nachkriegsbedingte Ämter werden nach sozi¬ alen Gesichtspunkten aufgelöst werden müssen. Aus all dem sehen Sie, daß viel und fleißig gear¬ beitet und gespart werden muß, mit den geringsten Mitteln ist der größte Erfolg zu erzielen. Wenn die Gemeindeväter nach uns, nach ihrem Amtsantritt sagen müssen, daß die jetzige Gemeindevertretung fleißig war, und gespart hat, können wir zufrieden sein. Ich möchte nicht schließen, ohne den Verwaltungs¬ beamten den Dank auszusprechen, denn der Funktionär ist auf eine einwandfreie Verwaltungsarbeit angewiesen. Wir haben sehr tüchtige Beamte und ich hoffe, daß sie sich wie bisher mit demselben Eifer der Sache widmen werden. Bei einem Bericht an den Rechnungshof für noch notwendige Auslagen kam eine Summe von S 88 Milli¬ onen heraus. In der Stadt der Versäumnisse ist sehr viel nachzuholen. Bei Problemen für Generationen wäre es überflüssig, unsere Kraft und unsere Nerven in poli¬ tischen Reibereien zu verzetteln. Daß Parteien verschiedener Meinung sind, ist klar. Meinungsverschiedenheiten können sachlich, vornehm und fair ausgetragen werden. Grobe Worte verletzen. Die Vergangenheit war mustergültig. Ich bitte, Ihr Temperament und Ihre Leidenschaft im Zaume zu halten. Ich selbst werde recht und gerecht handeln, ich weiß, daß ich von der SPÖ. in den Gemeinderat ent¬

sandt wurde, aber Bürgermeister für die ganze Stadt bin. (Beifall). Bürgermeisterstellvertreter Franz Paulmayr: Hoher Gemeinderat! Meine Heiren! Persönlich und im Namen der Fraktion herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Wiederwahl. Ich erlaube mir, diesen Wunsch mit einem Dank und einer Bitte zu verbinden. Der Dank ist der daß Sie Herr Bürgermeister in der vergangenen Periode hochanständig auf persönliche Art und Weise über den Parteien stehend, die Geschäfte der Stadt geführt haben und wesentlich dazu beigetragen haben, daß in Steyr nicht gerauft und nicht geschimpft, sondern gearbeitet worden ist. Daß schließlich ein Zustand geschaffen wurde, der von allen vernünftigen Parteien gewürdigt wurde. Ich ver¬ sichere daß Sie in mir persönlich und jeden der Fraktions¬ mitglieder ehrliche Mitarbeiter finden werden. Wir waren gewohnt, zu arbeiten, alle ohne Ausnahme. Über Differen¬ zen wurde gesprochen und das Beste für die Stadt getan. Die ganze Bevölkerung, insbesonders die brave Arbeiter¬ schaft, deren ruhiges Verhalten in schwerer Zeit unsere tiefste Achtung erworben hat, verlangt keine Parteidoktrin über das Wohl der Stadt zu stellen. In der Zeit, in wel¬ cher Frau Sorge durch die Fenster des Sitzungssaales schaut, müssen wir über den Parteien arbeiten für ein blühendes, gesundes österreichisches Vaterland. (Beifall). Bürgermeisterstellvertr. Prof. Dr. Anton Neumann: Hoher Gemeinderat! Meine Herren! Gestatten Sie mir, mit wenigen Worten für meine Partei und mich zu sprechen. Wenn ich die Wahl zum Vizebürgermeister an¬ genommen habe, dürfen Sie die Gewißheit haben, daß ich mir der Verpflichtung bewußt bin, welche mit dem Amte zusammenhängt. Wer mich kennt, weiß, daß ich es ernst meine, die mich nicht kennen, werden es mit der Zeit erfahren. Auch jeder meiner Fraktionskameraden wird seine besten Kräfte in den Dienst der Sache stellen. (Beifall). Gemeinderat August Moser Im Namen der Kommunisten und Linkssozialisten erkläre ich, daß wir so wie bisher alle sachlichen Bestre¬ bungen unterstützen werden. Wir werden die Interessen der arbeitenden Bevölkerung bis aufs letzte wahrnehmen. Steyr ist eine Arbeiterstadt, deren Bevölkerung viel ver¬ sagt wurde, von einer Gemeinschaft, die leider nicht immer die Interessen der Arbeiter vertritt. Wir werden uns mit aller Konsequenz den rückschrittlichen und reaktionären Be¬ strebungen entgegenstellen. Bürgermeister Ing. Leopold Steinbrecher: Ich bitte die Parteien, ihre Wahlvorschläge bezüglich der Stadt¬ räte bekanntzugeben. Gemeinderat Josef Fellinger: Als Vertreter der SPO. werden Enge Franz, Fellinger Josef, Ribnitzky Vinzenz und Johann Schanovsky nominiert. Gemeinderat Franz Zöchling: Ich schlage für die WdU. Georg Lautenbach und Friedrich Stahlschmidt als Stadträte vor. Gemeinderat Karl Kokesch: Für die ÖVP. bringe ich Ludwig Wabitsch als Stadtrat in Vorschlag. Gemeinderat August Moser: Seitens der KPÖ. schlage ich als Stadtrat Alois Zehetner vor. Diese Wahlvorschläge wurden einstimmig ange¬ nommen. Bürgermeister Ing. Leopold Steinbrecher stellt die Frage, ob die einzelnen Fraktionen mit den Wahlvor¬ schlägen für die Gemeinderatsausschüsse einschließlich der Vertreter für den Stadtschulrat einverstanden sind und en block abgestimmt werden kann. Es handelt sich im einzelnen um folgende Gemeinderatsausschüsse: (siehe Beilage II). Auf eine Verlesung dieser Wahlvorschläge wurde einstimmig verzichtet, da dieselben allgemein bekannt waren. Gemeinderat August Moser: Es war bisher ein Vertreter unserer Fraktion in der Personalkommission. Dieses Mal scheint keiner auf. Ich ersuche um Aufklärung und stelle den Antrag, ein Mitglied des Linksblockes in dieselbe aufzunehmen. Bürgermeister Ing. Leopold Steinbrecher: Da nur 4 Mandate für die Personalkommission vorgesehen sind, entfällt auf den Linksblock nach dem Proporz kein Mandat. Ich stelle den Antrag auf Zurück¬ setzung dieses Punktes (Wahl der Mitglieder der Personal¬ kommission) auf später. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen. Hin¬ sichtlich der anderen Ausschüsse wurde kein weiterer Ein¬ wand eingebracht. Die Abstimmung hierüber erfolgte en block, mit Stimmeneinhelligkeit. Bürgermeister Ing. Leopold Steinbrecher: Nun sind wir am Schlusse der heutigen Sitzung und ich möchte Sie bitten, daß Sie auf den Tabor mit hinauf¬ fahren, das neue Haus und die Leichenhalle zu besichtigen. Ende der Sitzung: 16.15 Uhr.

Beilage I Verzeichnis der Gemeinderäte der Stadt Steyr Bodingbauer Johann, Lehrer, Hasenrathstr. 13 Ebmer Hans, Bundesbahner, Promenade 12 Enge Franz, Schlosser, Aichetg. 38 Eygruber Ferdinand, Hilfsmonteur, Lannerstr. 5 Fellinger Josef, Schlosser, Gürtlerstr. 8 Franek Vinzenz, Maurer, Leharstr. 7 Gast Friedrich, Schlosser, Johannesg.1 Hauser Fritz, Modellschlosser, Rooseveltstr. 35 Hofmann Franz, Dreher, Oskar Großmannstr. 3 Huemer Maria, Haushalt, Wagnerstr. 16 Knaller Rudolf, Schichtführer, Lannerstr. 1/1 Kokesch Karl, Metallarbeiter, Str. 12. Feber Nr. 1 Koller Gottfried, Metallschleifer, Wehrgraben 24 Krenn Josef, Landwirt, Weinzierlstr. 5 Kurz Hans Dr., Abteilungsleiter, Dambergg. 24 Lautenbach Georg, Oberbuchhalter, Schumannstr. 29 Maurer Alois, Privatbeamter, Haratzmüllerstr. 42 Moser August, Gewerkschaftssekretär, Kellaug. 4 Moser Johann, Angestellter, Dambergg. 32 Neumann Anton, Dr., Professor i. R., Sierningerstr. 46 Paulmayr Franz, Prokurist, Prevenhuberg. 5 Pönisch Johann, Dipl.=Ingenieur, Steyr, Fischhub Pöschl Josef, Schlosser, Tomitzstr. 7 Raab Johann, Kontrollarbeiter, Fabriksstr. 40 Ribnitzky Vinzenz, Gastwirt, Dambergg. 2 Riha Karl, Fabrikant, Kühbergg. 4 Sieberer Michael, Sattler, I. Wokralstr. 20 Schanovsky Johann, Prokurist, Schnallentorweg 2 Schierl Josef, ehem. Gastwirt, Kircheng. 2 Stahlschmidt Friedrich, Buchhändler, H. Schweigerstr. 19 Wabitsch Ludwig, Filialleiter, Sierningerstr. 3 Wechselberger Georg, Monteur, Gleinker Hauptstr. 20 Wimmer Maria, Beamtin, I. Wokralstr. 2 Zehetner Alois, Schlosser, Fabriksstr. 66 Zöchling Franz, Hilfsmonteur, Schleiferg. 4 Beilage II Gemeinderatsausschüsse Finanz= und Rechtsausschuß: Steinbrecher Leopold Bgm. Obmann: Bgm. Stv. Paulmayr Franz Mitglieder: St. R. Fellinger Josef G. R. Pöschl Jose Schanovsky Johann St. R. G. R. Kurz Hans, Dr. G. R. Gast Friedrich St. R. Lautenbach Georg G. R. Moser August b) Bau= und Verwaltungsausschuß: Obmann: Bgm. Stv. Paulmayr Franz Stellvertreter: St. R. Ribnitzky Vinzenz G. R. Mitglieder: Franek Vinzenz G. R. Pönisch Johann G. R. Sieberer Michael G. R. Kokesch Karl G. R. Maurer Alois G. R. Zöchling Franz G. R. Hofmann Franz c) Fürsorgeausschuß: Obmann: Bgm. Stv. Koller Gottfried Stellvertreter: St. R. Fellinger Josef G. R. Mitglieder: Hauser Fritz G. R Huemer Maria G. R. Ebmer Hans G. R. Krenn Josef G. R. Raab Johann G. R. Schierl Josef G. R. Moser Johann Fremdenverkehrsausschuß: Stahlschmidt Friedrich St. R. Obmann: Stellvertreter: G. R. Riha Karl Mitglieder: G. R. Franek Vinzenz G. R. Hauser Fritz G. R. Pöschl Jose St. R. Ribnitzky Vinzenz Wabitsch Ludwig St. R. Wechselberger Georg G. R. G. R. Moser Johann e) Ausschuß für Schule und Kultur: Obmann: Bgm. Stv. Neumann Anton Stellvertreter: G. R. Bodingbauer Johann Mitglieder: St R. Enge Franz G. R. Eygruber Ferdinand St. R. Fellinger Josef G. R Riha Karl St. R. Wabitsch Ludwig G. R. Knaller Rudolf G. R. Zehetner Alois Wohnungsausschuß: St. R. Obmann: Lautenbach Georg Stellvertreter: Eygruber Ferdinand G. R. Mitglieder; Bodingbauer Johann G. R. G. R. Hauser Fritz Wimmer Maria Ebmer Hans G. R. Kokesch Karl Schierl Josef G. R. Hofmann Franz g) Personalkommission: St. R. Schanovsky Johann G. R. Pönisch Johann Dipl. Ing. (rückgestellt) Bgm. Stv. Neumann Anton Dr. St. R. Wabitsch Ludwig Vom Gemeinderat gewählte Vertreter des Stadtschulrates in Steyr: Enge Franz r. Eckel Rudolf Fellinger Josef Dr. Häuslmayr Ferd. Bodingbauer Johann Trauner Franz Eygruber Ferdinand Kosch Gertrude Ribnitzky Vinzenz Honsak Kornelia Huemer Maria Ennsthaler Wilhelm Kolb Rudolf Gast Friedrich Walzer Johann Knaller Rudol Radmoser Johann Stahlschmidt Friedrich Schnurpfeil Engelbert Zehetner Alois

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