Gemeinderatsprotokoll vom 19. Jänner 1949

Das Kapitel 'Polizei', ebenfalls ausschließlich Pflichtausgaben enthaltend, weist einen Fehlbertrag von S 570.400.-- auf. Der Polizeikostenbeitrag per S 265.300.-- (S 7.- je Kopf der Bevölkerung) ist hierin die größte Ausgabepost. Das Schulwesen erfordert einen Zuschußbedarf von insgesamt S 953.000.--. Hievon entfallen auf die Volks- u. Hauptschulen S 639.900.- das Bundesrealgymnasium S 107.100.— die Kaufmännische Wirtschaftsschule S 41.900.- die Gewerbl. u. hauswirtschaftlichen Berufsschulen S 80.000.--, In diesem Kapitel sind natürlich nur die laufenden Betriebs- und Erhaltungsausgaben und Ausgaben für Neuanschaffungen nur geringenen Umfanges enthalten. Letztere erforderen aber allein einen Betrag von S 132.000.-- und weitere beantragte Neuanschaffungen im Werte von S 192.900.— mußten mangels einer Bedeckungsmöglichkeit überhaupt zurückgestellt werden. Die Schulraumfrage, im allgemeinen, ist eine der drückendsten Sorgen der Gemeinde. Die Errichtung neuer Schulräume ist eine unaufschiebbare Notwendigkeit und wird sich der Gemeinderat noch in diesem Rechnungsjahre mit dieser Frage befassen und zumindest an eine Teillösung schreiten müssen, wenngleich auch im außerordentlichen Haushalt ein derartiges Vorhaben nicht aufscheint. Die Finanzierung eines Schulhausneubaues ist aber ohnehin nur durch Darlehensaufnahme möglich. Das Kapitel 'Kultur- und Gemeinschaftspflege' ist, der angespannten Finanzlage entsprechend, im bescheidenen Rahmen gehalten und zeugt einen Zuschußbedarf in Höhe von nur S 87.500.-- für eine Aufgabe, die die Pflege der Wissenschaft, Kunst und Musik, der Volksbildung und der Heimatpflege einschließlich des Stadtarchives und des Museums umfaßt, von größter Sparsamkeit. Das Kapitel (Fürsorgewesen und Jugendhilfe' mit Gesamtausgaben von S 2,527.800.-- und S 532.900.— Einnahmen, somit einem Fehlbetrag von S 1,994,900.-- beweist die Erfüllung der gemeindlichen Verpflichtung auf sozialem Gebiete. Die offene Fürsorge erfordert einen Zuschußbedarf von S 624.900.--, die geschlossene Fürsorge S 287.000.-- und die Altersheime einen solchen von S 381.000.--. Bei letzteren mußten leider geplante Investitionen (einmalige Ausgaben) von S 58.100.-- mangels einer Deckung zurückgestellt werden. Die Einrichtungen der Jugendhilfe erfordern S 83.000.-- die städtischen Kindergärten S 278.300.—, das Kinderübergangsheim S 14.900.-- und die amerikanische Schulkinderausspeiseaktion

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