Otto Ehler - Eisengewerbe und Stadtentwicklung

—51— schließen, scheint im Hinblick auf das Alter der Anlage und die darin fast gleich groß abgearbeitete Wassermenge angebracht. Auf dem Planprospekt der Himmlitzer Anlage sind zwei größere Überfallwehre, das Wehr am Steyrfluss, das zur Ausleitung des Himmlitzerbaches dient, heute Kruglwehr genannt, das Plautzenwehr zur Ausleitung des Wehrgrabens, zwei kleinere Überfallwehre und zwei Dammbalkenwehre dargestellt. Diese Art der hölzernen Wehrbauten war an der Steyr sicher schon lange Zeit gebräuchlich. Sie ist bis zum Beginn unseres Jahrhunderts gleichgeblieben und hat das Bild des Stadtteiles in der Steyrniederung mitgeprägt. Auf Piloten, die laut Plan Habstecken genannt wurden, hat man quer zur Flussrichtung Kappbäume verlegt, auf welche sodann in der Flussrichtung schwere Bohlen aufgebracht wurden, welche den Vorboden und den Wehrboden gebildet haben. Der Schussboden wies eine ähnliche Konstruktion auf. Im Bereich der Wehr selbst hat man seitlich Wangenwände aus Holz errichtet. Hie zu wurden Piloten an den Wehrseiten eingerammt, an welchen wasserseitig schwere Bohlen befestigt wurden, welche die eigentliche Wand bildeten, die in das Unterwasser hinausgezogen wurde. Diese Wände verhinderten bei Hochwasser ein seitliches Ausströmen des Wassers und bildeten im Wehrbereich selbst eine Leiteinrichtung für den Wasserstrom. Die Wangen ersetzten im Hochwasserfall die Ufer, deren Höhe im Wehrbereich durch die Errichtung der Gefällstufe geändert worden waren. Sie sorgten dafür, dass das Wasser ohne Schaden für die Uferbereiche in das Unterwasser der Anlage abgeleitet wurde. In diesen Wangen waren Einrinnöffnungen zu den Fludern angeordnet, welche durch Schützen verschließbar waren und die im Höchstfall den maximalen Wasserbedarf für den Betrieb des zu versorgenden Rades durchfließen ließen.

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