Eisenhandel und Messererhandwerk der Stadt Steyr bis zum Ende des 17. Jahrhunderts

-35- das von der Stadt Steyr bestimmt wurde. Eine große Zahl von Beziehungen verband die Gebiete zu beiden Seiten der Enns, sie verschmolzen mit Hilfe der Mittlerstellung der Stadt zur kulturellen und sprachlichen Einheit. Sie zog die kulturellen und sprachlichen Neuerungen des Donauraumes an sich und strahlte sie nach Westen und Süden aus, ihr Einflussgebiet setzte sich über natürliche und politi- sche Grenzen hinweg, Steyr beherrschte als Vorort der Eisenverarbeitung und des Eisenhandels das oberösterreichische Eisengebiet westlich der Enns, vor allem das Steyrtal, das obere Kremstal, das Ge- biet um Scharnstein im Almtal. Steyr erlangte am Ausgang des Steyrtales ein Haupteinflussgebiet: die Straße über den Pyhrn. Vom Steyrtal gelangte man leicht ins Kremstal und über den Ziehberg ins Almtal. Das Windischgarstner Becken steht mit der Laussa, dem Ennstal durch den Hengstpass in Ver- bindung, diese Querstraße öffnete dem Eisen und damit dem Einfluss Steyrs Zutritt. 1 Dieser Einfluss war so stark, dass er alle Bindungen niederriss und sich trotz Gebirgshindernisse (Sengsengebirge) be- haupten konnte. Obwohl weiter entfernt musste sich auch das Ybbstal und die Gebiete der großen und kleinen Erlauf dem Einfluss Steyrs beugen. Die Stadt brachte alle Gebiete, die sie wirtschaftlich beherrschte, auch in kultureller und sprachli- cher Hinsicht in ihre Macht: sie war der Knotenpunkt des gesamten wirtschaftlichen Lebens, die Kraft- quelle des Eisenwesens . 2 1 Grau 93. 2 vgl. Blatt 1, 2, 3, 4, Anhang: Abbildungen von Steyr.

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