Gmunden am Traunsee und dessen Umgebungen

- 37 - weg in drei Viertelstunden zu dem pittoresken hinteren Langbathsee und von da in einer Stunde beim Jagdschloss des Kaisers vorbei zum vorderen Langbathsee und zum Gasthans »in der Kreh«. Von der Grossalni gebt es ferner in 2'/2 Stunden auf einem sich längs des Hüllengebirges hinziehenden Weg durch die Wälder nach Steinbaoh am Attersee (Dampfschiff-Station) und in einer weiteren halben Stunde nach Ausserweissenbach. Von der Grossalm ans werden endlich auch noch der Brunnkogel und die Qriesalm bestiegen, welche Partien leider weniger bekannt sind, obwohl sie zu den lohnendsten gehören. Der Weg zur Griesalm führt an der sehenswerthen Elisabeth- oder Kliemstein-Höhle und am Sagenreichen »goldenen Gatterla vorüber. Bevor man die weite Bucht von Altmünster verlässt, treten dem Beobachter noch mehrere am See freundlich gelegene Villen entgegen, darunter namentlich die Villa Caroline. Auf einer Anhöhe thront die Villa Washington, gleich der vorigen mit einer prächtigen Anlage umgeben. Das Schiff passirt eine Halb insel, welche das Landhaus des Baron Hasenauer trägt. Nunmehr zeigen sieh die parkähnlichen, sanft aufsteigenden Gefilde der Viehtau, eines breiten lieblichen Thaies, das von Heitern aus vor der Villa des Erzherzogs Carl Salvator durch eine Strasse mit Neukirchen verbunden ist. In der Nähe befindet sich der Bahnhof von Traunkirchen. Gleich darauf thut sich eine weitere Bucht auf, in welcher der Gasthof »am Stein« malerisch schön gelegen ist. Von hier ausführt ein Weg nach dem »Hoohstein« und nach der »Kreh« in 2 Stunden. Die Villa des Grafen Harrach, welche unmittelbar vor Traunkirchen liegt, macht sich dadurch kenntlich, dass fast immer einige Boote segelfertig vor Anker liegen. Traunkirchen, heutzutage ein sehr elegantes Dorf, einstmals ein Kloster, ist sehr alten Ursprunges, doch jünger als Altmiinster. Auf einem Vorsprunge gelegen bietet es einen der reizendsten Punkte der Seelandschaft. Die Sage erzählt, die Grafen Ottokar und Leopold von Steyr hätten die Heiden besiegt, die Götzenbilder umgestürzt, das Christenthum eingeführt und die (Frauen-)Abtei gegründet. Historisch ist nur so viel, dass die steirischen Ottokare dm-ch die Gründung und fi-eigebige Dotirung der Frauen-Abtei die grössten Wohlthäter der Gegend geworden sind. Bis zu Ende des Xin. Jahrhunderts hiess der Ort Neumünster. Neben der Dampfschiff-Brücke steigt der schön bejvaldete felsige Kegel »Johanneaberg« empor, um wie ein Vorgebirge in den See vorzuspringen. Auf seinem Bücken trägt er ein uraltes Kirchlein, dem heil. Johannes geweiht. Im Thurme hängt eine grosse Glocke, die wegen ihres herrlichen Tones in der ganzen Gegend berühmt ist. Sowie am Thurme zu Altmünster findet sich

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