Gmunden am Traunsee und dessen Umgebungen

- 13 — sie erfahren, als sich auf den Gefilden von Piusdorf anno 1620 das blutige Ende des Bauernkrieges abwickelte. In der Schlacht vom 14. November sollen 4000 Bauern geblieben sein, deren gemeinsames Grab, wie wenigstens die locale Sage wissen will, der "Bauemhaufena(Bauenihügel) bildet, der dicht an der Vöcklabracker Bezirksstrasse gelegen, erst seit Kurzem die Bezeichnung eines geschichtlichen Gedenkplatzes erhalten hat. Was Gmnnden bis zu seiner Erhebung zum Curorte war, verdankt es einzig und allein dem glückliehen Umstände, dass es als natürlicher Stapelplatz in so innigem Zusammenhang mit dem Vertrieb des kamraergutischen Salzerzeugnisses von Anfang an ge standen. Schon im Jahre 1180 wurde es zur Salzniederlage bestimmt und von den österreichischen Landesfiirsten mit Mauern und Wällen, seewärts mit starken Pallisaden umgeben. 1301 er hielt Gmunden als freie Landstadt das Eecht, ein eigenes Wappen zu führen und besass bereits .einen wohlorganisirten Magistrat. Die Verleihung des heutigen schonen Stadtwappens datirt aus dem Jahre 1593 und ist ein Gnadenerweis Eudolfs II. an die Salzstadt. Selbes weist im oberen rothen Felde die alt hergebrachten drei Salzknfen, darunter im weissen Felde eine beladene Plätte, im blauen Felde einen Saibling und zu uiiterst drei grüne Blätter auf goldenem Grunde, die einem dreizackigen Felsen im rothen Felde entspriessen. Bis 1868, dem Jahre der Auflösung der Salinen- und ForstDirection hatte Gmunden eben in seiner Eigenschaft als Hanptplatz des Salzhandels und als Sitz jener Behörde und der unter geordneten Aemter grosse Bedeutung. Heute steht es wohl als Hauptort des Kammergutes, was Handel und Verkehr anbelangt, immer noch obenan und hat, was es an Wohlstand durch die Auflösung jener mit ungewöhnlicher Machtfiille ausgestatteten Behörde eingebüsst, durch seine rasche Entwicklung zum blühen den Curorte wieder hereingebracht. Die Stadt sammt den Vorstädten Seestadt!,Lehen,Graben, Pinsdorf, Kranabeth und Traundorf, dann den Vororten Bichl, MühlWang, Tastelberg und Weier, endlich den länd lichen Catastral-Gemeinden Traunstein und Schlagen weist eine Bevölkerungsziffer von rund G500 Seelen auf. Zwei Bahnen, die eine in Lambach, die andere in Attnang von der Hauptlinie Wien—Paris abzweigend, vennitteln mit den wichtigsten Punkten des In- und Auslandes eine ausgezeichnete und sehr bequeme Verbindung. So eireicht man beispielsweise von Wien aus Gmunden in 5 Stunden 30 Minuten, von Linz aus in 1 Stunde 50 Minuten, von München aus in 6 Stunden 30 Min , von Salzburg aus in 2 Stunden 45 Minuten, von Eegensburg in G Stunden, von Simbach in 3 Stunden 40 IDnuten, von Passau in 4 Stunden, von Prag in 11 Stunden, von Graz in 9 Stunden 30 Minuten, von Aussee in 2 Stunden.

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