Steyrer Werksarbeiter, 33. Jg., Februar 1981, Nr. 1

.Ab 1. Ju.li 19811 Mit Pe 57 Jahre in n s i on Die Herabsetzung des Pensionsalters auf 57 Jahre für Arbeiter, die 15 Jahre lang Schwer- und Nachtarbeit geleistet haben, wird nur drei Jahre Gültigkeit haben. Schon 1984 soll für diese Berufsgruppe das Pensionsalter wieder auf 58 Jahre angehoben werden, einige Jahre später auf 59 Jahre und in zehn Jahren überhaupt wieder aufgehoben werden. Dies erklärte am 29.Jänner 1981 Sozialminister Dallinger bei einer Vorsprache von Betriebsräten des Gewerkschaftlichen Linksblocks, GLB: KRITIK AN EINSCHRÄNKUNG EINE WOCHE MEHRURLAUB Die Woche Mehrurlaub, die laut Dallinger Schicht-, N~cht-,Fließbandarbeitern und Beschliftigten an Bildschirmen zustehen wird, wurde von den GLB~Betriebsräten begrüßt, ebenso di.e geplante Pausenregelung, nach der solche Arbeiter und Angestellte fünf Minuten bezahlte Pause für eine Arbeitsstunde erhalten werden. Insgesamt schätzen die GLB-Betriebsrllte das geplante Gesetz "als positiven ersten Schritt ein, der jedoch im Entwurf einige Wermutstropfen für die betroffenen Arbeiter enthälf. 11 Oeshalb darf auch der Kaillpf um eine wei. tere Verbesserung der Situation für diese Berufsg.ruppen nicht aufhiiren. Daß es überhaupt zu einem Gesetz koHen wird, ist ein Erfolg der Arbeiter, die in den verschiedensten Aktionen - darunter auch eine Unterschriftenaktion des Gewerkschaftlichen Linksblocks - für eine Erleichterung ihrer Situation eingetreten sind. BETRIEBSRAT MA.SCHER: HÄNDE WEG VOM 13.u.14. MO N A T S B E Z U G Die breite Protestbewegung tegen Versuche, die Steuerbegünstigung für den 13,und 14.Monatsbezug unter dem irreführenden Titel "Privilegienabbau11 zu beseitigen, hat die Bundesregierung. zu einem vorläufigen teilweisen RUckzug gezwungen. Es wird in dieser Frage aber weiterhin die griißte Wachsamkeit der Arbeiter und Angestellten notwendig sein, stellte Betriebsrat GUSTL MASCHER unter andern aufider Versammlung der 80Steyr-Werke fest. Ebenso entschieden lehnen wir Plllne, die Steuerfreiheit der Sozialversicherungsbeiträge aufzuheben ab, und auch hier wird der einheitliche Widerstand der Kollegen in den Betrieben erforderlich sein, fuhr Mascher fort. Anstatt neue Steuerbelastungen für die Arbeiter\ un.d Angestellter, austudenken, wäre es hiichst an der Zeit, den Abbau der tatsächlich vorhandenen und viillig ungerechtfertigten Steuerprivilegien des Kapitals durchzuführen, durch welche der Staat jährlich einen Einnahmeverlust von etwa 70 Milliarden Schilling erleidet •. Damit k6nnte an Stelle der geplanten Minireform eine wirksame Senkung der tohnsteuerbe lastung ohne Minderung der Staatseinnahmen verwirklicht werden. Mit Überraschung nahm die GLB-Delegation die Ankündigung des Sozialministers zur Kenntnis, das Pensionsalter in einem Stufenplan von 57 Jahren wieder auf 60 Jahre anzuheben. Diese111 Vorschlag gaben die Linksblock-Betriebsräte keine Zustimmung, insgesamt aber, so betonten sie vor Minister Dallinger, steht der Linksblock der Tatsache, daß es überhaupt ein Gesetz geben wird, positiv gegenüber und wertet es als einen ersten Schritt für weitere Verbesserungen. Kritik übte die GLB-Delegation allerdings an der Einschränkung des Personenkreises, der in den Genuß des früheren Pensionsalters kommen soll, da die Definition des Begriffes Schwerarbeit, wie sie im Gesetz Anwendung finden soll, nicht mit der Gewerkschaft Metall-Bergbau-Energie erarbeiteten Definition übereinstimmt. Nach der Definition der Gewerkschaft würde ein bedeutend gr38erer Personenkreis von der Regelung erfaßt werden. Fußgäl'lger-Oberführung für Steyrar Arbeiter .uncl Pendla.r Im Gemeinderaf.. ~r: Stadt Steyt ver• langte der KPO•M:andatar Otto Treml eine Fußgängerüberführung für Stey• rer Werksarbeiter und Pendler. Dieses Projekt sei im Kreuzungsbe• reich der Dr. Klo~-Straße und Altgas• se '(Märzenkeller•Umfahrung} unbe• dingt erforderlich. Der KPÖ-Sprecher betonte, daß die Märzenkeller-Um• fahrung den Fußgängerverkehr stark beeinflusse. Besonders seien Arbeiter des Hauptwerkes Steyr und Pendler, die zum Bahnhof oder in die Stadt wollen, stark betroffen. Nach Fertigstellung der Umfahrungsstraße im Bereich der Dr. Klotz-Straße müssen die Arbei· ter und Angestellten des Hauptwerkes einen zeitraubenden Umweg machen, da ein Überqueren des Kreuzungsbereiches auf Grund von Terrainverschiebungeniunmöglich ist. Gemeinderat ,Treml sagte, eine Fußgängerüberführung in diesem wichtigen Verkehrsbereich würde den Weg der Arbeiter zum und vom Betrieb ver• kürzen und für mehr Sicherheit der Passanten sorgen.

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