Steyrer Werksarbeiter, 32. Jg., Oktober 1980, Nr. 7

65 Frauen Opfer des Lü-Skandals? GLB-Betrlebsrat tritt scharf gegen die Abbaumaßnahmen in Steyr auf Bel der BHriebsratssltzung, bei der der Abbau von 65 Frauen aus der Waffenproduktion behandelt wurde. eiern die SP-Fraktion auch die Zustimmung gegeben hat, sprach sich Betriebsrat und Arbeiterkammerrat August Mascher (Linksblock) scharf g('gen diese Kündigungen aus. Er erinnerte daran, daß innerhalb der jetzt auslaufenden Betriebsratsperiode ohnehin der Belegschaftsstand bereits um 964 Arbeiter und Angestellte verringert worden isti und außerdem innerhalb eines Jahres im Bezirk Steyr die Zahl der Arbeitsplätze um rund 600 zurückgegangen ist. Wenn dann erklärt werde, die Kommunisten und der Gewerkschaftliche Linksblock machen es sl.ch leicht, dann muß dazu 1esag, werden daß es alch in Wirklichkeit die Di~ektion leichtmacht: bel jeder kleinsten wirtschaftlichen Schwierigkeit geht sie mit Entlassungen vor. Daß der Lü-Waffenskandal . dem Ansehen der Steyr-Werke geschadet hat liegt auf der Hand, aber diesen Sk~ndal nun als Ursache für die Kündigung von 65 Frauen auszugeben, heißt die Dinge auf den Kopf stellen. Schon im vergangenen/Jahr Im September hat nämlich Direktor Breitenfeld erklärt, daß ein belglsch'er Auttrag auslaufen werde ,und Mitte des heurigen Jahres mit Einschränkungen gerechnet werden müsse. Und außerdem: Die Hauptakteure des Skandals sind ja immer noch In Amt und Würden. Welchselbaumer ist nach wie vor Oeneralbevollmäch- ~yr-Arbeiter abgebaut ....___, IN DEN VER~.IitN 3 JAHREN WURDEN IM WÄLZLAGERWERK UND-r-M--.l:IA.UPTWERK 9 6 4 ARBEITSPLÄTZE II WEGRATfCJN:Ah..JSIERT 11 • DIE UMSATZSTEIGERUNG IM WIRTSCHAP~- JAHR 1976 BETRLG MEHR ALS 26 PROZENT.. >---.._.... tlgter der Steyr-Werke. Verteidigungrminister Lütgendorf ist noch bnmer im Amt. Und ausgerechnet die Frauen sollen nun das Opfer des Skandals sein? Die Steyr-Werke beschäftigen 7347 Arbeiter und Angestellte. Man kann niemand einreden, daß es da nicht möglich ' gewesen wäre, die jet.rt gekündigten Frauen unterzubringen. Noch dazu, da, wie die Direktion mitgeteilt hat, die Fahrzeugindustrie weiter expandiert und auch beim Traktorenbau ein weiterer Aufschwung zu, veneichnen ist und darüber hinaus im Steyr-Werk auch sehr viele Oberstunden gemacht werden. Man ·mwe auch das „Argument" scharf zurückweisen, daß bei den Kündigungen soziale Härten vermieden worden seien; unter den gekündigten Frauen befinden sich solche mit 48, 49 und 50 Jahren, für die es äußerst schwer sein wird, in Steyr Arbeit zu finden. Deshalb stimmt der Gewerkschaftliche Linksblock diesen Kündigungen nicht zu, erklärte Betriebsrat Mascher. Da -die SPÖ den Kündigungen zugestimmt hat, ist den betroffenen Frauen auch der Weg zum EinigungsL--------------------------------~ amt versperrt. Drei Werksärzte für 9000 Beschäftigte Steyr-•Werke: Neues Sozialhaus - UnfBlle durch erhöhte Antreibere; ®in neues Soziioailihawl haiben doo Steyr-Werke erz,iohtet., das di69e!' Taige seiner Bastimm1u.nig üb$i,geben wu,oo-e. SeLt dreiiz,erun .Jahren stand dieses Projekt a,Ulf der 'V&g,esor~. Das bi!Shedge alte H,a,us an.is dem Jaihre 1916, das eine desoLaibe Kantine u:nd einen SpeiseJ."Blllll11 behienbergte, wurde ml,t einem Kostenan.u!-waoo von !:'Und 37,5 MiJ. Honen Schriwlinig völl,tg uimgesitaltet. IDas neu,e Sozli,ailhaius uu·n.f,aßt eine moderne Werkküche (,.Wk haben doo beste Knöde1anasch!,ne MHteleu,ropas .. ."), dde 3000 Peroonen zu verp~J.qen .i.mstaruie dst., S peisesäl.e., Büffets, Gäst.ez,i,rnmer, eine Bibliothek., mtHdhe Einrdohtwn,gen und di,e Betl'iebsaimbu1ana, Es ist er:freu,Iich, daß endHoh eLn Sch,andifLeck aiUlf dem med.i:zilrwiohen Sektor be9eLllL~ ~rden konme. Der Wer-lm·rzt, Zamaa-zt und drie Unfal,1sta.bion weiren bisher i,n einer gepölmten Ba.recke Wlteng,ebrach.t, die miit emem sch,erußlichen ood defekten Teerpappendach veirsehen war. Nach wii,e vor u,n,gen,üg,end iet die ärztliche Versorgung, da in der AmbUJl,anz ledig,ldoh zwei Ärzte l1lld sechs Schwestern tätiig sind, die sowohl Erste Hilfe leisten als auch ,~ durehfiühren müissen. Für rund 9000 Beschäftigte i&t diese Zahl an ärztldohiem Pel'SOOOJ! besoz,gScharfmachermethoden C~gPn Sc-harfmachP rrnP - t hn('•·n d.-s i"';il, r ,kanten Pleßl\ngPr in l\l , lln (Kin.:hrlc,rf an d t·r Kr'C'ms) wandte sich Betriebsrat HerbeTt Ma - scher (GFM-Werk SteTT.}. der gestern bei GFM-Betrlebsratsobmann Dräuer vorsprach, der zugleich stellvertretender Bezi rksobma an des ÖGB-Bezirkes Steyr lsL Genosse l\1ascher wies auf die Schikanen des Unternehmers und die Repressalien gege>n Arbeiter hin. BPtnebsrat Mascher verlangte, daß gegen diese Unternehmerwillkür energische Schritte unternommen werden. Betriebm-atsobmann nrlserregend. ger1n,g. Alußerdem st.aht n,u,r ein eLnZJi®er Zruhin,beha,n,d,ler 2lW' Verfüi~ull'llg. Werkidri,rek,tor Dr. Fekht:ingier kam beoi der Eröt:flniun,g des Sotia1hial\JJSE's QIUOh aiu,f dwerse Gesuintdih,ei,tsprob1eme zu soreahen UIJJd meinte uinMr BeifWJLkiLa,bschen versah,iedenei- „Arbeitervertneter", daß viele Kroi~ .,duireh die Freßsucht·' a,oogelösit ·werden . •Diesen HLn:weis hätte sich der Direktor ersparen können, 7lurnal er oomu.f „ vez,gesoon" hatte., zu betonen, daß viele Un,fäL!e in der P,rodruiktion iJhire, Ursache in der Antrei,berei als Auswi,rk,1.11n1g ve.mohäriter Ra,ti,on81llsieM.11n1g ooben.. Bräuer 11chloß sich diesem Stand· punkt an, und e,c; ist beab6lchtigt_ ir Kürze eine außerordentltch,e Ge- •.verkschaftskon!erenz des Bez.irki>, SleYr einzuberufen zur Unterstütz:ung und Solidarität mlt den Arbeitern und Betriebsräten des Metallbetriebes Pießlinger. OGB·Bf' - zirksselcretär ' Dreß! (Steyr) v.-u.rde von diesem Vorhaben in Kenatn: :, gesetzt, venpnieh se!l'l()rselts unverzüglich davon den Vorstand der Ge· werkschaft der Metall- und Be~- arbeiter zu unterrichten..

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