Werkruf - Jahrgang 1 - Folge 1/2 - 1942

bei den Malern überwiegen weitaus heimatliche Motive, an denen ja Steyr und seine Umgebung so reich ist. Aber auch Bauern= und Landleben wurden gut beobachtet — ein Zeichen, wie heimatverwurzelt unsere Industriearbeiterschaft trotz allem noch immer ist. Auch unter den ausgestellten Plastiken befindet sich so manches reizvolle oder ergreifende Stück. Wir fuhren an: den Spenglet Kral Blahowet, den Angestellten Rudolf Eigrüber, den Ingenieur Sepp heiserer, den iechn. Seichner Leopold Hollnbuchner. Als Besonderheiten seien schließlich noch hervorgehoben die entzuckenden Trachiengroppen mit holzgeschnitzten, ausdrucksvollen Ropfen Tim Mitters, vollendet schöne Glasgraveurarbeiten des Angestellten Karl Biedermann, zwei kunstooll verzierte Fenster des Einsteuers Josef Weiß, geschmackvolle Metalltreib¬ arbeiten des Maschinenschlossers Ferainand Schäfer und schmucke Spanschachteln des Ingenieurs Fritz Heiserer. Nicht wahr, diese flüchtige Übersicht bestätigt, was wir eingangs gesagt haben, und man muß es also der Betriebsführung der Steyr=Werke rechtens hoch anrechnen, daß sie die in ihrer Arbeiterschaft vorhan¬ denen kunstlerischen Kräfte und Bestrebungen wurksam fördert.“ Laienschaffen nach Feierabend im Werk Graz Über die Ausstellung unseres Werkes Graz, die unter dem Leitspruch „Laienschaffen nach Feierabend“ stand kam uns folgender Bericht zu: „Der schöne Erfolg, den unsere Grazer=Kameraden bei der vorjährigen Ausstellung „Dolkskunst und Laienschaffen“ in Steyr verzeichnen durften, hat die Künstergilde des Werkes Graz ermutigt, hier im eigenen Wirkungskreis eine Ausstellung „Laienschaffen nach Feierabend“ zu veranstalten. Kamerad Beierheimer jun., der schon im Vorjahre in Steyr viel beachtet wurde, war der Anreger dieser Ausstellung und ihr technischer Regisseur. Mit Liebe zur Sache wurde unter seiner Anleiung eine freie Ecke in der mechanischen Werkstätte zu einem richtiggehenden Ausstellungsraum umgestaltet, dem durch Anbringung von Reisiggir¬ landen und Blattpflanzen eine festliche Note gegeben wurde. Die Schaustellung wurde in Anwesenheit des Kreis¬ leiters Rollik und des Kreisobmannes Söscher in Verhinderung des Generaldirektors Dr. Meindl durch den stellvertretenden Betriebsführer Dir. Fleisch¬ mann eröffnet. In seinen Ausfahrungen wies er darauf hin, daß es heute, hinsichtlich der großen Inanspruchnahme jedes Gefolgschaftsmitgliedes, umso anerkennenscerter ist, wenn unsere Kameraden die ihnen zur Verfügung stehende kurze Freizeit fül künstlerisches Gestalten verwenden. Weiter fuhrte ei fort, daß diese Ausstellung im Werk Graz erstmalig statifindet und sicherlich dazu beitragen wird, die Freude zum künstlerischen Schaffen zu wecken, sodaß im nächsten Jayr die Zahl der Aussteller wesentlich erhoht sein wird. Den Hauptteil der Ausstellung nahm die Gilde der Maler ein, die uns wieder mit einer schönen Jahl wohlgelungener Neuschöpfungen erfreute. Die zweit¬ stärkste Gruppe waren dle junger Balaurs, die Licht¬ bildner, die in ihrer Gesamtheit Zeugnis von viel gutem Blick und fotolechnischem Können ablegten. §eine Stahlschnutarbeiten, prachtvolle Schatullen und Kasetten in Holzeinlegearbeit, gutgelungene Metall¬ treibarbeiten und ein betriebsfertiges Miniatur=Motor¬ modell, die Arbeit eines Lehrlings, waren ausgestellt. Auch die Frauen des Werkes blieben nicht zurück. Don ihnen wurden wunderbare Handarbeiten, wie Dorhänge, Stickereien, Polster usw. ausgestellt. Diese Arbeiten sind mit ein Beweis, auf welcher Kulturstufe sich der deutsche Arbeiter befindet. Generaldirektor Auch unser Betriebsführer, Dr. Meindl besuchte die Ausstellung und kaufte ver¬ schiedene Arbeiten an. Die Ausstellung wurde viel besucht und hat bei allen große Anerkennung gefunden. * „Es gibt vielleicht kein Land, das so selbständig und frei zu sein verdient als Deutschland, weil keins seine Fretheit so rein und einzig zu innerer, jedem wohltätiger Anstrengung zu benutzen geneigt ist. Der Deutsche hat unter allen Nationen am wenigsten eine zerstörende und am meisten eine immer in sich zurück¬ wirkende Kraft, und wenn der Besitz der Freiheit gerettet ist, wird Deutschland sicher sehr bald in jeder Art der Budung und der Gesinnung hervorragen. Darum ist es so dankbar, gerade für dies Daterland zu arbeiten.“ Wilhelm von Humboldt, 1813. * Trägt nicht jeder Deutsche ein Bewußtsein davon in sich, was wir im schönsten und tiefsten Sinne deutsch nennen? Weiß nicht jeder, ob er es mit Worten sagt oder nur fühlt, jeder an der äußeren und inneren Front: um was es in diesem Kriege geht? Ist nicht die unbedingte Geschlossenhen des ganzen Dolkes ein Bewets dafür, wie sehr das Siel des Kampfes in jedem einzeinen lebt? Das Daterland verteidigen — heißt: alles das ver¬ teidigen, was wir deutsch nennen. Es gibt kaum ein Volk der Erde mit weiter gespannten Fühigkeiten, wie sie unser deutsches Volk besitzt Aus der Rede des Führers vor den deutschen Studenten, am 7. Februar 1934.

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