Werkruf - Jahrgang 4 - Folge 4 -1941

wirtschaftliche Arbeit zu vollbringen, was nützt es, wenn 99 von hundert verantwortungsbewußt und selbstdiszipliniert ihre Arbeit ausführen und nur der eine von hundert sein Werk zu spät oder schlecht abliefert. In beiden Zöllen schadet er nicht nur den 99 gewissenhaften, vorbildlich arbeitenden Arbeitskameraden, sondern versündigt sich an der Werksgemeinschaft und am Gesamtwohl des deutschen Volkes. hinsichtlich der arbeits- und zeichnungsgerechten Fertigung muß für jedes Gefolgschaftsmitglied der Gedanke unerträglich sein, man könnte ihm vielleicht nachweisen, daß er irgendwann, irgendwo Minderwertiges geleistet hätte. Überlege sich deshalb ein jeder, ob er selbst, wie der ihm anvertraute Arbeitskamerad, am rechten Platze steht, ob nicht ein Einsatz an anderer Stelle eine Steigerung der Leistung zur Folge haben könnte, ob nicht durch immerwährende Bemühungen für Verbesserung ein wirtschaftlicher Acbeitsersolg gewährleistet werden kann. Gewissenhafte und sorgfältige Auswahl und Überprüfung der einzelnen Fähigkeiten muß bei entsprechend richtigem Einsah unbedingt zu einer Leistungssteigerung führen und daher nicht zuletzt eine wirtschaftliche Besserstellung zu Folge haben. In diesem Zusammenhang möchte ich erwähnen, daß es keine kameradschaftliche Haltung ist, wenn man etwa Erfahrungen dem Mitarbeiter, vorzugsweise den neueintretenden Kameraden — vorenthält, fei es aus Eifersucht oder aus Angst, man könnte sich damit selbst schädigen wenn der andere gefördert wird. Es sei sich jeder bewußt, daß durch Förderung eines Mitarbeiters das Werk und damit der einzelne selbst den größten Nutzen hat. Die egoistische und schädliche Geheimniskrämerei muß einer ehrlichen, offenen und fördernden Mitteilungsverpflichtung weichen, wenn wir zur veroollkommung einer Gemeinschasts- leistung kommen wollen. Jede Gemeinschaftsleistung ist nur möglich durch gemeinsame Verantwortung. was geschieht in unserem Werk, um — jedem an seinem Arbeitsplatz — die Möglichkeit zu geben, die beiden Begriffe Leistungssteigerung und Selbst Verantwortung zu verwirklichen. Jeder Vorgesetzte bemüht sich in seinem Wirkungskreis sein Bestmögliches zu tun, um die Forderung nad) Leistungssteigerung und Selbstoerantwortung in der Gefolgschaft anzuregen und zu fördern. Doch das genügt heute nicht mehr. Gerade wegen der raschen Entwicklung in der Ostmark und trotz Krieg müssen wir dahin kommen, daß auch in unserem Unternehmen Dutzende oder gar Hunderte verantwortungsbewußter Könner freiwillig die Aufgabe und die zusätzliche Belastung auf sich nehmen, die große Masse unserer Arbeitskameraden beruflich weiterzubilden, einheitlich auszurichten und sie zu verantwortungsbewußten Könnern zu erziehen und dadurch den völkischen und sittlichen wert des einzelnen zu heben. Du Arbeilskamerad, dich geht es an. du Arbeitskamerad. ob am Schraubstock oder der Maschine, ob am Ofen oder in der Montage, ob als Konstrukteur oder Kaufmann, wo du auch stehst, das Gelingen unserer großen Aufgabe hängt allein ab von der Größe der Verantwortung, die zu übernehmen, du bereit bist. Nach der Größe dieser Verantwortung wird man die Leistung ermessen können. Die Summe der Einzelwillen und wollen, gepaart mit der Summe aus der Selbstoerantwortung des einzelnen zur Verantwortung der Betriebsgemeinschaft wird uns in die Lage versetzen. „Steyr-Daimler- puch" an die führende Stelle zu setzen, die ihm in der Welt zukommt, und eine Höchstleistung zu vollbringen zum wohle der engeren Heimat und unseres deutschen Vaterlandes. Dir. Hess A^r%, Don allen Fronten und aus allen Himmelsrichtungen ist wieder Feldpost eingelangt. Unser Sofioter Fahrradvertreter, Herr Wilhelm Kieper, schreibt: ..... Ich habe zum ersten Male eine Volkskundgebung miterlebt und das war die Bescherung der deutschen Soldaten und verwundeten zu Ostern seitens der bulgarischen Bevölkerung. Es gibt wohl keinen Menschen im ganzen Lande, der nicht ergriffen war von einem Freudentaumel und unsere Soldaten und verwundeten beschenkte. Sogar ganz arme Teufel — Schuhputzer — wollten ihren Teil mitbeitragen, und ein kleiner Zigeunerbengel saß vor der Deutschen Gesandtschaft und putzte die Schuhe aller Soldaten umsonst. Bauern, die nichts zu essen haben, brachten die Eier aus dem hühnerstall, um sie den Soldaten zu schenken. Geldbeträge sind zusammengekommen, wie es Bulgarien niemals gesehen hat. Es war ein wetteifern — möchte ich sagen — im Lande, um unseren tapferen Jungen das Leben durch eine kleine Freude zu verschönern, die Leben und Gesundheit mit Begeisterung in die Bresche schlugen. sch hatte die Staffel Nichthofen bei mir im Hause, wieviel wir getrunken haben, weiß id) nicht, aber ich weiß, daß id) mit starker Schlagseite mein Bett aufsuchte. Die Jungen waren alle so herrlich und frisch und es freut mich, daß die Jugend das beenden konnte, was wir nicht mehr schaffen konnten. Ich brachte aas auch bei meiner Ansprache zum Ausdruck und bekam die schöne Antwort: „ohne das Fundament der Alten wäre der Erfolg nicht so groß, wie er jetzt ist." Nun, das ist kein Kompliment, sondern das war alles tief empfunden Staunenswert ist, was die deutsche Jugend geleistet hat. Jeder, der die Berge hier kennt, und die Befestigungen, wundert sich über die durchschlagende Kraft unseres Volkes. Der Übermut der Versailler Diktatoren ist gebrochen und sie find in Schutt und Asche zertreten. Stolz können wir sein auf unseren Führer." Unsere Kameraden schreiben aus dem Südosten, von Sizilien und Hordafriha, aus Südsrankreich und von der Ranalhüfte, auch aus dem Horden kamen Grüße, wir geben sie auszugweise wieder: 4

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