Adressbuch Wiener Neustadt 1930

47 und Frangipani (1671); Ecce homo des Thomas Strauff von 1479 an der Vorhalle. Am südlichen Seitenschiff gotischer Delberg Die gotischen Bauteile (ihre Veranlassung war angeblich die Unmöglichkeit die Gesandtschaft des Reiches aniedrich III. (1440) nach Rang und Namen gebührlich . ragt nur wenig seitlich hervor: gotische unterzubringen: Das Duerschi Frie¬ setzten die romanischen fort; gotischer Dachreiter. Der Chor hat drei Joche und schließt ünfteilige Maßwerkenster. Vor dem südlichen Querschiffeingang Renaissance vorhalle, zwischen den Chorstreben Lece homo-Kapelle des Ratsherren Monhart von 1485, weiters Reste eines Delbergs, Wappen, Jahreszahlen. Das Innere: im Langhause Spitzbogengewölbe auf nahe aneinandergerückten Pfeilern, ungleich breite Seitenschiffe: ein hoher heller Raum, Kapitelle der volygonalen Pfeiler sehr mannigfaltig. Westchor vergrößert die Turmvorhalle (Gedenktafel an dem Turmeubau), Fresko im Triumphbogen: Jüngstes Gericht, um 1280 enstanden, im 14. Jahrhundert übermalt. Die gotischen Bauteile weichen um etwa zehn Grad von der Längsachse südwärts ab. Eingewölbte Kapellen, darüber Emporen, blicken in die Seitenschiffe, reich verzierte spätgotische Brüstungen, Friedrichs III. Wappen und Jahres¬ zahlen. Kunstreiche Netzgewölbe in den Sakristeien. Inschrift auf einen nicht erhaltenen St. Christophorus im Chor Apostel reichste Charakteristik bei einheitlicher Durchbildung Bei Art des Stoß). Unter den Aposteln Prophetenbilder Reihenfolge gestört, verrestauriert).bei einigen Wappen Friedrichs III. Am Pfeiler links spätgotischer,ihr realistischer Hl. Sebastian, rechts barocker Hl. Rochus, links Hl. Florian (wohl alle von Altären Marmortaufstein mit renaissancistischen Erzgießereien beim Südturm, Gotische Sedilien im Chor. Hochbarocker Hauptaltar, frei von überlautem Pomp Inhalt, Form und Material stimmen überein und zu dem Geiste des Baues: Gemälde Maria-Himmel¬ fahrt von Gabriel Molinarolo. Seitenaltäre teils aus dem 17. Jahrhundert (viel figurige Gemälde und solche italienischer Art, Zeugnisse neu erwachter Stifterfreund¬ innerhalb der Bürgerschaft), teils aus dem 18. Jahrhundert überladene Bildnerei), über der linken Langhaus-Seitentür barocke Krönung Mariens, weiter gegen die Turmor¬ halle barocker Rochus= und Veregrini=Altar. Gegenüber realistischer spätgotischer Ge¬ kreuzigter von gewaltiger Größe (Begleitfiguren barock). Kanzel von Joh. Baptist Zelpi (1609) mit auf die Gegenreformation bezüglicher Inschrift Khleils und für die damalige Zeit tendenziösem Gemälde der Schlüsselübergabe Petris. Domherrenstühle 177) und Ratsherrenstühle (1721) reich geschnitzt, im Chor klassizistisches Oratorium Choraitter des 18. Jahrh. Grabdenkmäler dem Bischofsthrone gegenüber das für Melchior Kleft (1630), im linken Kreuzarm wappengeschmückte Grablatte der Kinder des Herzogs Ernst (1470), die des Bischofs Dietrich Kramer, der 1529 die Stadt¬ verteidigung wider die Kürken leitete (1530), im rechten Kreuzarm Grabmal des Bischofs Peter Engelbrecht (1491): im Langhaus sehr schöne Kreuzigung am Denkmal des Georg Wolfenreuther (1549), Deutschordenskomtur Gabriel Kreutzer (als Ritter dar¬ gestellt, 1569), Ritter Wolf Konrad Pößnitz ähnliche Darstellung 1574) und viele andere, deren Bilder und Tert sehenswert und aufschlußreich sind Nächst dem Bischofshofe zweigt die Frauengasse gegen den Ring zu ab; male¬ rischer Gasseneingang, sehr altes Eckhaus mit Darstellung, wie dem Hl. Laurentius die Gedärme herausgezogen werden. Die Ringstraße mit dem Stadtpark. Die Entstehung der Ringstraße und ihr (der Form nach ungerechtfertigter Namen erklären sich durch das Beispiel Wiens. Ohne Not fielen die Stadttore, die heute noch eine Zierde der Stadt bilden könnten. Gegen Südost ist die Ringanlage durch das Neu¬ kloster und die alte Burg unterbrochen. In der Nähe des Platzes des Neunkirchnertores steht der Wasserturm (1910). (Die Stadt verfügt über eine Tiesquellenwasserleitung, drei Pumpen fördern das ausgezeichnete Wasser aus 25 Meter Tiefe der Turm dien als Hochbehälter und Druckrealer.) Rechts liegt der Stadtpark, Seine blumenreichen Anlagen umgeben die Südwestecke der Altstadt: im ehemaligen Stadtgraben Eis, bezie¬ hungsweise Tennisplätze. Das Rosarium ist eine wahre Augenweide zur Zeit der Rosen¬ blüte. Während das Kaiser-Franz=Josef=Denkmal verschwand der Sockel steht noch erhielt die Stadt im Schubert-Denkmal ein neues bedeutendes Kunstwerk (1928 Ein Wetterhäuschen steht in dem Parkteil gegen den Maria=Theresien=Ring. Hier da¬ Kreisgerichtsgebäude (189092) und das städtische Gas, Wasser= und

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