Vorwärts Nr. 6, 19. Jahrgang, November 1986

Protestiert gegen Kündigungen und Konzernzerschlagung! Heute wird Bundeskanzler Vranitzky nach Steyr kommen, um Werbung für seine Politik zu machen. Wenn er überhaupt konkret auf die Probleme von SteyrDaimler-Puch eingeht, dann wird er von notwendigen Opfern auf dem Weg zu einem »modernen Osterreich« sprechen. Was ist aber Vranitzkys modernes Österreich? • Es ist der Tummelplatz für Auslandskonzerne. • Es ist ein Österreich der ausverkauften heimischen Industrie. • Es ist ein Land wachsender Arbeitslosigkeit. • Es ist ein Paradies für Großverdiener und Superreiche. Österreich soll nach den Vorstellungen Vranitzkys in die Europäische Gemeinschaft eingegliedert werden. Was aber bringt diese EG-Eingliederung? • Abbau der wirtschaftlichen Unabhängigkeit. • Überschwemmung des österreichischen Marktes mit Billigprodukten aus der EG. • Größte Gefahren für den Agrarsektor - siehe Agrarkrise in der EG. Ein besonderes Problem wird dabei die mörderische Konkurrenz auf dem Nutzfahrzeugsektor: Während die Zölle für ausländische Produkte gänzlich fallen, sieht sich Österreich einer Marktsättigung in den EG-Ländern gegenübergestellt. Die politischen Verantwortlichen wollen aber um jeden Preis näher an die EG, obwohl sie sich gleichzeitig die Chancen in den sozialistischen Ländern einschränken. Die Voraussetzung für eine solche EG-Anbindung ist der Abbau der verstaatlichten Industrie und eigenständiger Produktionen in Konkurrenzbereichen der EGMonopole und Verschmelzung gewinnbringender Bereiche mit dem Auslands• kapital. Die Arb~iter und Angestellten von Steyr-Daimler-Puch zahlen bereits den Preis für eine solche antiösterreichische Politik!

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2