Vorwärts Nr. 2, 9. Jahrgang, März 1976

25. Parteitag der KPdSU Franz MUHRI Vorsitzender der Kommunistischen Partei Österreichs Die Parteitage der KPdSU habe:1 nicht nur ft.ir die Sow_ietvijlk!:'r. so1:- llern fiir die \\"erktat1 .,;en dt•r gan - zen ·v.:elt Bedeutung. Die Sowjetunion i .-- t j~ d.v; er,le und grüß1e Land des So7ialismus, und c.i1e KPdSU i"t d ie f (ih 1·e,1de Kraft 1:1 der sozialisti schen Ge~ellschaft der UdSSR. Besonders \\· id11ig i~t. daß in der SL·hlußakte da~ Recht jedes Volkes verbrieft ist, olrne Ei nmi scil ung ,·on außen über seine Zukunft , u b e - stimmen, ein Recht, das bei uns im Westen von verschiedenen Kreisen noch nicht genügend anerkannt und respektiert wi1·d. Es gib t bei uns in Österreich noch ldeologen und Politiker, die den Kampf um eine antimonopolistische Demokratie in Portugal als Vel"!etzung der Vereinbarungen von Hel sin ki hinstellen wollen. Große internationale Bedeutung J,aben die Leistungen des Sowjet- \'Olkes in !-einem Land, besonders die erfolgreiche Erfüllung des neunten Fünfjahrplans. Trotz gegenteiliger Meldun~en. d ie im Westen erschienen ~ind. i~t es eine Tatsa che, daß dieser Fünf ja hrplan seinen Erl(ebnissen nach zu den erfolgreich- :. ten Fünf jahrplii11e11 der Sowjetunion gehör!. Alle diese Erfolge de r UdSSR in der Außen- und l n r,enpolitik haben große Bedeutung für den Kampf, den wir öst<> rre1 , lii~c11en Kommunisten für d ie Int eressen unseres \io fkes führen, das ~il''1 für die Neutralität u:1d Unabhängigkeit seines Landes einsetzt. kh muß s.igen. d;:,ß die günstigen Wandlungen in den ir,ternationalen Beziehungen auch auf die Außenpolitik der österreir-ilischen Regierung gewirkt haben . Sie hat z. B. die DDR. die DRV u nd die KVDR ane rk ann t. Auch hat ~ie reell! vi el zu r Vo ,·bere itung df' r ,<sesa rnteuropüische,1 KonferPn z und ?.ur Konferenz selbs t b<'1 ,:esleuert. Di,• Dy11c1111ik de r Sowjetwi r tschaft l,at auch cien Ausbau der Wirtschafbbezi ehungen z"·ischen Öoterreich u nd der UdSSR günstig beeinflußt. Besonders wichtig ist das jetzt, " ·o bei uns Krisenerscheinungen auftr eten und die Arbeitslosi gkeit zunimmt. Die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der UdSSR hilft uns, Beschäftigungs - mögli chkeiten aufrechtzuerhalten. V✓ i r öskrreichischen Kommunisten setzen uns immer für den Ausbau diese r Zusammenarbeit, besonders aufgrund langfristiger Abkommen zwischen unse ren Ländern, ein. überhaupt haben sich die staatli chen, wirtschaftlichen und kulturellen Verbindungen zwischen Österreich und der UdSSR in den letzten Jahren gut entwickelt, was ohne jeden Zweifel viel zur Entspannung in Europa beiträgt. Wir österreichischen Kommunisten w irken darauf hin, daß sich die Regierung und das Parlament Österreichs noch energischer um Frieden und Entspannung bemühen. llllllllWIIAlllllll11DIII• Wahl• und Preuefoncll der ICPO 1 AUCH_AUF IHRE SPENDE KOMMT ES AN! PSK-Kontonu111111er 7302.691 _.\uf dem XXIV. Parteitag wurde von Genossen Leonid I::rcshnew i111 HC'chenschaftsbericht das sow jet:- sche Friedensprogramm unterbreitet u r;d \ ·an den Parteitagsdelegierten auch einstimmig beschlossen. Die l e tzten Jahre ,A·aren zweifellos Jahre großer Erfolge im Kampf für die Durchsetzung dieses Programms. das ni cht nur den I nteressen der Sowjetvölker, sondern denen aller \'iilker cter \Veit ..-at:s:, r i,.-ht. Die Elnkommensentwlcklung In der Sowjetunion Da ~ Friedensprogramn , enth1t>lt einen Punkt über den Verzicht a:.i( Gewalt und Gewaltandrohung l;ei der Bereinigung rnternat.;onaler Streitfragen. Heute sehe:1 "11'. c!aß sich die Grundsi itze der friedlil'lien 1.;:oexislenz überall durchsetzen. Mit Erfolg \\·ird auch der Punkt ülx>r die Liquidierung der noct1 \'erbliebenen Kolonial reg1mes er• fiillt. Vo r unseren Au.gen i~t dac; µortugi e•isc he Kolonialreich z<' rfal - len. Jetzt ~ehen " ·ir die .tsro ßen Erfolge des angolani schen Volkes 11: seinem Kampf für Freiheit und sozialen Fortschritt . Die L1nterstiitzung der Sowjetunion ist aul't1 d.i ein entscheidender Faktor. Ausführlicher möchte ich auf die Punkte des Friedensprogramms eingehen, die sich besonders auf Europa beziehe n . Die e uropäische Sicherheitskonferenz im vergangenen Jahr war ein Markstein auf dem· Weg zur Schaffung eines neuen politischen Klimas in Europa. In ihrer Schlußakte sind die Grundsätze der friedlichen Koexistenz von Staaten verschiedener Gesellschaftsordnung v erbrieft und die Real itäten anerkannt, die sich in Europa nach dem zweiten Weltkrieg entwickelt haben. Soeben erschienenen Stlltlstlken zufolge, sind in den vergangenen vier Jahren die Löhne und Gehälter in der UdSSR um mehr als 15 Pro:rent, die Arbeitsvergütung 1·n den landwirtschaftlichen Genossenschaften um 22 Prozent ges t.i egen. Die staatlichen Ei:nzelhandelspreise, die Wohnungsmiete, die Transportgebühren und Dienstleistungstarife· sind dabei in diesem Zeitraum unverändert geblieben. Gleichzeitig hat der Umfang der Geldauszahlungen für Renten, Stipendien und sonstige Zuwendungen sowie für kostenlose Güter pro Kopf der Bevölkerung im Jahre 1974 wertmäßig 329 Rubel (das sind bei 1 Rubel = 25 Schilling : 8225 S) gegenüber 263 Rubel (6575 S) im Jahre 1970 erreicht. • 1974 hat eine durchschnittliche vierköpfige Familie Waren für 3110 Rubel (77.750 S) angeschafft, was um 580 Rubel (14 .500 S) mehr ist als 1970. Die reale Bedeutung dieses Zuwachses wird besonders klar ersichtlich, wenn man bedenkt, daß ein Kilogramm Fleu.ch 1,5 bis 2 Rubel, ein Liter Milch 0,28 und ein Kilogramm Kaffee 4,1 bis 4,5 Rubel kostet. Daraus resultiert auch ein stabiles Wachlltum des Verbrauchs : an Fleisch (pro Kopf der Bevölkerung) von 41 Kilogramm 1965 auf 55 Kilogramm 1974, Milch von 251 auf 312 Kilogramm und »ier von 124 Stück auf 205 Stück. 1960 entfielen auf je 100 sowjetische FamlUen 8 Fernsehgeräte, vier Kühlschränke und vier Waschmaschinen. 1974 entsprechend 71, 56 und 62. Eine dlJII'chschnittllche sowjebische Familie gibt für die Ernährung ungefählr ein Drittel ihres Einkommens und weitere vier bis fünf Prozent für Wohnungsmiete und Kommunalgebühren aus. Für die Bildung, ärztliche BetreU'Ung, künftige Rente oder Krankengeld verwendet sie keine einzige Kopeke. Dadurch haben die Bürger der UdSSR die MögMchkeit. fürs Einkaufen einen viel größeren Teil lhres Geldeinkommens als die Bürger jedes beliebigen bürgerllcllen Staates auszugeben. Diese Tendenz zur Verbesserung des Wohlstandes ist für den soziaMstischen Sta:it boständig. Sie wurde zeitweilig lediglich durch die der Sowjetunion autgezwunaenen Kriege unterbrochen. Jeder sowjetische Mensch weiß heute, daß ihm auch in Zukunft keine Arbeitslosigkeit, keine Inflation, keine Flaute und keine Krise droht. Er ist sicher, äaß er morgen in jeder Hinsicht besser leben wtrd als heute.

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