Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 37, Juni 1986

Dr. Alfred-Kla(h)r-Straße: Dr. Alfred Klah r (geboren am 1 6. September 1 904) besaß leitende Funktionen i n der KPÖ. Als im März 1 938 die deutschen Truppen in Österreich einmarschierten, ging er ins Ausland. Zweimal konnte er in den folgenden Jahren aus Konzentrationslagern entfliehen und schloß sich schließlich einer Partisanentruppe an. I m Kampfe gegen e i ne SS-Patrouille fand er den Tod. Bertl-Konrad-Straße: Konrad, geboren am 3 1 . Dezember 1 898 in Steyr, war von Beruf Werkzeugschlosser und in den Steyr-Werken beschäftigt. Seit seiner Jugend war er als Obmann der Kinderfreunde und in der Sozialistischen Partei als Funktionär tätig. 1 938 trat er der österreichischen Widerstandsbewegung bei und wu rde im September 1 944 von der Gestapo verhaftet. Im Oktober des gleichen Jahres starb er im Konzentrationslager Mauthausen . Giacomo-Matteotti-Hof: Der italienische Politiker Matteotti war Generalsekretä r der Sozialistischen Partei und wurde als Gegner des Faschismus im Jahre 1 924 ermordet. Otto-Pensel·Straße: Sie ist nach dem Widerstandskämpfer Otto Pensel benannt. Schon in den Jah ren des Ersten Weltkrieges t rat er für die politischen Rechte der Arbeiterklasse ein und schloß sich 1 934 der KPÖ an. Während der Herrschaft des D ritten Reiches arbeitete er unentwegt an der Befrei ung Österreichs, wu rde zweimal verhaftet und schließlich vier Tage vor Kriegsende hingerichtet. Alfons-Petzold-Straße: Sie ist benannt nach dem 1 882 geborenen und 1 923 gestorbenen Arbeiterschriftsteller Alfons Petzold. Er verfaßte Gedichte (»der stählerne Sch rei«) und Romane (»Das Lächeln Gottes«) Karl-Punzer-Straße: Der Widerstandskämpfer Karl Punzer, geboren 1 9 1 2 in Steyr, war von Beruf Tischler und i n den Steyr-Werken als Laufrichter beschäftigt. In den Februarkämpfen des Jah res 1 934 half er mit, die Stellung des Schutzbundes auf der Ennsleite zu verteidigen. Nach dem Anschluß Österreichs an das D ritte Reich organ isierte er die i llegale Opposition der KPÖ in Steyr. Im September 1 942 verhaftet, wu rde er im Februar des folgenden Jah res nach München in das Gefängnis Stadlheim überstellt und verbrachte dort, nachdem er 1 944 zum Tode veru rteilt wurde, mit sechs Leidensgenossen 200 Tage i n der Todeszelle. M it den Steyrer Widerstandskämpfern Franz D raber und Josef Bloderer gelang ihm am 30. November 1 944 die Flucht. Punzer, geschwächt du rch monatelange Folterung, du rch die jahrelange Haft unterernährt, konnte nicht lange durchhalten und wu rde wieder gefaßt. Am 5. Dezember 1 944 wu rde er enthauptet. Erwin-Puschmann-Straße: Der am 8. Februar 1 905 geborene E rwin Puschmann war von Beruf Bauschlosser und seit 1 923 M itglied des KJV. Wie viele seiner Parteigänger wurde er im Verlaufe der U n ruhen des Jah res 1 934 verhaftet. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen im Jahre 1 938 keh rte Puschmann, der 1 937 emigriert war, in seine Heimat zurück und beteiligte sich in der Folgezeit an der Organisation der Widerstandsbewegung. Anfang des Jahres 1 941 wurde er verhaftet und am 7. Jänner 1 942 im Landesgericht Wien hingerichtet. Josef-Rohrauer-Straße: Sie wu rde benannt nach dem Gründer der »Naturfreunde« . Herta-Schweiger-Straße: Die Rot-Kreuz-Schwester Herta Schweiger, deren Vater du rch viele Jahre als Obmann der »Naturfreunde« tätig war, stand Widerstandskämpfern h ilfreich zu r Seite. Sie starb im Kerker fü r Österreichs Freiheit. Franz·Sebek·Straße: Der 1 90 1 geborene Bauarbeiter und Betriebsrat Franz Sebek nahm 1 934 an den Februarkämpfen teil , war Organisator der il legalen Gewerkschaft der Bauarbeiter und M itglied des kommunistischen Zentralkomitees. Er wurde am 7 . Jänner 1 943 enthauptet. 1 66

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