Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 37, Juni 1986

Sepp·Ahrer-Straße: Sie erhielt den Namen nach dem im Verlaufe der Februarkämpfe 1 934 im Schloß Lamberg h ingerichteten Sepp Ahrer. Wie in anderen Städten wu rde nach den Ereignissen des 1 2. Februar auch in Steyr von den Siegern ein Exempel statuiert. Die Wahl fiel auf den 26-jäh rigen Arbeitslosen Josef Ahrer. E r wurde aufgrund einer erwiesenermaßen falschen Zeugenaussage wegen Mordes zum Tode verurteilt und am 1 7. Februar 1 934 hingerichtet.5) Hans-Buchholzer-Straße: Die Straße wurde nach dem Widerstandskämpfer und M itglied der i llegalen KP, Hans Buchholzer, benannt. Buchholzer wurde im Konzentrationslager Mauthausen ermordet. Derflinger-Straße: Der am 23. Februar 1 900 geborene Fritz Derflinger stellte sich als klassenbewußter Arbeiter 1 934 in den Kampf um die Erhaltung der E rsten Republik. Auch nach der Okkupation Österreichs im Jahre 1 938 erlitt seine Tätigkeit keine U nterbrechung. E r wurde Organisator und M itarbeiter der illegalen Freiheitsbewegung. I m He rbst 1 944 verhaftet, wu rde Derflinger am 1 9. April 1 945 zum Tode verurteilt, und am 1 . Mai, wen ige Tage vor der Befreiung, hingerichtet. Willi-Frank-Straße: Der im Jahre 1 909 in Wien geborene Willi Frank war von Beruf Schlosser und gehörte 1 938 dem Zentralkomitee der KPÖ an. Von den 23 M itgl iedern des Zentralkomitees sind 1 2 im Kampf gegen den Faschismus gefallen, unter ihnen Leo Gabler, D r . Alfred Klah r, Ferdinand Strasser, E rwin Puschmann, Franz Sebek und Oskar Großmann. 6) I m Jahre 1 94 1 flüchtete Frank in die UdSSR. Später meldete er sich beim Österreichischen Freiheitsbataillon i n Jugoslawien und fand im Verlaufe eines Gefechtes gegen einen SS-Verband im Jahre 1 944 den Tod. Leo-Gabler-Straße: Der am 1 1 . Mai 1 908 in Wien geborene Lederarbeiter Leo Gabler wu rde im Verlauf der Februarkämpfe des Jahres 1 934 verhaftet und i n ein Anhaltelager gebracht. 1 937 ging er ins Ausland, kehrte im Mai 1 941 i l legal in seine Heimat zurück und schloß sich der österreichischen Widerstandsbewegung an. Schon im Oktober des g leichen Jah res wu rde Gabler verhaftet und in das Wiener Gestapogefängnis am Morzinplatz eingeliefert. I m Juni 1 943 wu rde er zum Tode verurteilt und im folgenden Monat hingerichtet. Seine letzte Ruhestätte befindet sich im Wiener Zentralfriedhof. Oskar·Großmannstraße: Der am 6. Februar 1 903 in Tepl itz geborene Oskar Großmann übernahm im Jahre 1 92 1 die Leitung des KJV und war 1 930 als Redakteur der , Roten Fahne' im Ausland, und zwar in der CSSR, UdSSR und in Frankreich für Österreich tätig. Nach Kriegsausbruch übernahm er die Führung der in Frankreich lebenden Gruppen von Österreichern und rief eine Widerstandsbewegung gegen H itler ins Leben, wobei er bei einer Aktion verunglückte und sein Augenlicht verlor. Von der Gestapo verhaftet, starb e r bei d e r Einvernahme in der Gestapo-Zentrale in Lyon. Willi·Gruber·Straße: Gruber wu rde am 1 4. Jänner 1 920 in Steyr geboren und war von Beruf kaufmännischer Angestellter in den Steyr-Werken. Wäh rend der Zeit des D ritten Reiches erregte er durch seine freiheitliche Auffassung den Verdacht der Gestapo, wu rde schließlich verhaftet, nach monatelanger Haft zum Tode veru rteilt und am 1 9. September 1 944 im Landesgericht in Wien hingerichtet. August- H ilber-Straße: Sie ist nach dem am 20. August 1 908 geborenen August H ilber benannt. H i l ber, von Beruf Elektriker und in den Steyr-Werken beschäftigt, war M itglied des Republikanischen Schutzbundes. Im Verlaufe der Februarkämpfe des Jahres 1 934 ist er bei der Verteidigung der Ennsleite im Hause Schlosserstraße 1 im Kampf für die Demokratie gefallen. 1 65

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