Veröffentlichungen des Kulturamtes der Stadt Steyr, Heft 30, April 1972

gewerkschaft, namhafte Legate186 ) und die Zusage des Garstner Abtes, das Altarblatt 11 ohne Entgelt der Statt anfertigen zu lassen", die Reali– sierung des Vorhabens. Am 12. Oktober 1686 beauftragte der Rat den Kirchenamtsverwalter Wolfgang Athanasius Schühel und die Ratsherren Bartholomäus Rahoffer und Wolf Karl Schühel, die Aufstellung des Hochaltares, für den abermals ein neuer 11 Abriß" angefertigt worden war, zu überwachen187 ) . Es wurde eine Geldsammlung veranstaltet188 ) und am 12. März 1687 die Ausfertigung der Arbeitsverträge ( 11 Spaltzettel") mit nachstehend angeführten Künstlern und Handwerkern vorgenommen. Der Bildhauer Peter Thor nie r (Thurn i er) verpflichtete sich, 11 daß er alle zu gedachten Hoch Altar gehörige Bildhauer arbeith, bilder, Zirräthen, Engl, Romen (Rahmen) vnd d(er)gleichen nichts hieuon aus– genomben, fleissig Sauber vnd ohne Mangl zu rechter Zeit ausmachen, d(er)entwegen Vorhero"ein iedes stuckh od(er) Bildt in ainen Model Zum ersehn vorwaisen, nit wenig(er) bey sollich(er) arbeit bestendig vnd vleissig bis Zur Vollendung verbleiben" werde. ferner wurde vereinbart, „d(a)ß man demselben alles darzue Bedürfftige Holz ohne sein entgelt verschaffen, für die 2 grosse Statuen Egidi et Colomani von Jed(em) Schuech 3 fl. 15 kr. dan für die obere Engl Romen Zusamben 24 fl. / darunter aber d(a)ß Zu dem Heil Egidi gehörige Hirsch! verstandten ist / Item wegen der Zum Tabernackhl bedürfftige Engl für ied(en) Schuech 4 fl. vnd die ybrige Bildthauer arbeith, wie die namben haben mag, für ied(en) schuech 3 fl. richtig bezahlen, Vnd abstatten, beynebens Zur arbeith ein Zimmer eingeben wolle, Jedoch d(a)ß er sich mit obberührten ausgeworffe– nen verdienst in ybrigen selbsten verkhösten vnd Vnd(er)halten solle ... "189 ) J oh an Spind I er, Bildhauer zu Garsten, übernahm gegen eine, Bezahlung von 50 Gulden und Beistellung des Holzes die Anfertigung von ,,300 Laub 4 Ganze Vnd 8 Halbe Capiteln"190 ). Dem Garstner Tischlermeister J a k o b P o k h o r n y wurde die II Ver– fertigung" des Tabernakels und der Kanzel übertragen. Da der Tabernakel auch Bildhauerarbeit erforderte, erklärte sich Pokhorny bereit, ,,die völlige Schneidt-arbeith/: ausser der hiezue erforderenten Engeln: / Über sich Zunemben, Vnnd einen hierzue Qualificierten Gesöllen dises Werkh anzuuerthrauen, auch weill die genante Feston, oder Frucht geheng mit dennen tragendten Engln allerdings müessen angerichtet sein, Vorhero mit dem Bildthauer woll Correspondieren, vnd guette Vorsorg tragen". 186 ) 1685 aus einer Verlassenschaft 1400 Gulden. Rp. 1685, 139. - Schon früher vermachte Sebastian Aichholzer 50 fl., Maximilian Luckner 100 Gulden. Rp . 1687_ 88. - 1686 wurden „verschiedene Legate" für den neuen Hochaltar gemacht. Schroff-, Bd. 6, S. 674, K. XI. 187 ) Rp. 1686, 168. 188 ) 1687 wurde die Bürgerschaft „vor einem falschen Sammler" gewarnt. Schroff, Regesten, Bd. 6, S. 708. 18 ") F. Pfarrkirche 1653-1715, K. XI, L. 26, Nr. 177: Spaltzettel (Konzept) . 196 ) Ebenda : Orig. Spaltzettel. 73

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