Veröffentlichungen des Kulturamtes der Stadt Steyr, Heft 30, April 1972

Sitzung und brachte vor, daß das 11 Bürgerblatt", dann die 11 Warte an der Donau" seit ihrer Entstehung ohne mindesten Einspruch zusammen mit der 11 Linzer Zeitung" bezogen wurden. Besonders bei der 11 Warte in der Donau" handle es sich um ein Blatt, führte Haydinger aus, das 11 manches Nützliche und Notwendige sowohl in wirtschaftlicher als ämtlicher Be– ziehung" enthalte. Man beschloß daher, 11 höheren Ortes" um die Bewilli– gung, die 11 Warte an der Donau" weiter bP ziE,hen zu dürfen, anzusuchen99 ) . Das Verbot, Zeitungen zu beziehen, mag mit dem Prinzip des Metternich– sehen Staates, 11 jede politische Regung zurückzudrängen" zu verstehen sein. Schon nach den Befreiungskriegen hatten sich auch in Steyr Ansätze nationaler deutscher Bewegung gezeigt. Der von Joseph von Görres redigierte 11 Rheinische Merkur" war 1816 in ganz Oberösterreich nur in einem Exemplar abonniert, und zwar in Steyr. In dieser Zeitschrift setzte sich der Herausgeber für eine freiheitliche Verfassung und die Einheit Deutschlands ein. Ende Juni 1841 begann man mit der dringend gewordenen Restaurierung des Rathauses. Baumeister Karl Huber besorgte das 11 Abputzen", Meister Johann Haider aus Mitteregg führte die Steinmetzarbeiten, Tischler Anton Falke notwendig gewordene Reparaturen und Anton Schmidt die Maler– arbeiten durch. Georg Hoffellner lieferte Drahtnetze, die das Rathaus bei Ausbruch eines Feuers in der Nachbarschaft vor dem überspringen der Flammen bewahren sollten. Schlossermeister Sippachmayr verfertigte ein eisernes Gittertor für den Haupteingang des Rathauses um 179 Gulden c. M.100) Über Auftrag adaptierte Baumeister Huber auch den Brotladen im Rathaus, in dem künftig das Polizeiamt untergebracht werden sollte. Auch an die definitive Anstellung eines Hausmeisters dachte man, er sollte 80 Gulden C. M. Jahreslohn empfangen. Zwar beschäftigte der Magistrat Joseph Felleker, der jedoch kein Gehalt empfing, für seine Tätigkeit aber eine freie Wohnung im hinteren Hofe des Rathauses beziehen durfte. Da aber von Felleker nicht alle notwendigen Arbeiten geleistet wurden, mußte man ihm noch weitere Hilfskräfte beistellen. Es wurde errechnet, daß rund 110 Gulden C. M. jährlich erspart werden könnten, würde man nur einen Angestellten ganztägig als Hausmeister beschäftigen. Dieser hätte dann auch alle anfallenden Arbeiten durchzuführen. Wegen des Raummangels im Rathaus mußte die Hausmeisterwohnung im August desselben Jahres für den 11 Conskriptionsbuchführer" gegen einen Jahreszins von 10 Gulden C. M. zur Verfügung gestellt werden. 99 ) LV 7, 20 ff.; RP 1838, 386. 100 ) RP 1841, 322, 338, 353, 367. 40

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