Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 29, Oktober 1969

über Ersuchen des Garstner Abtes befahl der Landeshauptmann, die (Drnate der Stadtpfarrkirche zu übegebert, das Silberkandl der Prädikanten aber überließ der Stadtrat dem Dominikanerorden.88) Sorgen bereitete der Pochaltar. Zu Anfang des $7. Jahrhunderts ($605) hatte sich der Magistrat vor den k. k. Kommissären wegen der von Adam Freiherrn v. Pofsmann veranlaßten Abtragung des Pochaltares zu verantworten. Die Stabt« behörde lehnte aber jede Schuld ab, da dies schon lange Zeit zurückliege.8*) Der in der Resormationszeit errichtete Abendmahl-Altar wurde t<521 abgetragen und zerstört. In die Kirche kam ein Altar aus dem Kloster Garsten, der zur Aufbewahrung des Allerheiligsten mit einer Nische versehen roar.85) Um 1653 wurde er renoviert. Der Maler possman erhielt für diese Arbeit $70 Gulden.88) Der Altar entsprach keineswegs den Wünschen der Bürgerschaft. In den nächsten Jahrzehnten wurde daher der Auf nach einem repräsentativen Pochaltar immer lauter. Für einen Nebenaltar legierte (642 Losman Mann $200 Gulden. Unter Aufsicht und Mitarbeit des Garstner Malers Jakob Bindter erfolgte die Anfertigung und Aufstellung.8?) Im Jahre 1636 war die (Orgel neuerdings rexeraturbedürftig. Die Erneuerung, die auf 350 Gulden zu stehen kam, bewerkstelligte $657 der (Orgelbauer Leopold Rotte nburger aus Salzburg.88) Die südlich der Stadtpsarrkirche gelegene St. Margaretenkapelle wurde in der Renaissaneezeit ebenfalls renoviert. Im Jahre $6$4 erfolgte die Erneuerung des Daches8?) und $650 die Instandsetzung schadhafter Gebäudeteile?8) An der Nordwand der Kapelle, in deren Nähe damals eine Bildhauerhütte stand,?') befindet sich, abgegrenzt von Strebepfeilern, das aus $558 stammende Epitaph des Andre vorster. über den renaissancehaften Reliefs, die den Abschied Christi von seiner Mutter und Jesus auf dem «Biberg darstellen, sind Spuren eines gleichzeitigen Freskos („Jüngstes Gericht") sichtbar?8) Der Aufbau der $522 vom Feuer zerstörten D o m inik a n e r k i r ch e erfolgte, wie schon früher berichtet,?8) mit kaiserlicher Genehmigung durch die Stadtobrigkeit im Jahre $55$). Sie war bis in die Zeit der politischen Gegenreformation die Schulkirche zur evangelischen Lateinschule, die im ehemaligen Klostergebäude untergebracht war. Das pochwasser des Jahres $572 brachte dieses Schulgebäude zum Einsturz. Den Wiederaufbau dürfte der Wiener Baumeister Bernhard Lamada geleitet haben?*) Erst am 2$. (Oktober $575 konnte die Lateinschule den Unterricht in diesem Gebäude wieder ausnehmen?8) =3) St.A.,Rp. 1640, fol. 160, 178; — 1641, fol. 241, 288. «) Pritz, Steyer, S. 20. 85j Lindner, Annalen, S. 402 f. 86) St.A., Rp. 1633, 87. — F. Pfarrkirche 1601 — 1651, K. XI, L. 26, Nr. 118 : Abrechnung v. 28. 11. 1635. 87) St.A., Rp. 1642, fol. 234. 88) St.A., Rp. 1636. 154 ; — 1637, 65. 66. 86, 98. 89) Lindner, Annalen, S. 261. 90) Zetl, Chronik, S. 105. 91) St.A., K. XI, L. 23. Nr. 343. 92) Dehio, Oberösterreich, S. 392. — J. Garber, Kunsthistorische Würdigung Steyrs, Führer durch Österreichs Kunststätten : Die Stadt Steyr in Oberösterreich, o. J., 8. 106. 93) VKSt., Heft 27 (1966), 8. 69. ' 94) E. Krobath, Die Bürgermeister der Stadt Steyr und ihre Zeit. VKSt., Heft 19, S. 45 f. 95) Ebenda, 8. 48. <ol

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