Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 29, Oktober 1969

Die (Orgel der Schulkirche, die ein Nürnberger geliefert hatte, reparierte |6$2 der (Orgelbauer Georg p a ck h e r.98) Aber schon in den nächsten Jahren mußte sie durch eine neue ersetzt werden. Den von Ulrich Schreier durch- gesührten (Orgelbau überwachte der $609 aus porn in Niederösterreich zugewanderte berühmte Komponist, Vrganist und Drgelbauer Paul p e u r l.97) In den Vierzigerjahren des $6. Jahrhunderts wurden im Bürgerspital größere Bauarbeiten vorgenommen.98) Die „erschröckliche Feuers-Brunst" des Jahres $554, die in Steyrborf über 200 päuser zerstörte und in der über 70 Personen „erbärmlich" zugrunde gegangen waren, dürfte auch das Spital und die Kirche beschädigt haben.99) Im Jahre $574 ließ Spitalmeister Michael Aidn aus Anordnung des Stadtrates das hölzerne Turmdach der etwas dürftig eingerichteten Spitalfixcbc100) durch ein Ziegeldach ersetzen.'8') Nach Dehio soll die dem hl. Antonius geweihte Pauskapelle im Erdgeschoß des Spitals aus der 2. pälfte des $6. Jahrhunderts stammen. Der Altar der im Grundriß unregelmäßigen Kapelle, deren Kreuzgewölbe vier toskanische Säulen tragen, soll um $600 errichtet worden fein.'02) Bisher war es noch nicht möglich, das Baujahr aus den städtischen Archivalien sestzustellen. In der Zeit von $652 bis I647103) benützte der Jesuitenorden die „Spitalkirehe zu der heiligen Dreifaltigkeit",'8*) die sich feit $6$7 wieder in den pänden der Katholiken befand,'88) für seine Gottesdienste. Abschließend sei hingewiesen auf Wegkreuze, die in den Annalen Preuenhuebers erwähnt werden, über die Zerstörung eines Kreuzes in der Gleinkergasfe berichtet der Ehronist : „Um St. Thomä-Tag anno 1555 ist von bösen muthwilligen Leuten die Figur des Lreutzes und Marter Lhristi so negst vorm Gleincker-Thor gestanden, grausamlich zerhauet und verschleisft worden. Wessentwegen von einem Ers. Rath durch osfentl. Verrufs von der Eantzel und Anschlag am Rath-Pauß, männiglich ermahnet wurde, wer um die Thäter Wissenschaft hätte, solch in geheim zu ossenbahren, damit dieselben zur Straff möchten gezogen werden." preuenhueber vermutet, daß diese „Marter-Säule" durch ein Kreuz auf dem Schnallenberg ersetzt wurde.'88) Mit der Aufstellung eines Kreuzes in der Neuschönau in den ersten Jahrzehnten des $6. Jahrhunderts durch den Pandelsherren Pieronymus Juvernumb'87) hängt ’6) St.A., F. Pfarrkirche 1601 — 1651, K. XI, L. 26, Nr. 101. ”) St.A., Rp. 1613, 219, 223, 226 ; — Rp. 1614, 37, 46, 252, 254, 338. — Kirche und Kloster wurden dem Dominikanerorden am 12. Februar 1626 wieder übergeben. E. Krobath, Bürgermeister, VKSt., Heft 23 (1962), S. 25. 98) Siehe VKSt.. Heft 26. S. 48 ff. 99) Preuenhueber, Annales Styrenses, S.271. ,0°) 1509 befanden sich in der Kirche nur 4 Altäre. Friederike Bodingbauer, Das Bürgerspital in Steyr von seinen Anfängen bis zum Ende des 16. Jahrhunderts. Phil. Diss. Wien, Maschinschrift (1966). S. 43. 101) E. Krobath, Michael Aidn. VKSt., Heft 14 (1954), 8. 36. '02 ) Dehio, Oberösterreich, S. 331. '02 ) Pritz, Steyer, S. 285. — J. Fröhler, Das Jesuitendrama in Steyr. Maschinschrift (1954), S. 21. >04) St.A., F. Bürgerspital 1593 — 1681, K. III, L. 21, Nr. 399. I05) I. Neumann, Steyr und die Glaubenskämpfe. VKSt., 1952, S. 83. ’06) Preuenhueber, Annales Styrenses, S. 254. '02 ) Hieronymus Zuvernumb war in Steyr Bürgermeister von 1522 — 1523, 1527 — 1528, 1531 — 1536; gest. am 1.5.1547. E. Krobath, Bürgermeister, VKSt., Heft 16 (1956), S. 15 ff.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2