Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 27, Dezember 1966

Im Jahre *524 wurden Arbeiten am Turm durchgeführt?') Er wurde neu gedeckt und *529 mit einer in paffem gegriffenen drei Zentner schweren Schelle zum Nachschlagcn71 72 3) ausgeftattet.73) Die *5*7 von dem reichen Bürger Ejans Fuxberger in der Pfarrkirche erbaute und *522 zerstörte Kapelle dürfte *527 wieder hergeftcllt gewesen fein.74) In den vierziger Jahren erforderte das Kirchendach größere Auslagen. Die noch vorhandenen Pfarrkirchenrechnungen verzeichnen für die Zeit von *54* bis *544 kleinere Ausgaben für Dachschindeln und Schindelnägel. Im Jahre *545 aber wurden 57.500 Schindeln angekauft. Die Gesamtkosten für die Bauarbeiten an dem Gotteshaus betrugen in diesem Jahre 204 fl. 5 ß 25 ix75) Um diese Zeit waren auch an den Glocken und an der Uhr Instandsetzungs- arbciten vorzunchmen. *54* findet sich in der Kirchenrechnung folgende Eintragung : „Item Im Khirchturn, den Turnnern den Zug vnd den schrägen Zu der khlain glockhen machen vnnd Ruckhen lassen, gehabt 2 Zimerman Anterthalben Tag 2 ß 24 d". Für das Richten des „Klachels" erhielt am 8. Februar *545 der „Schlosser von Augsburg" 4 fl. *2 d. Im März wurde ein Glockcnfeil angekauft und für die Schelle ein Strick besagt. „Meister Sebastian schwäbischer Schlosser von Augsburg" reinigte die „vr (Uhr) zu St. Gilgen" und bekam hiefür am 14. November *545 6 Schillinge.7^) Einige Jahre später (*549) ließ der Magistrat bei Gabriel K h 0 p e n in paffau eine schadhafte Glocke neu gießen.77) Zur Förderung des Kirchenbaues legierten die Bürgermeister Hans Fur- berger *00 Pfund (*540)78) und Hieronymus Zuvcrnumb (*547) und Hans Winkler (*552) je 50 pfunb Pfennig.79 80 81 ) c) 5üdfa|fade Die wenig gegliederte Südfaffade des Gotteshauses verfügt über zwei Eingänge. Das mit Steinmetzzeichen versehene Gewände des östlichen Tores ist einfach gehalten. Das Türbeschläge, das eine Drachengestalt am Fuße eines Baumes zeigt und, wie vermutet wird, aus der alten Kirche stammen dürfte,33) könnte wohl auch erst unter dem Kirchenmeister Hans prandtftetter angebracht worden fein, da dessen Wappen gleichfalls ein Lindwurm schmückt.3') Neben dem Schmiedtor, so wurde dieser Eingang früher auch bezeichnet, führt eine Treppe aus den 71) StA., F. Pfarrkirchen-Rechnung 1597, K. XI, L. 28. 72j Die Turmwächter (Turner) hatten die Schläge der Turmuhr zu wiederholen, sie mußten sie „nachschlagen“. 73) StA., F. Pfarrkirche 1305—1605, K. XI, L. 25, Nr.63. — Im Turm befand sich auch die „Bierglocke" („Pierglockhen“), für die 1543 ein Riemen benötigt wurde. StA., F. Pfarrkirchen-Rechnungen 1541—1597, K. XI, L. 28. 74) V. Preuenhueber, a.a.O., S. 219, 263. — K. Eder, a.a.O., S. 144. 75) Es wurden auch neue Mauerbänke und Rinnen gelegt. 1000 Stück Schindeln kosteten 10 ß 10 d ; Taglöhne : Zimmermeister 8 kr. (= Kreuzer), Geselle 7 kr., Tagwerker 5 kr. StA., F. PfarrkirchenRechnungen 1541—1545, K. XI, L. 28. 76) Meister Sebastian verfertigte indiesem Jahre für die Uhr auch eine neue Haltfeder. StA., Pfarrkirchen-Rechnungen, a.a.O. 77) StA., F. Pfarrkirche 1305—1605, a.a.O., Nr. 63 : Spaltzettel v. „Samstag vor St. Maria Magdalena Tag anno Im Neunundvierzigisten“. 78) K. Eder, a.a.O., 8. 365 f. 79) StA., F. Testamente, K. XI, L. 16, Buchstaben Z und W. 80) Siehe J. Ofner, Kunstchronik der Stadt Steyr. VKSt., Heft 24 (1963), Seite 35. 81) E. Krobath, Die ersten fünf Bürgermeister der Stadt Steyr. VKSt. Heft 15 (1955), S. 54. 58

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