Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 20, April 1960

Regensburg ausgewandert wäre. Am 18. 12. 1602 wird Bürgermeister Händl jedoch noch ats Vorsitzender einer Ratssitzung erwähnt,^ auch an der ersten Sitzung des Rares im Jänner 1603 nahm er teil.25 Er scheint also erst 1603 forlgezogen zu sein. Im selben Jahre ist er in Regensburg gestorben.2« An seiner Bahre trauerten die Witwe, eine geborene Halbmayrin aus Waidhofen an der Ibbs/r sowie 6 Söhne und 3 Töchter.^ ') Das Umlautzeichen auf beim „a" im Namen Händl war früher ein Zeichen für die reine Aussprache des Selbstlautes „a"; LV. 9; RP. 1602, S. 1, 71. 2) LN. 9. — 3) Wolfs Händl, Bürgermeister 1571—1578, 1582—1583, 1587—1589. i) 1549. u. 1550. s) LV. 1 , S. 268; der ersten Ehe Joachim Händls mit Ursula Prucknerin aus Freistadt entstammte der Sohn Sebastian, Bürger in Steyr, der zweiten entsprossen Hieronymus und Simon, Ratsbürger in Steyr. 6) St,b. 1567, 1571; das Haus Blumaiuiergasse 25 wurde von Händl wiedererbaut; 1571 erbaute er dasHaus Promenade 4, von seiner Mutter erbte er 1572 einenGarten und einen Acker vor dem Gilgentor. 7) RP. 1572, S. 503; RP. 1593, S, 295. — 8) RP. 1601, S. 182. 9) LV. 3, S, 57; LV. 1 , S. 330, 331; LV. 2, S. 234; LV. 5, S. 73—75. ,0) LV. 5, S. 75. — ") RP. 1601, S. 182—185. ,2) RP. 1601, S. 197. — ’3) LV. 9; LV. 1, S. 331. u) RP. 1602, S. 308, 317. — 15) LV. 5, S. 98; LV. 7, S. 73. ,6) RP. 1002, S. 267. — ’7) RP. 1602, S. 71—73. — 1S) RP. 1002 S. 142. ,9) RP. 1602, S. 294. — 2°) RP. 1602, S. 266. — 2') RP. 1601, S. 125. 22) LV. 1 , S. 331. — 23) LV. 2, S. 334. 21) RP. 1602, S. 317. — 25) RP. 1602, S. 1 . 2‘) LV. 1 , S, 331. — 27) LV. 1 , S. 268. “) Abraham, gest. 1619 in Steyr; Hieronymus, gest. 1629 in Regensburg; Adam, gest. in Venedig; Samuel; Hanns, Landeshauptmann in Oberösterreich; Michel; Elisabeth, verh. Eisenhammer; N. verh. Prusch, N. verh. Partner, Kämmerersgattin in Regensburg. — Abraham erbte von seinem Vater das Haus Blumauergasse 21 . Coloman Dorninger Mit seiner Gattin Maria, einer geborenen Waldnerin, bewohnte Coloman Dorninger das schöne gotische Haus Stadtplatz 35 (heute Gasthaus „Zum goldenen Ochsen"), das er von seiner Mutter ererbt hattet Hier betrieb er einen Holzhandels Dorninger entstammte einer alteingesessenen Handelsherrenfamtlie, die durch drei Generationen Stadtämter bekleidet hatte. Sein Urgroßvater Pankraz Dorninger war Bürgermeister des Jahres 1508,3 sein Großvater ColmarA einige Jahre Stadtrichter,« fern Vater Adam war Ratsbürger.« An der Spitze der Stadt stand Coloman Dorninger in den Jahren 1603 und 1604.7 Nach wie vor waren die katholischen Kreise bestrebt, sich in Steyr durchzusetzen. Einen der Wege hiezu bildete die Besetzung der Schulen mit katholischen Lehrern. So berief Abt Johann Wilhelm I. Heller von Garsten den Schulmeister Woisgang Lindner aus Waidhofen an der Mbs an die Lateinschule Steyrs. Am 24. 3. 1603 „praesentirte" er ihn dem Rate, der in die Bestellung einwilligte3 und ihm ein Jahresgehalt von 200 Gulden auswarf.» Durch die Aufführung von Theaterstücken wurde auf die Bevölkerung auch Einfluß genommen. Im Februar 1604 führte Lindner mit Bürgersöhnen die „Opferung Isaaks" auf,10 auch im März bewilligte ihm der Rat „ein Spil... in der Schnei zuholten.. ."n Aus der Stadtmaut wurde ihm hiefür eine „Verehrung" von 4 Thalern gegeben. Lindner hat für die Stadtgeschichte Steyrs eine besondere Bedeutung, da er in den von ihm verfaßten „Annalen" die Ereignisse in Steyr in der Zeit von 1599 44

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