Veröffentlichungen des Kulturamtes der Stadt Steyr, Dezember 1951

Inneres einer Schule, in der die Kinder nach Altersklassen getrennt sind. Seitwärts des Aa- theders ein Zähltisch, auf dem mit E)ilfe der Rechenpfennige und Linien die Rechnungen ausgeführt werden, (Holzschnitt aus: Leaende von St. Ruprecht. Oppenheim, Jakob Aö- bsl '(524.) in das Neutorgebäude beschlossen und im Sommer die Uebersiedlung vollzogen?') Wie oben erwähnt, befand sich nun der Kantor Wilhelm Klausner bis zum Einzug des Schulmeisters Ullman im alten Stadtschulhaus, Ehe dieser hier 1593 die Schule einrichtete, ließ der Stadtkämmerer Wolf Schwindnhamer das Gebäude nur notdürftig ausbessern, die Stadt war ja mit „vielen Ausgaben beloben".33) Ullmans Schülerzahl dürfte zu Anfang des 17. Jahrhunderts merklich zurückgegangen sein. Der Rat riet ihm 1602, sich gegen die Kinder „etwas be- scheidenlicher" als wie bisher zu verhalten, „damit er nicht allein von der Jugend einen mehreren Zugang, sondern sein Nahrung und Unterhaltung desto besser haben könnte". Dies ist die letzte Nachricht über diesen Schulmann, dem auch im Jahre 1601 mit der Enthebung gedroht worden war.33) Durch die 1598 einsetzeude katholische Reformation kam es zur Schließung der evangelischen Lateinschule im einstigen Dominikanerkloster.33) Abl Johann Wilhelm I. von Garsten brachte im Februar 1603 den Lateinschulmeister Wolsgang Lindner aus Waidhofen nach Steyr, dem die schadhafte Lrchul- wohuung Ullmans eingeräumt wurde. Damit entstand eine katholische Lateinschule, an der Lindner bis zum Jahre 1622 und anschließend Matthias T a l m a n n wirkte.33) Die Neulorschule Das große Hochwasser des Jahres 1572 zerstörte zahlreiche Gebäude am linken Ennsufer, u. a. auch die Lateinschule und die zwei oberen Tore.3') Aus 13

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