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ENNSKRAFTWERK GROSSRAMING 15 JJlHali VE ■STIUITLICHTE ELEKTalZITQSWl ■TSCH"'-n Die Ennskraftwerke AG mit ihrem Sitz in Steyr betreiben 12 Kraftwerke an den Flüssen Enns und Steyr. Das Kraftwerk Großraming mit einem Regelarbeitsvermögen von 248 GWh war eines der ersten Flußkraftwerke, das an der Enns errichtet wurde. Die Fallhöhe des Kraftwerkes ist mit 24 Meter ei ne der größten von allen österreichischen Laufkraftwerken. Im Krafthaus sind zwei Kaplan-Turbinen und eine Eigenbedarfsmaschine mit einer Leistung von insgesamt 54.500 Kilowatt instal liert. Der Stausee des Kraftwerkes Großraming ist fast 13 km lang und reicht auch in die Seitentäler der Ennsnebenflüsse hinein . Michel -Nr. 1106 An der Mündung des Gaflenzbaches begann die einzige nach Ni ederösterreich weiterführende Straße, wo in den Tälern der Ybbs und der Erlauf viele Kleinbetriebe Eisen vom Erzberg verarbeiteten . An dieser Nahtstelle des Eisenhandels errichtete man im 14. Jahrhundert, anfänglich dem Stifte Garsten gehörig, den »Kasten« von Weyer , der zum wichtigsten Punkt der Ennsflößerei an der oberen Enns wurde. Er war eine Taverne (Gasthaus) und Herberge für Flößer und später für Schiffer, bisweilen auch für Fahrgäste und Händler, aber auch Umschlagplatz, Umladeplatz, Speicher für Getreide, Eisen und andere Waren . Nach dem Aufhören der Ennsfloß- und -schiffahrt war der »Kasten« funktionslos geworden. In diesem archi tektonisch interessanten und historisch bedeutenden Bau wurde 1973 das »Ennsmuseum« eingerichtet , welches uns wertvolle Einblicke in die Vergangenheit der Flößerei und Schiffahrt , das Eisenwesen und die Volkskultu r gestattet. Diente die Flößerei auf der Enns bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts vorwiegend dem Eisentransport , so ging man dann auf die Beförderung von Holz über. Durch die Einführung der Ennsschiffahrt wurde die Flößerei zwar eingeschränkt, aber nicht verdrängt. Bis in unser Jahrhundert hinein spielte die Flößerei eine nicht unbedeutende Rolle. Durch den Bau der Ennskraftwerke wurde sie jedoch unmöglich gemacht. Auf einer freien Wandfläche des Hauses Otto-GlöckelStraße Nr. 27 in Steyr stellte Prof . 0 . Götzinger in einem 88 Mosaik die über lebensgroße Gestalt eines Ennsflößers mit seinem Flößerhaken dar. Die sinnvol le Inschrift lautet: »Des Flößers Arbeit ging zu Ende, seitdem die Enns Turbinen treibt.« II. Die Schiffahrt Wenn im vorangegangenen Absatz nur von der Flößerei gesprochen wurde , im folgenden aber von der Schiffah rt die Rede ist , heißt das nicht, die Schiffahrt habe die Flößerei gänzlich abgelöst. Das war nicht der Fall. Die Ennsschiffahrt hat zwar 300 Jahre bestanden, daneben aber wurde die Flößerei immer in einem bedeutenden Ausmaß betrieben und hat sie sogar überlebt . Der Eisentransport war auf Flößen unwirtschaftlich geworden , denn »ein Floß trug nur 60 alte Zentner, außerdem wurden zur Herstellung der Fl öße beträchtliche Mengen ,Floßholz' benötigt. Da auch für die Eisengewinnung viel Holz gebraucht wurde, waren zu Beginn des 16. Jahrhunderts die Wälder in der Umgebung des Erzberges und entlang der Enns schon stark geli chtet. Der fühlbare Holzmangel veranlaßte daher die Regierung, die Verfrachtung des Eisens nicht nur auf Flößen, sondern auch auf Schiffen vorzunehmen« , soweit Dr. Ofner. Aber auch der Bevölkerungszuwachs im Gebiet um den Erzberg machte eine Zufuhr von Lebensmitteln mi t tels Schiffen notwendig.

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