Steyrer Tagebuch, Sondernummer Wehrgraben, 1982-1983

Kupferhammerfalle (Kanal - km o,970) Die Wehranlage befindet sich auf der rechten Seite des Wehrgrabens vo.r der zweiten Zeugstätt e und hatte die Aufgabe, das Überwasser abzufUhren und die Wasserzufuhr fUr das Kraftwerk zu regulieren . Sind nämlich im Unterlauf Revisionsarbeiten durchzuführen , so kann das Wasser hier in die St eyr zurUckfließen und es k~nnen 'die letzten Meter des Unterlaufs des Wehrgrabens entleert werden. Dies bot in früheren Jahren, als die Wehranlagen noch in Betrieb waren , den Vorteil, daß die Oberlieger ungestört weiter mit Wasser versorgt wurden. Ebenso ist dieses Wehr für die Fischzucht interessant , kann doch beim Abfischen ähnlich vorgegangen werden, ohne gleich den ganzen Wehrgraben trockenlegen zu ::.Ussen . Das anfallende R h ec engut vor den Einlauföffnungen des Kraftwerks konnte ebenfalls abgeführt werden. Der etwa 14 m lange , parallel zur Wehrgrabenachse liegende , obere feste Teil ist aus Beton hergestellt . Der ab– schließende 5,3 m breite Grundablaß ist mit Holzschützen sperrbar, die Uber ein eisernes Windwerk betätigt werden können . Zweite Zeugstätte am Wehrgraben in Steyr Die Anlage befindet sich beim Kanal- km o,97o am Wehrgrabenkanal unmittelbar öst– lich der im Zuge der Direktionsstraße ge– legenen Straßenbrücke . Ehemalige Wasserkraftstation III der Steyr - Daimler - Puch AG zur Gewinnung von Drehstrom rur betriebseigene Verwendungszwecke. Die maschinelle Einrichtung bestand aus zwei Francis– Turbinen mit stehender Welle aus dem Jahre 1913 . Bei 65 U~min und einer Schluckfähigkeit von 8 m /s erbrachte jede Turbine eine Leistung von 150 PS . Beide Turbinen waren mit einer automatischen Regelung versehen. Die Kraftübertragung von den Turbinen auf die beiden Drehstromgeneratoren mit 215 U/min, einer Frequenz von 5o Hz, 3150 U, 31,2 A, 170 kVA fand mittels eines Zahnkranzes statt. Der erzeugte Strom wurde mit der Betriebsspannung über Kabel in die Trnsformatorenstation der Steyr - Werke geleitet . Das Wasser wurde den Turbinen durch zwei nebeneinander gelegene Einlauföffnungen von je 5 m Breite zugeruhrt, die durch Holzschützen, welche vom Krafthaus aus zu bedienen waren, verschlossen werden konnten. Unmittelbar vor den beiden Einlauföffnungen befand sich ein eiserner Rechen, der größere Verunreinigeungen von den Turbinen ferhielt . Dieser Rechen ist zwar heute noch vorhanden , doch ist er außer Funktion gestellt . Am linken Ufer ist ein 3,1 m breitei Leerlauf angeordnet , durch den einst bei Stillstand des Kraftwerks das Wasser zu den unterhalb gelegenen Zeugstätten fließen konnte . Das Überwasser fließt auch heute noch über ein vor dem Krafthaus am rechten Ufer gelegeneC Streichwehr mit Grundablaß, durch einen 310 m langen, offenen Graben ab, der bei Fluß- km - o,42o in die Steyr mündet . Das Arbeitsvermögen der Anlage betrug im Regeljahr o , 5 G\1/h . Die Zeugstätte ist in Stampfbeton ausgeführt, der Hochbau besteht aus Ziegelmauerwerk und hat eine Eisenbetondecke .

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