Steyrer Tagebuch, Sondernummer Wehrgraben, 1982-1983

Wehrgrabenkanal (bis Ende der Beilage) Saggraben Knapp unterhalb des Wehrgrabeneinlaufs beim St . Anna Wehr zweig t am rechten Ufer ein kleiner Seitenkanal ab, der Saggraben genannt wird . An seinen Ufern gab es früher einige k leine Wasserkraftanlagen , hauptsächlich Sägewerke, doch sind sämtliche Anlagen seit langer Zeit außer Betrieb . Der Graben weist eine ungefähre Länge von 300 m auf und mündet unterhalb der ersten Zeugstätte wieder in den Wehrg raben ein . Das Einlaufbauwerk ist noch vorhanden und kann auch noch bedient werden. Da nahezu alle Abwässer aus der unmittelbaren Nachbarschaft in diesen kleinen Graben eingeleitet werden , kann man nicht gerade von einwandfreien hygienischen Verhältnissen sprechen . Der Graben ist stark verkrautet und es erweist sich als vorteilhaft, wenn eine kleine Menge Wasser durchfließt, weil dann wenigstens die ärgsten Verunreinigungen fortgespült werden . Fließt einmal kein 11/asser , was durchaus der Fall sein kann, weil die Einlaufbedingungen nicht dauernd geregelt werden, entsteht innerhalb kurzer Zeit starke Geruchsbelästigung . Als diese Anlage noch in Betrieb stand, wurde außer der reinen Wasserkraftnutzung das Wasser aus dem Graben auch noch zu anderen Zwecken verwendet . So wurden Fischteiche und ein Schwimmbad mit Wasser versorgt . Erste Zeugstätte am Wehrgraben in Steyr Die Anlage befindet sich beim Kana l km o.2lo unterhalb des Einlaufes beim St. Anna Wehr , am Schleifersteg im Stadtteil Aichet der Stadt Steyr . Ehemalige unterschlächt i ge Maschinen . Um Wasserkraftan lage Wasserräder zum Betrieb die tre i bende Kraft für von des Wasse r s im Wehrgraben auch optimal nützen zu können, ist die Errichtung von künstlichen Gefällestufen erste Voraussetzung zur Gewinnung des notwendigen Nutzgefälles gewesen . Am rationellsten konnte dies ve rwirklicht werden, wenn sich mehrere Interessenten an einer Kraftstufe beteiligten. Das aufgestaute Wasser wurde hier durch 15 verschiedene Fluter zu den einzelnen Anlagen geleitet, wo es die Wasserruder antreiben konnte . Das maximale Nutzgefälle beträgt hier 1,7 m. Zur Regelung der Wasserzufuhr diente eine Schleuse mit ca . 4, 8 m Durchlaßweite . Sämtliche Anlagen sind auße r Betrieb . Der Hauptbaustoff der gesamten Anlage ist Holz . Fluder, Schleuse und Durchlaß sind daraus hergestellt. Um der Schleuse größere Festigkeit zu verleihen, ist sie mit Eisen armiert . Sie ist durch eine hölzerne Schützentafel verschließbar, die mittels eines eisernen Windwerks gesteuert werden kann . Kollerwehr und Schwimmschulwehr An de r rechten Seite des Wehrgrabens bei Kanal - km o,580 . Die An lage stellt das erste Überlauf- bzw . Ablaufbauwerk des Wehrgrabens dar und leitet das Überwasser zu r ück in die Steyr . Es kann nämlich 3 der Übe rlauf des Grabens maximal 2o m /sec abführen. Während der untere , etwas kleinere Querschnitt nur für 3 ein maxima l es Fassungsvermögen von 16 m /sec angelegt ist Gleichzeitig dient es der Schotterabfuhr und ermöglicht die totale Wasserausle i tung bei Bedarf. Die gesamte dreiteilige Konstruktion ist a us Holz gefertigt und kann als Str eichwehr mit Grundablaß bezeichnet werden . Der r echte Wehrteil weist eine Länge von 9 , 2 m auf, der linke eine Länge von 6,3 m. Dazwischen befinde t sich der 5 , 25 m breite Ablaß , der durch eine hölzerne Schützentafel verschließbar ist . Öffnen und schließen läßt sich der Grundablaß mit einem manuell zu bedi enendem , eisernen Windwerk. Der Schußboden ist ebenfalls aus Holz . Der gesamte Absturzbereich ist durch große Gran i tblöcke gesichert .

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