Stadt Steyr und der Weltkurort Bad Hall

Stadtentwicklung, Bangeschichte und Stadtbild. 23 Fenster- und Türgewändcn, Säulenhöfen, Gewölben und Stiegen vielfach gut erhalten geblieben sind. Noch heute stehen solche spitzgicbelige Häuser einzeln und in geschlossenen Reihen am Stadt­ platz und Grünmarkt und können uns eine Vorstellung von dem Stadtbilde vor vier Jahrhun­ derten vermitteln. Gotische Stilformen aus jener Zeit bewahren auch das Vorstadtpfarrhans und die Brudcrhauskirche, vor allem aber noch vollständig das herrliche wohlerhaltene Bummerlhaus, das in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit Bildschmuck versehen worden sein dürfte. Die Stadtpfarrkirche war 1525 nahezu vollendet. Leider wurde sie im selben Jahre durch den unge­ heuren Stadtbrand zugleich mit dem Dominikanerkloster und vielen Bürgerhäusern des westlichen Ausschnitt aus dem Vogelschaubild von Goldschmied Wolfgang Hauser. Kupferstich von 1584 (Museum). Stadtteiles vernichtet. Lange lagen beide Kirchen in Ruinen, wurden aber notdürftig hergerichtet und benützt und darauf von den Protestanten wieder aufgebaut. Das Kloster wurde eine Schule, fiel aber nebst der Bastei an der oberen Ennsbrücke int Jahre 1572 den Fluten (dem größten Hochwasser, welches Steyr jemals heimgesucht) zum Opfer, aber allch diese Schäden wurden durch starke Neubauten ersetzt, die noch heute stehen. Mit diesen, besonders aber mit dem wuchtigen Neu­ tor war nun mit lapidaren Formen die Renaissance in Steyr eingezogen und beherrschte fortab die Bauweise, die sich zunächst in dem 1584 vollendeten Arkadenfriedhofe ausdrückte, sich aber sonst wenig an Vorbilder der deutschen Frührenaissance hielt, sondern ihre eigenen Wege ging. Damit sind wir in das Jahr eingetreten, in welchem das eingangs erwähnte Vogelschaubild ent­ stand und wir wollen nun dieses mit Muße betrachten, um eine Vorstellung von dem damaligen Steyr zu gewinnen.

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