Stadt Steyr und der Weltkurort Bad Hall

Blick auf Burg und Zwischenbrückcn Ende des 16. Jahrhunderts; mutmaßliche Ansicht (Rekonstruktion R. K.). Stadtentwicklung, Baugeschichte und Stadtbild. Von Medizinalrat Dr. Richard Klunzingcr. Das älteste Bild, das uns Kunde von dem einstigen Aussehen der Stadt vermittelt, ist ein Kupferstich von der Hand des Goldschmiedes Wolfgang Hauser, der das protestantische Steyr üoii 1584 in der Vogelschau darstellt (die Platte befindet sich int Landcsmuseum in Linz). Was vor dieser Zeit zurückliegt, ist durch kein Bild veranschaulicht und bleibt dem Reiche der Phantasie überlassen. Die vorhandenen geschichtlichen Überlieferungen lassen uns aber immerhin den Werdegang von Burg und Stadt erkennen. Schon zur Zeit Karls des Großen wurde der Urwald an den steilen felsigen Usern der Enns und Steyr, dort wo sie sich zu gemeinsamem Laufe vereinigen, von unseren Vorfahren gelichtet. Größere Rodungen auf den flachen Höhen und Hügeln bestanden jedenfalls schon vor Erbauung der „Stiraburg" durch die Traungaucr-Grafen. Die Dreieckform der Burg war durch ihre Lage bestimmt Nordwärts war sie durch die Steyr gesichert, nach Südost bildete ein steiler Hang mit einer Zwingermauer einen für damalige Zeit ausreichenden Schutz. Gegen Slldwesten aber hätten Mauern und Türme allein keine genügende Abwehr geboten, weshalb wohl schon in früher Zeit an. die Aushebung eines tiefen und breiten Grabens geschritten wurde, der von der Enns bis zur Steyr reichte und sicher ein gutes Stück Arbeit dargestellt haben mag. Er bot aber auch seinen Vorteil, denn das ausgebrochenc Gestein diente zweifellos zum Bau der Burg und seiner Mauerwehr und Türme. Von letzteren ist heute allerdings nur mehr der mächtige Berchfrit erhalten, dessen Quadern an der Grabenscite zum Teil noch frei liegen. Die ersten Ansiedlungen von „Burgern" im Schutze der Burg mag das Gebiet der heutigen Enge umfaßt haben, deren obere Zeile später bis zur Burgmauer, die längs des Schloßberges

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