Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

652 I/17/18 Rotes Moos (Burgholz) A. In der Abhandlung „Der Wehrbau und seine Entwicklung bis zur Gegenwart“ aus dem Jahre 1961 berichtet Norbert Grabherr von einer frühmittelalterlichen Wallburg aus der Ungarnzeit, die er im sog. Burgholz bei Obenberg entdeckt haben will: „Eine andere Burganlage, die in die Ungarnzeit zu setzen ist, befindet sich im Mühlviertel bei Obenberg im Burgholz, nächst der Straße von Pregarten nach Mauthausen, zwischen dem Roten Moos und der alten Hochstraße. Mächtige Wälle mit einer Maximalhöhe von 15 Metern schließen eine Burganlage ein, die eine eigene Wasserstelle mit gefasster Quelle besitzt. Der Zugang erfolgt jetzt von der Straße her, da diese bei ihrem Bau den Außenwall durchschnitten hat. Der ursprüngliche Zugang war an der Seite, die den Roten Moos zugekehrt ist und wo das ehemalige Sumpfgebiet einem berittenen Feinde ein unbedingtes Paroli gebot. Nach der Niederwerfung der Ungarn und der Gründung der Grenzmarkgrafschaft an der Donau unter den Babenbergern war die Gefahr der Einfälle aus dem Osten gebannt.“ Die postulierte Wallburg aus den Ungarnkriegen konnte bei unzähligen Geländebegehungen nicht verifiziert werden. In den Digitalen Geländemodellen ist das Objekt ebenfalls nicht erkennbar. Es scheint sich um ein weiteres Beispiel einer fiktiven Burganlage aus dem Hause Grabherr zu handeln. B. GRABHERR 1961a C. D. KG 43101 KG Altaist / 43108 KG Obenberg E. X 88599, Y 352987 (Rotes Moos) X 89580, Y 353414 (Hochstraß) F. Kein Adelssitz / Burgstelle / Wehranlage erkennbar

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