Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

35 DEHIO 2020, 54f. C. WENING 1721 D. 40229 KG Wildenau, GST-NR .63/1, Schlosshof 1 E. X -1303, Y 340707 F. Schloss (ehem. Wasserschloss) A/2/4 Gründlberg (Gründelsberg, Grindelsberg) A/2/4 Gründlsberg: Auf dem 595 m hohen Gründlsberg befindet sich die Erdsubstruktion einer namenlosen Burg, KG. Obermigelsbach; keine Beurkundung. Lit.: Feichtenschlager - Maier, D'Innviertler Roas, S. 234; Lamprecht, Archäologische Streifzüge, Manuskr. i. oöLA-Bibliothek; Reitinger, Ur- und frühgesch. Funde in OÖ., S. 27; Festschrift z. Mkt.-Erh., Aspach einst u. jetzt, S. 19. Lage: 20,6 v.o., 4,2 v.r.o. (46). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die bedeutende Wehranlage befindet sich auf der Bergkuppe etwa 0,5 km nordwestlich der Sperchernederkapelle am Gründlberg (Kote 591 m). Eine erste Beschreibung erfolgte bereits in den 1870er Jahren durch den Heimatforscher und Weltpriester Johann Evangelist Lamprecht, der das Objekt als »Burgstall Grindelsberg« bezeichnete. In der landeskundlichen und archäologischen Fachliteratur wird die Fundstelle seitdem als mittelalterlicher Herrensitz geführt. Anlässlich der archäologischen Landesaufnahme des Bezirkes Braunau durch Marianne Pollak und Adolf Stelzl wurden erstmals Zweifel an dieser Interpretation formuliert. Nach M. Pollak gibt es mehrere Kriterien, die urzeitliche Befestigungen charakterisieren, wie die Errichtung von Ringwällen in ausgesprochener Höhensituation, optimale Ausnützung der natürlichen Geländegegebenheiten, manchmal auch das Fehlen eines Grabens. Auf dem Gründlberg folgt ein im Grundriss ovaler Ringwall (Ausmaß etwa 130 x 75 m) zwei seitlichen Geländeeinschnitten. An seiner Südseite ist dem hier mächtigen Wall ein Entnahmegraben vorgelagert, an der Nordseite schließt ein schwach bewehrtes Plateau an. Da bisher keine archäologischen Untersuchungen stattgefunden haben und auch Streufunde fehlen, liegen jedoch keine genauen Datierungshinweise für die Errichtungs- bzw. Nutzungsphase der Wehranlage am Gründlberg vor. Unterhalb des Ringwalles konnte von dem Regionalforscher A. Stelzl ein Hügelgräberfeld verifiziert werden, das vermutlich in Konnex zur Wehranlage steht. Die beiden Flurdenkmale wurden begrüßenswerterweise unter Denkmalschutz gestellt, allerdings sind die vom Bundesdenkmalamt angeführten Grundstücksnummern nicht vollständig. B. LAMPRECHT 1879 Rieder Heimatkunde, Bd. 1, 1909, 20f. REITINGER 1968, 27 POLLAK 1992, Nr. 124 u. 125, 246 POLLAK 1999, 35 DEHIO 2020, 56 C. Planskizze v. Johann Lamprecht (Tab. A, Fig. VI) Vermessungsplan D. 40213 KG Obermigelsbach, GST-NR 456/1, 456/2, 456/3, 456/4, 456/5, 460/1 (BDA) 40213 KG Obermigelsbach, GST-NR 460/1, 461, 462/1 (Ringwall) 40213 KG Obermigelsbach, GST-NR 2267 (Bringungsweg) E. X -2357, Y 335673 F. Ur- / frühgeschichtliche Befestigung (Ringwall)

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