Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

164 39 OG Schalchen A/39/1 Häuslberg (Zwischelsberger Höhe, Huber Holz) A/39/1 Häuselberg: Das Erdwerk einer kleinen Burg auf einem Hangsporn des Häuselberges, Flurname „Burgstall“, O. Häuslberg, KG. Schalchen; keine Beurkundung. Deutlich erkennbar auf einer Luftaufnahme d. BAfEV, Wien. Lit.: Reitinger, Die ur- und frühgesch. Funde in OÖ, S. 385. Lage: 24,9 v.u., 13,5 v.li.u. (46). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die erstmals von Ludwig Benesch beschriebene Wehranlage befindet sich auf der sog. Zwischelsberger Höhe im Huber Holz, oberhalb der Ortschaft Häuslberg. Sie wird gegen das Hinterland durch einen etwa 50 m langen und 1 m hohen Wall geschützt, Graben ist jedoch keiner vorhanden. Bei dem Objekt dürfte es sich nicht um eine Burg im Sinne eines hoch- oder spätmittelalterlichen Adelssitzes, sondern um eine Wehranlage des ausgehenden Frühmittelalters handeln. Der Datierungsvorschlag wird durch hier geborgene Fundgegenstände unterstützt, die dieser Epoche zuzuordnen sind. Die Archäologin Marianne Pollak berichtet: „Um 1990 fand Herr Rudolf Messner, Auerbach, im Bereich einer undatierten Befestigungsanlage am Westrand des Kobernaußer Waldes (FÖ 31, 1992, 206; 249, Nr. 186) einen vollständig erhaltenen Nietplattensporn aus Eisen mit geradem Bügel, kleinen rechteckigen Nietplattenenden und langem Dom mit quadratischer Platte sowie pyramidenförmiger Spitze (Bügelhöhe 10,7 cm), der in das 10. Jhdt. datiert (Abb. 197). Fund im Gemeindeamt Auerbach.“ Die von Norbert Grabherr angeführte Katastralgemeinde (Schalchen) ist falsch, das Objekt liegt in der KG Weinberg. B. BENESCH 1907a SCHIFFMANN 1935a, 409 (Häuselberg) REITINGER 1968, 385 POLLAK 1992, Nr. 186, 249 FÖ 43, 2004, 987 (M. Pollak) DEHIO 2020, 984 C. D. 40138 KG Weinberg, GST-NR 1195/36 E. X -11761, Y 330559 F. Burgstall / Hausberg / Erdwerk (Abschnittsbefestigung) A/39/2 Kindsbründl (Kindstal) A/39/2 Schanzen: Im Kindsthal, unterhalb des Kindsbrünndl (Kote 625 m), KG. Weinberg, eine Viereckschanze und eine Verwallung; keine Beurkundung. Lit.: Ulbrich, Das Kindstal, Br. Hmkde. H. 25, S. 21; Kriso, Der Kobernaußerwald, Jb. oö. Mus. Ver. 1961, S. 277. Lage: 25,5 v.u., 17,3 v.li.u. (46). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Irritierend an dem Eintrag ist schon einmal, als die Monographie von Kurt Kriso (1961) die postulierte „Viereckschanze und Verwallung“ nicht anführt. Die Lagebeschreibung und die Koordinaten widersprechen sich. Die Beschreibung verweist auf das Areal unterhalb des sog. Kindsbründl, die Blattschnittkoordinaten verweisen aber auf die namenlose Kuppe (Kote 605 m) etwa 0,6 km östlich der Quelle (KG Weinberg, GST-NR 1195/13). Positive Geländemerkmale von „Viereckschanze und Verwallung“ sind weder hier noch dort erkennbar.

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