Die kurbayerische und österreichische Landesdefension von 1702 bis 1704 zwischen Donau und Hausruck

Mangels weiterer Information können wir zur Entstehung dieses mächtigen Erdwalls zunächst nichts sagen – weder zu den Umständen noch zum Zeitpunkt der Entstehung. Eine Ähnlichkeit mit den regulären Schanzen des Spanischen Erbfolgekriegs besteht nicht. Trotz gegenläufigen Ersteindrucks trat aber für uns bei der weiteren Inspektion eine montan- bzw. forstwirtschaftliche Erklärung oder eine erst kurz zurückliegende Entstehung dieses Walls in den Hintergrund58 - ungeachtet dessen, dass am Südwall der innere Hangfuß stellenweise durch rezente Einflüsse verändert ist: • Oben und auf der Konvexseite zeigt dieser Wall eine Durchwurzelung mit Bäumen beträchtlichen Alters, insgesamt eine hohe Verdichtung, die ihrerseits auf ein langes Bestehen hinweist. • Nach Norden setzt er sich der hohe Wall über ca. 100 Meter in einem flacheren und breiteren Randwall fort, dessen Form und Konfiguration auf hohes Alter hinweist. Derselbe Wall bestand vielleicht ursprünglich auch am südlichen Wallsegment, so dass dort u. U. die Konstellation 58 Als Abraumhalde im Rahmen eines wie auch immer gearteten Tagebaus geht dieser Wall nicht durch, da der Mutterboden in nur schmalem Streifen bis zum ehemaligen Waldweg entfernt worden war und der Abraum ganz einfach den Hang hinab hätte geschoben werden können, anstatt ihn in derartiger Höhe aufzuschichten. Der kürzere Nordwall kann sowieso nicht in diesem Zusammenhang gesehen werden. 85 Abbruch des Südwalls am Wegdurchbruch, hier ist der Wall zu einem mehreren Meter hohen Hügel aufgeschüttet worden. Zur Rechten beginnt die wesentlich flachere und breitere Bodenerhabenheit des Nordwalls.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2