Die kurbayerische und österreichische Landesdefension von 1702 bis 1704 zwischen Donau und Hausruck

Mit der definitiven Niederlage der Kurbayern bei Höchstädt am 13. August 1704 war für Bayern und damit auch für das Innviertel der „bayerisch-deutsche Krieg“ zu Ende. Am 28. Oktober wurde vor den Toren Straubings ein Waffenstillstand vereinbart, am 3. November Passau geräumt, am 7. November in Landau/Pfalz das Kurfürstentum Bayern endgültig den nun herrschenden Habsburgern übergeben. Allerdings blieben Braunau, Schärding und auch Teil des Innviertels bis zur Jahreswende 1704/05 bayerisch besetzt, so dass Oberbefehlshaber Prinz Eugen am 22. Dezember den Befehl zur aktiven Entsetzung erteilen musste. Erst am 26. Dezember 1704 erhielt Braunau eine kaiserliche Garnison als Besatzung, am 29. Dezember 1704 auch Burghausen und am 4. Januar 1705 schließlich auch Schärding. Im Juli 1705 wurde ein Großteil der genannten Befestigungsanlagen gesprengt. Zur Ruhe kam Kurbayern unter der österreichischen Besatzung nicht: Der Volksaufstand von 1705/0639 rekrutierte sich aus den unteren Schichten und setzte im November 1705 auch im Innviertel in aller Vehemenz ein. Erneut wurde die Grenze unter Bewachung gestellt, jegliche Kommunikation mit den Aufständischen verboten, im Fall der Zuwiderhandlung Kerkerhaft angedroht. In der Schlacht von Aidenbach am 8. Januar 1806 wurde von Habsburgischen Truppen ein Bauernheer von ca. 5000 bis 7000 Mann angegriffen und mehr als 2000 Aufständler niedergesäbelt. Nach dieser verheerenden Niederlage brach jeglicher Widerstand gegen Österreich zusammen, allerdings lockerten diese den Druck auf Bayern. Am 18. Januar 1706 kapitulierte mit Burghausen die letzte Stadt der bayerischen Landesdefension. Ob es zuvor an der bayerisch-österreichischen Grenze im Innviertel noch zu Ausschreitungen gekommen war, ist uns nicht bekannt. Erst vom Jahr 1706 an wuchs das Gras relativ ungestört über den Gräbern … 39 Nähere Informationen hierzu liefern verschiedene Autoren in „G'wunna …“, a. a. O. 38

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