Linz a.d. Donau - culturhistorisch und topografisch geschildert

— 19 — II. DasLandhaus,ein regelmässigangelegtes Massengebäude, dessen Hauptcomplex unter Kaiser Maximilian II. 1566 an Stelle des aufgehobenen Minoritenklosters von den südtirolischen Baumeistern Hans und Christof Canaval aufgeführt, erst 1719 zum Abschlüsse gebracht und 1800 nach dem Brande in seiner heutigen Gestalt restaurirt wurde. Sehenswerth sind das prächtige Nordportal aus rothem Marmor; dieses durchschreitend, gewahren wir rechts den Arcadenhof an Stelle des bis 1566 bestandenen Friedhofes des Minoritenklosters mit einem Brunnen von Peter Guet aus Beuerbach 1581. Im ersten Stockwerke fesselt der »steinerne Saal«, ein leider unvollendeter Bau von kunsthistorischem Interesse mit Prach tfen ste r gegen die Altstadt. Hier war einst die adelige protestantische Schule, uSlli'W im Bildungs-Anstalten. der Saal dient heute zu den Sitzungen des oberösterreichischen Landtages. Der vom Reichsadler gekrönte Landhausthurm bietet von seiner Gallerie einen um fassenden Blick auf das Landschaftsbild. Mit dem Landhause, das den Landes behörden als Amtsgebäude dient, steht in baulicher Verbindung die politischen Behörden eingeräumte III. Statthaiterei im schmucklos einfachen Bau, der 1236 als Kloster von Eber hard von Wallsee den Franziskanern übergeben wurde, die selbes 1284 den Minoriten abtraten; 1785 wurde das Kloster unter Kaiser Josef II. aufgehoben und später zur Statthalterei adaptirt. IV. Das Rathhaus, ein einfacher freundlicher Bau aus 1414, der erst 1824 voll kommen beendet und an Stelle seines früheren Thürmchens mit einer Terrasse ge schmückt wurde. Der Sitzungssaal des Gemeinderathes enthält ein Kolossal gemälde der Stadt Linz aus 1741.

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