Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Geschlechtes mit Jakob Götzendorfer. Von seinen Töchtern war eine an einen Hautzenberger, die andere, Jeuta, an Heinrich Viechtensteiner verheiratet. Sie verkauften im Jahre 1463 den Besitz an Martin Öder. Die Zeit ist bezeugt durch eine Inschrift auf einer Marmortafel: Merth von Oedt zu Getzendorf 1463 khaufft. Martin und Markus Oder, die Erben nach ihrem Vater, teilten am 1. Mai 1480 Urbar und Untertanen. Die Öder behielten Götzendorf bis zum Aussterben des Geschlechts. Aus der Christoph Oderschen Verlassenschaft überging Götzenoorf im Jahre 1758 an den Fürsten Franz Anton von Lamberg. Im Jahre 1841 wurden zugunsten der Johanna Freiin von Burmann, geborene Gräfin von Oedt, die landesfürstlichen Lehen und im Jahre 1847 die Starhembergischen Lehen abgeschrieben. Nun blieb Götzendors bis zum Jahre 1912 im Besitze der Grafen Lamberg. Graf Eduard verkaufte es an Franz und Anna Back, seit 1915 ist Franz Bäck Alleinbesitzer. 55. Closter Gleink. Nördlich von Steyr, eine schwache Wegstunde von der Stadt, stand im Orte mit dem windischen Namen Glunich (Lehm) die Burg des Adeligen Arnhalm. Angeregt durch die kurz vorher stattgefundene Errichtung eines Klosters im nahen Garsten, beschloß Arnhalm aus seiner Burg ein Kloster der Benediktiner zu machen. Zum Unterhalt der Mönche widmete er Äcker und Wiesengründe nächst Gleink. Bruno, sein Sohn, vollendete die Stiftung um 1120. Arnhalm und Poppo, wenn sie auch vom Markgrafen von Steyr als hochadelige bezeichnet werden, waren doch anderseits auch seine Ministerialen. Sie waren als nicht sehr begüterte Herren nicht in der Lage, den weltlichen Schutz über ihre Stiftung aufrecht zu erhalten. Sie wendeten sich an ihren Lehensherrn, den Markgrafen um dessen Beihilfe. Markgraf Ottokar übernahm mit Zustimmung des Bischofs von Bamberg, auf dessen Grund und Boden die Burg Glunich stand, die oberste Schirmvogtei, bedachte auch das Kloster mit Grundbesitz aus seinem Bamberger Lehen im Windischgarstner Tale. Das Kloster erhielt das Gebiet an der Teichl, das heute noch den Namen Gleinkerau führt, zu dem auch der Gleinkersee gehörte. Gleink war unter den älteren Klosterstiftungen Oberösterreichs die am wenigsten bedeutende. Dem Kloster gehörten schließlich nur zwei Pfarreien, Dietach bei Steyr und Hadershofen in Niederösterreich, die aber beide erst nachträglich zum Kloster gelangten. Das Klosterurbar aus dem 14. Jahrhundert verzeichnet Klosterbesitz in vier Ämtern in Oberösterreich und ein Amt Gföhl in Niederösterreich. 94

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