Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

stellte. Die Führung dieses Beinamens ist aber nicht genügend beweis- führend, daß Zawisch zur Zeit auch Inhaber von Falkenstein gewesen ist. Im Jahre 1289, im Kriege Herzog Albrechts von Österreich mit Herzog Heinrich von Bayern, bemächtigten sich die Bayern der Besten Falkenstein und Tannberg und drangsalierten die Umgebung. Albrecht ließ die Burg Falkenstein belagern. Eine Nachricht bezeichnet Falkenstein als castrum firmissimnm et quasi iuexpuguabile und fügt hinzu iu Bavaria, was geographisch nicht der Fall war, aber durch die Herkunft der bayrischen Besatzung erklärlich ist. Durch Hunger und Durst wurde die Beste bezwungeu. Dem Charakter des Herzogs hätte es nicht entsprochen, wenn er die eroberte Beste und die Herrschaft aus der Hand gegeben hätte. Mit dem Besitz von Falkenstein erhielt er auch die Laudesherrlichkeit. Die österreichischen Herzoge überschritten damit das erstemal die kleine Mühl. Der zweite Schritt geschah später durch die Besitznahme von Tannberg. Herzog Albrecht setzte die Falkensteiner wieder auf die Burg, aber als seine Lehensleute ein. Wir finden die beiden Falkensteiuer Chathoch und Heinrich, spätestens seit dem Jahre 1301, wiederholt in Urkunden mit Leuten wie Magenhus und Purkel von Falkenstein genannt, die zweifellos auf der Burg Falkenstein Dienste taten. Magenhus wird im Jahre 1301 geradezu als Burggraf von Falkenstein genannt. Wenn Heinrich von Falkenstein im Jahre 1346 dem Bischof von Passau sein Schloß Falkenstein mit der Bedingung vermachte, daß dieser seinen Töchtern je 400 T auszahle, so war dies nur ein Versuch, seiner verarmten Familie eine Erbschaft zu sichern. Falkenstein blieb Eigentum der 'Herzoge von Österreich. Herzog Albrecht II. löste im Jahre 1353 die an Alber von Puchheim um 1213 kt verpfändete Beste ein und setzte sie deni neuen Gläubiger Andre Häuser als Pfand. Als die Herzoge Albrecht II. und Otto die Wallseer Besitzungen in Schwaben nur 11.000 Mark ankauften, verpfändeten an Stelle des Abgangs am Kaufschilling den beiden Eberhard von der Linzer Linie die 320 17 Einkünfte von der Burg Falkensteiu, 20 17 vou der Burg Rohr und 200 77 von der Linzer Maut, zusammen 252 T Gilten als Gegenwert für 2750 Mark Silber Konstanzer Gewichts. Die Pfandschaft blieb bei den Wallseern, wenn auch die Herzoge Albrecht, Rudols, Friedrich und Leopold im Jahre 1359 für die geschehene Verpfändung die Vogtei von Wels und Schloß Seisenburg einsetzten. Wahrscheinlich wurde diese Abmachung gar nicht ausgeführt; denn zehn Jahre später finden wir Falkenstein wieder im Besitze der Pfandschaft Falkenstein. Nach! den Mvu. germ. hist. XI 834 wurde die Wallseer Beste Falkenstein vou dem Rosenberger Ritter Leutwin Usel (vou Rovenich) mittels einer Überrumpelung eingenommen, üem Grafen von Hals übergeben und erst dem Herzog Albrecht gegen 3000 T Lösung ausgefolgt. 66

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