Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Erasmus von Gera wurde in der Gegenreformation als Rebell verfolgt, Eschelberg gelangte in ben Besitz der Starhemberger und zwar der Linie, welche Reichenstein und Haus besaß. Eschelberg bildete mit Rotten- egg und Lichtenhag zusammen eine Herrschaft, zu welcher auch im Jahre 1751. das durch Gundakcr Thomas von Starhemberg vom Hochstift Passau gekaufte Amt Goldwörth kam. Eschelberg war eine dem Baugrund angepaßte Burganlage von verhältnismäßig großer Längenausdehnung. Die Burg umfaßte drei Höfe, die durch zwei heute noch bewohnte, aus jüngerer Zeit stammende Baulichkeiten getrennt waren. An den dritten Hof schloß Die ehemalige Haupt- burg mit dem heute größtenteils abgetragenen Bergfried an. 41. Falckhenstain (Falkenstein). Die Stärke der Burg Falkenstein am linken Ufer der Ranna oberhalb Rannariedl bestand in ihrer Lage auf dem gegen die Ranna zu aufsteigenden, nach drei Seiten steil abfallenden Felskegel. Gegen die vierte, die östliche Seite war die Burg durch einen tiefen Graben geschützt. Ein Angriff anf die Burg konnte nur über diesen Graben stattfinden, zum Graben konnte man erst nach Bezwingung eines freistehenden starken Turmes gelangen. Dieser Turm, erbaut über einer Quelle, welche die Besatzung und durch eine Rohrleitung auch die Burg selbst mit Wasser versorgte, stand etwa 80 Meter von der den Graben übersetzenden Zugbrücke entfernt. Die Grabenfront der Burg bestand aus einem hohen Aufbau mit einem die rechte Flanke sichernden Rundturm. In der Umfassungsmauer- waren, an der Rannaseite der mächtige Bergfried eingebaut, der überdies durch eine zweite Mauer mit der Hochburg selbst in Verbindung stand, so daß der Angreifer, selbst wenn er die erste Mauer erstiegen, sich sofort einer zweiten gegenübersah. Im Jahre 1570 heißt es von dem Turm: „ein stargker runder gemauerter Thurm, dreyer Gaben hoch und die Mauer desselben Thurm dreyer Klafter (richtig 4-6 Meter) digk. In denselben entspringt der Brunn so in Rore in das Schloß rinndt." (Strnadt in Archs f. öst. Gesch. 94. 213.) Gebaut wurde er laut einer Inschrift im Jahre 1489 durch Hans Oberhaimer. Im Jahre 1571 brannte die Burg ab, muß aber teilweise wieder hergestellt worden sein, da der Stich Vischers (beiläufig 100 Jahre jünger) keine vollständige Brandruine zeigt. Von der Hochburg sind- heute nur Trümmer vorhanden; von den beiden Türmen ist nur der rechtsstehende als Ruine -erhalten. 64

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