Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Die zur Herrschaft Klaus-Steyrliug gehörigen Gründe, 9255'58 Hektar, liegen in den Katastralgemeinden Klaus, Steyrling, Micheldorf, Hinter- stoder. Das aus der Zeit des Christoph Storch stammende untere Schloß ist jener Teil, der auf dem Stiche Vischers unterhalb der rückwärts stehenden Kirche zu sehen ist. Eine mit Zinnen gekrönte Mauer und eine Stiege führt zur oberen Burg. Aus der unteren Burg ist heute ein Wirtschaftsgebäude geworden. Die obere Burg besteht ebenfalls aus zwei getrennten Teilen; von diesen ist der mit dem achteckigen Turme bewohnt. Der obere Teil der Hochburg ist verfallen. Von den ausgedehnten Festungswerken des Bildes von Bischer ist heute nichts mehr zu sehen. 22. Lhremsegg (Kremsegg). Kremsegg wurde als Ansiedel oder als Sitz bezeichnet. Das läßt schon auf eine mindere Stellung des Inhabers, aber auch auf geringe Bedeutung des Besitzes selbst schließen. Anf Kremsegg saß schon seit dem Jahre 1230 eine Familie, die sich die „Roten" (Rufi) nannten. Kremsegg war ihr Lehen, und zwar, wie sich herausstellen wird, teils von der Herrschaft Steyr, teils von den Losensteinern. Im Jahre 1333 verlieh Dietmar von Losenstein den „bescheiden chnechten" Friedrich Otto und Niklas den Roten Güter, zu denen auch Kremsegg gehörte. Vier Jahre später waren es Gundaker, Berthold und Hertel von Losenstein, die den Roten das Ansiedel Kremsegg, dann das Haus, darin ihr Vater gesessen, verliehen. Im Jahre 1356 wird Friedrich der Rot genannt, als er dein Kloster Kremsmünster eine Gilte auf seinem Ansiedel Kremsegg widmete. Bis nun hörten wir nur von den Losensteinern als Lehensherren. Die folgenden Nachrichten zeigen Kremsegg aber auch als landesfürstliches Lehen. Niklas der Panhalm wird um das Jahr 1400 als Inhaber des österreichischen Lehens Drittel von Kremsegg genannt. Er konnte das Heiratsgut seiner Tochter Wandula Rot auf Sitz und Bauhof Kremsegg anweisen. Im, Jahre 1446 entstand ein Streit zwischen den Mühlwangern und Stephan dem Roten, als Rudolf von Losenstein den Stephan Rot init zwei halben Dritteln von Kremsegg und anderen Gütern belehnte. Der Streit wurde durch einen Schiedsspruch am 2. Mai 1446 entschieden. Stephan erhielt dann auch im Jahre 1456 von König Laßla die Belehnung mit dem halben Sitz Kremsegg. Durch Heirat mit Barbara Rotin gelangte im Jahre 1457 Andreas von Grienthal in den Besitz von Kremsegg, aber wahrscheinlich nur wieder eines Teiles; denn wir finden um das Jahr 1490 sowohl einen Georg Pettenpeck (nach Preuenhuber 149) und zugleich Wolfgang 3t

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