Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Vier Jahre später verkauften Gotthard und Franz Ferdinand Salburg Schloß und Herrschaft an den Kaiser Leopold um 130.000 Gulden. Die Herrschaft, deren Waldbesitz für die Saline notwendig war, kam nun endgültig in kaiserliche beziehungsweise Staats-Verwaltung. (Bancal- Aerarium.) Im Jahre 1870 kaufte das Landschloß Ort der Großherzog Leopold von Toskana, im Jahre 1880 der Erzherzog Johann Salvator das Seeschloß. Seit dem Jahre 1915 ist auch das Schloß Staatsgut. Der Gutsbestand der gesamten Herrschaft lag in zahlreichen Gemeinden der Gerichtsbezirke Gmunden und Jschl, von Gschwendt und Laakirchen bis Oberlangbath. 122. Ottenshaim. Die folgenden Ausführungen betreffen nicht den Markt, sondern Schloß und Herrschaft Ottensheim. Wenn wir von der Bildung des Ortsnamens Ottensheim ausgehen, der in seiner ältesten Form Ottinisheim lautete, so kann man mit aller Sicherheit darauf schließen, daß ein Mann oes Namens Ottini hier sein Heim und auch seinen Besitz haben mußte. Die zu Ottensheim sogar in einer Inschrift verewigte Nachricht, daß der Ort seinen Namen deswegen erhielt, weil er der Geburtsort eines Kaisers Otto gewesen wäre, ist sprachlich und geschichtlich nicht zu halten und die Erfindung eines Lokalpatrioten. Ob der dem Ortsnamen zugrundeliegende Personenname Ottini mit jenem Ottini zusammenhängt, der auf dem Puchenauer Taiding des Jahres 827 anwesend war, dafür ließe sich nur die Nachbarschaft von Ottensheim und Puchenau, aus welcher die beim Taiding Anwesenden stammen mußten, Vorbringen. Als ältester Besitzer von Ottensheim ist jener Udalrich von Wilhering geschichtlich gesichert, der zugleich auch der Stifter des gleichnamigen Klosters war. Wenn nach einer Aufzeichnung im Kloster dieser Udalrich dem Kloster den halben Markt (forum) Otempshaim im Jahre 1146 geschenkt haben soll, so ist dies eine Erfindung des Schreibers; denn die in den Jahren 1198 und 1216 erfolgten päpstlichen Besitzbestätigungen wissen von einer solchen Erwerbung nichts zn sagen. Die Bestätigungen betreffen nur den Besitz einer Hälfte der Überfuhr, den der Anlände auf der Wilheringer Seite gegenüber Otehsheim und den Besitz der Überfuhr unterhalb des Klosters — beim Miniförgen. Der später als Markt bezeichnete Ort Ottensheim scheint, wenn wir recht unterrichtet sind, im Besitze des Otto von Schleunz gewesen zu sein. Wie Jensen Enenkel berichtet, hätte Herzog Leopold von Österreich Ochts- heim, Greimhartenstain und Wahsenperg (Ottensheim, Gramastetten und 187

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