Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

kauf zu bewegen. Jin Jahre 1350 waren die Wallseer bereits im Besitze von Ort und erbauten zu dem schon älteren Landschloß um diese Zeit das Seeschloß. Bei der Güterteilung des Jahres 1361 fiel die „vest Ort in dem Trawnse" an Friedrich von Wallsee, bei jener zwischen Wolfgang und Reinprecht von Wallsee im Jahre 1456 an diesen. Reinprecht vermachte im Jahre 1472 seiner zweiten Gemahlin Katharina, Tochter Ulrichs von Starhemberg, sein „gesloß und Herrschaft Ortt das freis nigen und gelegen im Trawnsee". Die Herrschaft hatte, wenn er ohne männliche Erben sterben sollte, an die Erben seiner Frau Überzugehen, die den Namen Starhemberg führten. Das Testament wiederholte er im Jahre 1482. An 150 Jahre waren die Wallseer im Besitze von Ort. Im Jahre 1446 ließen die Besitzer Wolfgang und Reinprecht ein Verzeichnis ihrer Güter verfassen, das Urbarbuch enthält auch eiu Verzeichnis der zur Herrschaft Ort gehörigen rittermäßigen Lehen; von diesen seien hier angeführt, weil in anderen Ausführungen darauf Bezug genomnien wird, die rittermäßigen Lehen: Sitz zu Mülwang, Hof auf dem Weyer, Sitz zu Oberweis, der Schachenhof (Ebenzweier), Sitz zu Rewthaim auf der Au (Au au der Traun), Zoll und Gericht zu Lindach, Zehent vom Sitz Wimsbach des Helmhart Aczpek, Haus Gaylspach samt Kirchenleheu. Als Wallseer Lehen erscheint noch das Haus zu Tollet. Gotthard von Starhemberg, Oheim der Witwe Reinprechts von Wallsee, trat wohl den Besitz an, übergab abgr, da er keine Kinder hatte, die Herrschaft im Jahre 1491 an Bernhard von Schärffeuberg. Bernhard hatte die Witwe Reinprechts von Wallsee geheiratet. Die Familie Schärffeuberg blieb dann, mit einer Unterbrechung, als das Schloß Ort als Anteil an den Gemahl einer Tochter oes Wolfganz von Schärffenberg, den Johann von Polheim gedieh, in der Jnhabung von Ort. Als Gotthard von Schärffenberg im Jahre 1584 starb, erbte seine Witwe Apollonia und Tochter Elisabeth die Herrschaft. Durch Kauf im Jahre 1588 überging Ort an Weikhard von Polham und von diesem an die Stadt Gmunden. Die Käuferin machte mit dem Kaufe der Herrschaft (1597) ein schlechtes Geschäft; sie zahlte bar 90.000 Gülden rhein. und 1000 Gulden Leihkauf. Der Preis überstieg ihre Mittel, sie mußte Geld ausnehmen, die Zinsen betrugen mehr als der Ertrag. Die Stadt war froh, als sie Ort wieder im Jahre 1604 gegen Rückzahlung des >An- kaufpreises dem Kaiser zurückgeben konnte. Im Jahre 1625 kaufte Graf Adam Herberstorf die Herrschaft. Ort wurde 1626 von den Bauern zerstört, von Herberstorf wieder aufgebaut. Ort erhielt den Titel Grafschaft. Im Jahre 1634 erhielt Johann Warmund von Preising, Schwiegersohn der Salome Herberstorf, die Herrschaft. Von diesem, überging Ort durch Kauf an den Grafen Georg von Salburg, der 120.426 Gulden dafür zahlte. 186

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2